„Wir erhoffen keine Wunder“: Untersuchungsausschuss zum Anschlag in Hanau startet

Um den genauen Tathergang des Anschlags in Hanau aufzuklären, soll ein Untersuchungsausschuss für Klarheit sorgen.
Hanau – Zur Untersuchung des Anschlags in Hanau soll ein Ausschuss am Mittwochnachmittag (07.07.2021) eingesetzt werden. Die Angehörigen der neun Toten des rassistischen Anschlags von Hanau haben den geplanten Untersuchungsausschuss des Hessischen Landtags als wichtigen Baustein für die Aufarbeitung der Tat begrüßt. „Wir erhoffen keine Wunder, und es wird ein langes Verfahren werden“, sagte Newroz Duman von der Initiative 19. Februar Hanau am Mittwoch (07.07.2021) in der Stadt.
„Aber wir glauben, dass der Untersuchungsausschuss angesichts des fortgesetzten Schweigens der Behörden eine wichtige, zusätzliche Möglichkeit bietet, um unserem Ziel nach lückenloser Aufklärung Nachdruck zu verschaffen.“ In der Initiative haben sich Hinterbliebene und Betroffene des Attentats zusammengeschlossen.
Hanau: Untersuchungsauschuss soll „keine Wunder“ bewirken
Duman dankte der hessischen SPD, der Linken und der FDP, dass sie das Anliegen der Angehörigen der Opfer des 19. Februar 2020 aufgegriffen hätten und den Untersuchungsausschuss auf den Weg bringen. In den zehn Punkten des Antragstextes würden die zentralen Fragen der Hinterbliebenen thematisiert.
Zugleich bekräftigte Duman den Vorwurf, es habe in und nach der Tatnacht eine „Kette des Versagens“ gegeben, das „überwiegend in der Verantwortung hessischer Behörden und der Polizei“ gelegen habe. „Deshalb ist es notwendig und wichtig, dass alle Fehler und Unterlassungen im hessischen Parlament ausführlich zur Sprache gebracht werden.“ (marv/dpa)