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Arbeiten am Kirchturm

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Eingerüstet ist der Kirchturm von St. Nikolaus. Dort finden Sandstein- und Malerarbeiten statt. 
Fotos: Hackendahl
Eingerüstet ist der Kirchturm von St. Nikolaus. Dort finden Sandstein- und Malerarbeiten statt. Fotos: Hackendahl

Steinheim – Der Glockenturm der Steinheimer St. -Nikolaus-Kirche ist in die Jahre gekommen und bedarf einiger Reparaturen. Bei dieser Gelegenheit wird der Turm auch neu angestrichen und die Ziffern und Zeiger der Turmuhr werden neu vergoldet.
VON HOLGER HACKENDAHL

Bei einer Routineüberprüfung war vor einiger Zeit festgestellt worden, dass sich das Maßwerk aus Sandstein oberhalb der Schalljalousien am Glockenturm etwas gesenkt hatte. Dadurch entstanden zwischen den Maßwerkteilen ein bis zwei Zentimeter breite Fugen. „Aus Sicherheitsgründen muss nun die Befestigung der Sandsteine erneuert werden“, erläutert Verwaltungsratsmitglied Gernot Gesser, zuständiger Verantwortlicher für Bauangelegenheiten in der Pfarrei St. Nikolaus.

Bereits in der ersten Septemberwoche wurde der 1932 auf 41 Meter erhöhte Turm bis über die Turmuhr hinaus eingerüstet und das Gerüst mit einem Staubschutznetz umspannt. Inzwischen haben die Sanierungsarbeiten begonnen.

Restaurator und Steinmetz Richard Löbig aus Dieburg ist mit einem Mitarbeiter am Glockenturm beschäftigt. „Die Arbeiten werden wohl noch bis Mitte Oktober andauern, wenn das Wetter mitspielt“, erläutert Bauleiter und Architekt Lucas Mangelmann aus Großkrotzenburg.

Im Zuge der Arbeiten wird auch die Turmuhr durch Malermeister Markus Pförtner neu vergoldet. Für die Arbeit mit hauchdünnem Blattgold muss es allerdings in luftiger Höhe auf 27 Metern windstill sein.

Außerdem wird der Glockenturm neu gestrichen. Diese Arbeiten übernimmt ebenfalls die Steinheimer Malerfirma Markus Pförtner. Der Putz wurde bereits mit einem Hochdruckreiniger gesäubert, erläutert Gernot Pförtner. „Beim Kreuzfest an diesem Sonntag soll die Farbe für den neuen Anstrich festgelegt werden“, kündigt Gesser an. Hierzu ist die Qualität der Farbe mit dem Denkmalamt im Bistum Mainz abgestimmt. „Auch die Untere und Obere Denkmalschutzbehörde bei der Stadt und in Wiesbaden wurden einbezogen“, erläutert er.

Am Fuß des Turms hat Malermeister Pförtner fünf Farbprobenfelder zur Auswahl angelegt. „Die Farbtöne reichen von einem Ocker- bis zu einem Sandsteinton. Die Tendenz geht wohl zu sandsteinfarben, aber nicht zu einem dunklen Sandsteinton, denn der Glockenturm soll sich farblich vom aus Mainfranken stammenden Buntsandstein des Kirchengebäudes absetzen“, sagt Architekt Mangelmann.

Vier Firmen sind in die mit 53 000 Euro Kosten veranschlagten Sanierungsarbeiten involviert. Neben Gerüstbauer Schwarz aus Erlensee hat der aus Steinheim stammende Schreinermeister Andreas Schnadt den oberen Teil der Holzjalousien demontiert – um das Sandstein-Maßwerk zugänglich zu machen. Die untere Traverse des Maßwerks wird an der Innenseite des Glockenturms mit einer Stahlkonstruktion aus Flacheisen gehalten. „Es werden an der angehängten Konstruktion zusätzlich Edelstahldübel angebracht“, erläutert Gesser die Arbeiten. Verschobene Maßwerkteile würden neu ausgerichtet und beschädigte Teile am Sandstein ersetzt beziehungsweise ausgebessert. „Aufgefallen war der Schaden, weil ein kleineres Stück Sandstein heruntergefallen war“, erläutert Gesser.

Nach zweijähriger Vorbereitungszeit wurden schließlich die entsprechenden Bauaufträge vergeben und Diplom-Ingenieur Lucas Mangelmann wurde mit der Baubetreuung betraut. Mangelmann hat bereits mehrere Kirchturmsanierungen im Bistum Mainz begleitet.

Auch der Glockenstuhl ist eingerüstet. Deshalb läuten zur Zeit auch die vier Glocken nicht, und auch die Turmuhr ist bis zum Ende der Arbeiten ausgeschaltet. „Das Bischöfliche Ordinariat hat uns einen Zuschuss von 90 Prozent in Aussicht zugesichert. Den Rest müssen wir aus eigenen Mitteln bestreiten“, sagt der 82-jährige Gesser, der in der Vergangenheit bereits mehrere Bauprojekte an der St.-Nikolaus-Kirche koordiniert hat. „Bei der Finanzierung der Glockenturm-Sanierung sind wir für jede Unterstützung dankbar.“ Spenden können auf das Konto der Pfarrei St. Nikolaus, IBAN DE59 5019 0000 0000 0004 26 mit dem Stichwort „Kirchturm“ überwiesen werden. Spendenquittungen stellt das Pfarrbüro gerne aus.

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