Arbeitskreis verschiebt „Nidderauer Heft“ mit lokalhistorischen Beiträgen auf den Herbst

Das Erscheinungsdatum der 17. Ausgabe in der lokalhistorischen Reihe „Nidderauer Hefte“ ist nun endgültig auf den Herbst verschoben. Diese Entscheidung traf der Arbeitskreis Stadtgeschichte bei seiner jüngsten Sitzung.
Nidderau - Eigentlich sollte das Heft zur 21. Buchmesse Main-Kinzig erscheinen, die am 29. und 30. April in der Willi-Salzmann-Halle stattfindet. Doch da die Heimatfreunde Windecken zu dieser Veranstaltung auch noch einmal die Windecker Chronik präsentieren wollen und man sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen möchte, beschloss der Arbeitskreis am Dienstag, dass das Heft voraussichtlich am Wochenende des Herbstmarktes vom 6. bis 8. Oktober vorgestellt wird.
„Wir haben mittlerweile zwar schon mehr als genug Material für das Heft, aber mit der Fertigstellung noch gar nicht angefangen“, berichtete der Arbeitskreisvorsitzende Diez Eichler. Die letzte Ausgabe befasste sich mit dem 50-jährigen Bestehen der Stadt Nidderau. Nun soll der Blick wieder weiter in die Vergangenheit gerichtet werden. So regte Eichler an, dass eine Abhandlung über den evangelischen Theologen Karl Wilhelm Zimmermann in dem neuen Heft erscheint, der am 31. Mai seinen 200. Todestag hat. Zimmermann gab der Windecker Stiftskirche ihren Namen und hielt der Überlieferung nach eine Rede am Wartbaum vor 10 000 Menschen zur Völkerschlacht in Leipzig. Im Fenster der Stiftskirche wird seither mit einer weißen Taube an ihn erinnert.
Verschoben dafür auf ein späteres Datum wird der Artikel von Ulrich Sandmann über die Brunnen der Stadt. „Der Marktbrunnen wird sowieso erst später fertig. Und es ist besser über Tatsachen zu schreiben als über Zukunftspläne“, zeigte sich Sandmann mit der Verschiebung einverstanden. In die nächste Ausgabe, die dann voraussichtlich 2025 erscheinen wird, soll auch ein Bericht über die Ostheimerin Else Faber kommen, die den letzten und schwersten Luftangriff auf Hanau am 19. März 1945 persönlich miterlebt hat. „Dann jährt sich dieses schreckliche Ereignis auch zum 80. Mal“, zeigt sich auch Georg Brodt einverstanden. Er hat das Gespräch mit der zu diesem Zeitpunkt 95-Jährigen geführt und auch niedergeschrieben.
Themen des im Herbst erscheinenden Heftes Nr. 17 werden voraussichtlich „Das alte Dorf Eichen“, „Das alte Windecker Schwimmbad“, „Wilhelm Adam, ein Politiker und Generalmajor der Nationalen Volksarmee“ und ein Kinderaufsatz mit dem Titel „Alltag aus der Sicht einer Schülerin“ sein.
Sodann berichtete Eichler über die geplanten Aktivitäten in naher Zukunft. Einer der Schwerpunkte werde der Vortrag des Windecker Historikers Erhard Bus zum Thema „175 Jahre Revolution von 1848/49“. Vom Arbeitskreis begrüßt würde auch, wenn die Heimatvereine der einzelnen Nidderauer Stadtteile ebenfalls Veranstaltungen zu diesem Themenbereich mit Nidderauer Bezug durchführen würden.
Weitere Themen in der Sitzung waren noch der Brunnen auf dem Windecker Marktplatz, der nun doch als klassischer achteckiger Marktbrunnen mit dem Windecker Wappen als einziger Verzierung errichtet werden soll, und die neu gestarteten Stadtführungen.
Zum letzten Thema kam es zu einer kurzen Diskussion, ob die Führungen nicht doch lieber gegen eine Teilnahmegebühr durchgeführt werden sollten. Dadurch würden nach Ansicht einer Nidderauer Geschäftsfrau die Führungen aufgewertet. Doch die Mehrheit im Arbeitskreis lehnte diese Anregung ab. „Das Angebot soll niederschwellig bleiben, damit möglichst viele daran teilnehmen“, so Eichler. Die Termine für weitere Stadtführungen können im Übrigen der Homepage der Stadt entnommen werden.
Abschließend gab Eichler noch bekannt, dass zukünftig Kulturbeirat, Ausschuss für Kultur, Sport und Gesundheit sowie der Arbeitskreis Stadtgeschichte in einer neuen Gruppe „Kulturvernetzung“ enger zusammenarbeiten und sich besser abstimmen wollen. (Von Jürgen W. Niehoff)