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Aus Erlensee in die weite Welt

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Auszubildenden bei Heinemann
Muskelkraft und Köpfchen - dass man in der Lagerlogistik beides braucht, erfahren die Auszubildenden bei Heinemann tagtäglich (von links): Janis Müller, Xavier Manczyk, Dominik Pilz, Alexander Giske, Ausbilderin Maria Teresa Lobo Gines und Daniel Vrba. © peba

„Wissbegierig, motiviert, hungrig und interkulturell interessiert sollten sie sein“, so beschreibt Maria Teresa Lobo Gines Bewerber und Bewerberinnen, die sich um eine Stelle beim Unternehmen Gebr. Heinemann SE & Co KG mit Logistikstandorten in Erlensee und Hamburg bemühen möchten.

Die Frau mit den verschmitzten Grübchen, die sich zeigen wenn sie lacht, betreut in Erlensee den Bereich Human Resources. Sie ist für die Auszubildenden zuständig und dafür, dass die offenen Stellen wieder besetzt werden. Für sie selbst liegen zwischen den ersten Schritten im Berufsleben für den Groß- und Einzelhändler in der Duty-free-Branche und dem heutigen Einsatzgebiet 40 Jahre, 15 davon bei Gebr. Heinemann. So weiß sie sehr gut, wovon sie spricht. Als eine „der alten Häsinnen im Unternehmen“ hat sie für den weltweit tätigen Retailer von Flughafenshops, Kreuzfahrtschiffen und Fluggesellschaften als Verkäuferin von Uhren, Schmuck und Accessoires in einem Flughafenshop begonnen. Nach sechs Jahren als Fachverkäuferin wechselte sie nach Kelsterbach, „um in die Logistik hineinzuschnuppern“ und bewarb sich vor sieben Jahren am neu gebauten Standort Erlensee.

So ist die Leiterin der Stellen- und Ausbildungssparte also eine gute Botschafterin für ihren Arbeitgeber. Die Freude an der Arbeit ist ihr sichtlich anzumerken. Genau wie dem aus Erlensee stammenden Betriebsleiter Marko Mnich (Head of Logistics Operation). Auf die Frage nach den von Gebr. Heinemann vertriebenen Waren sagt er: „Unter den 32 000 in Erlensee gelagerten Produkten findet man alles, von der Zahnbürste bis zur Armbanduhr, von der Kinderschokolade bis zur Handtasche. Wir haben sogar einen 45 000 Euro teuren Whisky im Sortiment.“

Von der Zahnbürste bis zur Cohiba-Zigarre

Neben vielem, was sich Reisende vor, nach oder während einer Reise für die Lieben daheim kaufen, gibt es laut Mnich auch einige Kenner, die ihren Bedarf – etwa von Zigarren – gezielt an den Flughäfen decken: „ Havanna, Cohiba oder Romeo y Julieta, es gibt kaum eine Zigarre, die weltweit produziert wird, die wir nicht im Angebot haben.“ So kommt es, dass chinesische Reisende, die auch in Deutschland nicht auf ihre chinesischen Zigaretten verzichten wollten, diese am Frankfurter Flughafen einkaufen könnten.

Betriebsleiter Marco Mnich Schautafel Gebiete Gebr. Heimann
Betriebsleiter (Head of Logistics) Marco Mnich umreißt anhand einer Schautafel die Gebiete, in denen Gebr. Heimann aktiv ist. © peba

Für die Mitarbeiter – rund 210 am Standort Erlensee, rund 7400 weltweit – ist die globale Orientierung in andere Länder oft mit ein wichtiger Grund, für Gebr. Heinemann zu arbeiten. Von Erlensee aus wird das Warensortiment mit allen Verkehrsträgern verladen und weltweit ausgeliefert.
Für die Auszubildenden – aktuell sind es sechs Fachkräfte für Lagerlogistik – heißt das, dass sie Teile ihrer Lehrzeit möglicherweise auch in Hamburg verbringen können. Nach erfolgreicher Ausbildungszeit gibt es im Unternehmen immer wieder Einsatzmöglichkeiten in Sydney, Miami oder Oslo. Aktuell finden laut Lobo Gines Gespräche mit der IHK darüber statt, welche weiteren Ausbildungsplätze Gebr. Heinemann noch anbieten kann. „Unsere Wunschvorstellung wäre, künftig auch Anlagenmechatroniker, Speditions- und Bürokaufleute auszubilden“, sagt sie.

Thomas Kleckler Kommissionieren Heinemann
Blau, so weit das Auge reicht – Mitarbeiter Thomas Kleckler geht das Kommissionieren flink von der Hand. © peba

Die Suche nach neuen Mitarbeitern oder Auszubildender ist auch für Gebr. Heinemann schwieriger geworden: „Der Fachkräftemangel ist auch bei uns angekommen“, erklärt Stefanie Klinger (Head of HR Logistic). Positiv in die Waagschale werfen kann das Haus so einiges. Dazu gehört, dass sich in dem familiengeführten Unternehmen alle duzen, vom Azubi bis zur Führungskraft. „Wir lösen Probleme gemeinsam und bewegen uns auf Augenhöhe“, betont Klinger. Im Unternehmen, das in fünfter Generation nun von Max Heinemann geleitet werde, kennen die Chefs noch viele der Mitarbeiter persönlich.

„Pick by Vision“, die schlaue Datenbrille

Für das nächste Jahr sucht das Unternehmen „fünf tolle Kandidaten“ und hofft, dass bis dahin die zusätzlichen Ausbildungsmöglichkeiten Wirklichkeit geworden sind. „Wir geben unseren Azubis das Gefühl, dass wir ihnen viel zutrauen“, sagt Lobo Gines. „Gestalter und keine Verwalter“ wünscht sich auch Marko Mnich. Ihre Ideen sind gefragt, wie sich der Laden, in dem Mitarbeiter vergünstigt einkaufen können (Crew Shop), neu gestalten lässt, oder bei der Initiative „green pacemaker“, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat.
Wer denkt, Lagerlogistik sei kein spannendes Betätigungsfeld, der irrt. Bestes Beispiel hierfür sind digitale „Pick-Brillen“, mit denen hier gearbeitet wird. Diese Datenbrillen oder „Pick by vision“, auch smart glasses genannt, versorgen den Mitarbeiter auf seinem Rundgang kontinuierlich mit Informationen zum jeweiligen Auftrag. Die Brille zeigt dem Kommissionierer auch an, in welchem Regal oder auf welcher Palette sich ein Artikel befindet.

Zahlen und Fakten

Frau Maria Teresa Lobo Gines
 ist bei Heinemann in der Personalabteilung
Frau Maria Teresa Lobo Gines ist bei Heinemann in der Personalabteilung © peba

Kurzinterview

Maria Teresa Lobo Gines (53 Jahre) ist bei Heinemann in der Personalabteilung für die Auszubildenden zuständig. Zwei- bis dreimal wöchentlich pendelt sie von ihrem Wohnort Oberursel nach Erlensee, den Rest der Woche arbeitet sie im Homeoffice. Die gelernte Einzelhandelskauffrau ist seit 2007 bei Heinemann beschäftigt. Zuerst als Uhren- und Schmuckverkäuferin am Frankfurter Flughafen, ab 2014 in Erlensee als Gruppenleiterin in der operativen Lagerlogistik und seit 2019 in der Personalabteilung als „HR Coordinator Logistics“. Vier Jahre lang engagierte sie sich im Betriebsrat und war bis 2019 Vorsitzende. 

Was halten Sie für die wichtigste Eigenschaft eines jungen Menschen beim Aufbruch ins Berufsleben?
Soziale Kompetenzen, Zuverlässigkeit und Ausdauer. Er sollte Eigeninitiative zeigen, offen, tolerant und zielstrebig sei. Wenn er dann noch Teamfähigkeit mitbringt, um die Bedeutung guter Kommunikation weiß und wissbegierig und motiviert ist, ist das eine gute Basis.

Können Lehrlinge (oder Mitarbeiter) für oder mit Heinemann auch ins Ausland gehen?
Grundsätzlich ja. Wir hatten an verschiedenen Retail-Standorten schon Azubi-Projekte die im Ausland umgesetzt werden mussten.

Was macht Heinemann für junge Leute attraktiv?
Sicherheit und Zukunft sind gerade während der Pandemie zu Schlagwörtern geworden, die auch junge Menschen bewegen. Da ist es nicht verwunderlich, dass gute Übernahmechancen für potenzielle Auszubildende ein Argument sind, das Unternehmen als Ausbildungsbetrieb in Betracht zu ziehen. Im Zeitalter des Fachkräftemangels suchen eigentlich so gut wie alle Betriebe langfristige Mitarbeitende – wir machen das unseren Azubis klar, denn hier liegt Ihre Zukunft. Auch um vielversprechende junge Talente im Betrieb zu halten und mit ihnen langfristig zu planen, ist es wichtig, ihre Erwartungen, Wünsche und auch Hoffnungen zu kennen. Bei uns sind sie keine Nummer sondern bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt, und wir führen mit Vertrauen.

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