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Aus für Hanauer Weihnachtsmarkt - „Entscheidung ist alternativlos“

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In Tagen wie diesen undenkbar: Dicht an dicht stehen normalerweise die Stände und Buden des Weihnachtsmarktes auf dem Hanauer Marktplatz. So wie auf diesem Bild im Jahr 2019, als wohl noch keiner an Corona dachte.  
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In Tagen wie diesen undenkbar: Dicht an dicht stehen normalerweise die Stände und Buden des Weihnachtsmarktes auf dem Hanauer Marktplatz. So wie auf diesem Bild im Jahr 2019, als wohl noch keiner an Corona dachte. archiv © AXEL HÄSLER

Nachdem Frankfurt seinen Weihnachtsmarkt abgesagt hat, gibt es nun auch für Hanau eine Absage. Und: Auch die Hanauer Eisbahn wird es diesmal nicht geben.

Hanau - „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und wochenlang intensiv an Alternativplänen gearbeitet, aber angesichts des sprunghaft angestiegenen Infektionsgeschehens ist sie alternativlos“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Er betont gleichzeitig, dass man an Alternativ-Konzepten arbeite, die für weihnachtliche Atmosphäre in der Stadt sorgen sollen.

Die Absage sei für Schausteller, Beschicker und den Einzelhandel eine sehr schlechte Nachricht, räumt Kaminsky ein. „Aber die Gesundheit der Menschen geht vor.“ Gespräche mit übergeordneten Behörden, insbesondere mit dem Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises, hätten deutlich gemacht, dass an klassische Weihnachtsmarkt-Atmosphäre in diesem Jahr nicht zu denken sei und dass eine Durchführung, wenn überhaupt, nur unter äußerst strengen Auflagen, insbesondere hinsichtlich der Personenzahl, möglich gewesen wäre. Kaminsky: „Enges geselliges Beisammensein, das eben typisch für Weihnachtsmärkte ist, widerspricht allen Grundsätzen der Pandemie-Bekämpfung.“

Weihnachtsmarkt auf mehreren Plätzen keine Lösung

Gemeinsam mit Schaustellern und Marktbeschickern hatten Ordnungsamt, Veranstaltungsbüro und Marketing GmbH zuletzt daran gearbeitet, den Weihnachtsmarkt zu entzerren und auf mehrere Plätze zu verteilen . Es sei dann aber klar geworden, dass auch bei diesen Überlegungen Personenbegrenzungen gelten würden, „die einen wirtschaftlichen Betrieb quasi unmöglich machen“, erläutert Kaminsky.

Gänzlich auf Mandeln, Glühwein oder Bratwurst verzichten müssen die Besucher der Innenstadt aber wohl nicht. Kaminsky: „Wir wollen zumindest an der einen oder anderen Stelle Buden ermöglichen, sodass wenigstens ein kleines Alternativ-Angebot entsteht.“ Weihnachtliche Atmosphäre will man zudem über verschiedene Licht-Installationen erreichen. Neben der klassischen Weihnachtsbeleuchtung will man wieder große Lichtfiguren in der Stadt aufstellen, die im vergangenen Jahr sehr beliebt gewesen seien, sagt Martin Bieberle, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH (HMG). Darüber hinaus liefen Gespräche für weitere Lichtinstallationen.

Stadt arbeitet an coronakonformen Angeboten

Unter der Überschrift „Winter in Hanau“ arbeiten die HMG und das städtische Veranstaltungsbüro derzeit an coronakonformen Angeboten. So sind an den Adventssonntagen Veranstaltungen im Amphitheater geplant, die live im Internet übertragen werden. Das gab es bereits beim Sommerprogramm.

Um möglichst viele Angebote zu ermöglichen, will die Stadt insbesondere die Gastronomie tatkräftig unterstützen. Mit Mitteln aus dem im August verabschiedeten Hilfspaket ist ein Förderprogramm geplant, mit dem die Anschaffung von Pavillons, Zelten oder Ähnlichem finanziell unterstützt werden soll.

„Wir wollen dabei helfen, dass Restaurants und Kneipen ihre Außenbereiche weiter nutzen können“, so Kaminsky. Bis zu 300 000 Euro stünden dafür zur Verfügung. Ein entsprechendes Konzept sei in Arbeit. Auch eine inhaltliche Unterstützung, etwa bei Konzerten oder Veranstaltungen, sei denkbar

„Menschen soll in Hanau etwas erleben können“

„Unser Ziel ist es, dass die Menschen trotz der aktuellen Situation ausgehen und in Hanau etwas erleben können, aber eben in kleinerem Rahmen und möglichst dezentral.“ Dabei gelte es natürlich, die gültigen Corona-Auflagen zu beachten. Dafür stehe der Hanauer Hygiene-Check, den mittlerweile mehr als 200 Händler und Gastronomen absolviert haben.

Verzichten müssen die Hanauer in diesem Winter auch auf die Stadtwerke-Eisarena. Hier war, wie berichtet, zuletzt von einem Umzug ans Schloss Philippsruhe die Rede. „Die jüngsten Entwicklungen der Corona-Zahlen haben aber leider auch diese Planungen zunichtegemacht“, sagt Martin Bieberle. Der Eisbahn-Standort bei Schloss Philippsruhe soll aber in der Planung für die nächsten Jahre bleiben, weil dort längere Öffnungszeiten möglich seien.    cs

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