Bauarbeiten an Bahnunterführung Frankfurter Landstraße kommen voran

Es ist ein Licht am Ende der neuen Bahnunterführung in der Frankfurter Landstraße im Zuge des Baus der Nordmainischen S-Bahn in Sicht. Sollte die Baufirma ihren ambitionierten Zeitplan einhalten und das Wetter mitspielen, könnten die Straße und das aufwendige Bauwerk bereits im Mai für den Verkehr freigegeben werden.
Hanau –Vor ziemlich genau einem Jahr hatte unsere Zeitung zuletzt ausführlich von den Bauarbeiten berichtet. In der Zwischenzeit hat sich dort viel getan und beim Rundgang mit Vertretern der Bahn, der Stadt und der Baubewachung waren die Fortschritte augenfällig. Die Bahnunterführung hat klare Konturen angenommen, die grundsätzlichen Arbeiten sind abgeschlossen.
Nachdem im Frühjahr 2022 die neuen Bahnbrücken eingesetzt worden sind, konnte im Herbst Vollzug bei den letzten Betonarbeiten gemeldet werden, berichtete Nico Rahm von der Ingenieurs-Gemeinschaft (IG), die mit der Bauüberwachung beauftragt ist. Sein Kollege Daniel Schadek wies beim Rundgang dann darauf hin, dass man am tiefsten Punkt der Unterführung auf einer gut 3,5 Meter dicken Betonsohle stehe, die einerseits das Eindringen von Grundwasser, aber auch das Aufschwimmen des Bauwerks verhindern soll.
Fertiggestellt und gegen Witterungseinflüsse geschützt sind bereits die Lager für die weiteren Brücken im Zuge des viergleisigen Ausbaus der künftigen S-Bahnstrecke. Zurzeit wird ein Großteil der nackten Betonwände mit roten Sandsteinen aus dem Odenwald verkleidet, die an anderen Brücken im Stadtgebiet verbaut worden sind und einen historischen Bezug herstellen sollen. Vorbereitet für die Asphaltierung und den Bau der Gehwege sind auch die Einmündungen der Bachstraße und der Händelstraße.
Und nach der Fertigstellung der Entwässerungsleitungen geht Dennis Bergmann, Projektverantwortlicher bei der Stadt, davon aus, dass im April mit der Aufbringung der Deckenschichten der Fahrbahn begonnen wird.
Parallel dazu werden die kombinierten Geh- und Radwege auf beiden Seiten mit Betonsteinen versehen, wobei auf der stadteinwärts rechten Seite durch eine Verschwenkung ein Neigungswinkel erreicht worden ist, sodass dieser Gehweg auch von Rollstuhlfahrern problemlos befahren werden kann. „Die Aufweitung hat auch den optischen Effekt, dass sich die Einfahrt in die Unterführung freundlicher darstellt“, betonte Nico Rahm.
Stadtauswärts wurde auf der rechten Seite der Frankfurter Landstraße eine Abzweigung des Geh- und Radwegs angelegt, an den zu einem späteren Zeitpunkt eine Verbindung zur Kastanienallee angebunden werden soll. Im Zuge der Erneuerung der Bahnbrücken wurde auch auf der Stadtseite ein Geh- und Radweg angelegt, der Richtung Salisweg verlängert werden soll, was aber noch etwas dauern könne, so Dennis Bergmann.
„Parallel zu den Arbeiten an der Straßendecke der Frankfurter Landstraße und den Einmündungen sowie den Geh- und Radwegen stehen noch Geländer, Beleuchtung, Beschilderung und Bepflanzung auf der Agenda“, blickte Daniel Schadek voraus auf die nächsten Wochen und Monate. Derweil ist Robert Jovanovski, Teilprojektleiter Nordmainische S-Bahn im Bereich Hanau der Deutschen Bahn, „guten Mutes, dass der Zeitplan mit Fertigstellung aller Restarbeiten im Juni eingehalten werden und die Straße schon früher, im Mai, freigegeben werden kann“.
Mit der neuen Unterführung sei aber erst ein Großprojekt in Hanau abgeschlossen, Ende 2024 würden dann nach jetzigem Zeitplan parallel der Brückenabriss und Brückenneubau im Zuge der Maintaler Straße und die Arbeiten an der Unterführung Salisweg beginnen.
Von Thomas Seifert

