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„Größtes Wohnbauprojekt“ in Hanau macht nächsten Schritt: Neue Details zu Bautz-Quartier

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Das Bautz-Gelände in Großauheim: Hier sollen insgesamt 1400 neue Wohnungen entstehen.
Das Bautz-Gelände in Großauheim: Hier sollen insgesamt 1400 neue Wohnungen entstehen. © PM

Am Auheimer Mainufer in Hanau sollen auf dem Gelände eines ehemaligen Gewerbeparks 1400 Wohnungen entstehen. Ziel ist es, dass die Arbeiten 2030 abgeschlossen sind.

Hanau – „Das größte Hanauer Wohnbauprojekt der nächsten Jahre nimmt Fahrt auf“, teilt die Stadt Hanau mit. Mit dem Entwurfs- und Offenlagebeschluss, der die Grundlage für die Entstehung von rund 1400 Wohneinheiten im Stadtteil Großauheim schaffe, habe der Magistrat am Montag (07.02.2022) eine wichtige Weichenstellung für die Entwicklung des früheren „Bautz Gewerbeparks“ vorgenommen.

Damit sei der Weg frei, dass sich der Ortsbeirat Großauheim/Wolfgang und die Stadtverordnetenversammlung in ihren nächsten Sitzungen mit dem Vorhaben beschäftigten, so die Mitteilung der Stadt. Angesichts der Dimension und der Bedeutung für den Stadtteil sei darüber hinaus geplant, die Details im Struktur- und Umweltausschuss zu beleuchten.

Hanau: Bautz-Gelände soll „attraktives Wohnquartier“ werden

Für OB Claus Kaminsky passt das ambitionierte Projekt perfekt in die Strategie der Stadt, dringend benötigten Wohnraum mit verlässlichen Partnern zu realisieren. Gleichzeitig freue es ihn, dass das zuletzt als Lager- und Produktionsstandort genutzte Areal endlich auch seinen besonderen Qualitäten angemessen genutzt wird. Das Bautz-Gelände sei aufgrund seiner Lage und seines Zuschnitts für die Umwandlung in ein Wohnquartier hervorragend geeignet. „Wichtig ist uns dabei allerdings, dass dort auch die benötigten Infrastruktureinrichtungen entstehen. So wird das Quartier zu einem gut funktionierenden, attraktiven neuen Viertel direkt am Mainufer.“

Heute erinnern nur noch einige denkmalgeschützte Gebäude und der Name daran, dass auf dem Areal am Mainufer bis 1963 Traktoren der Marke Bautz produziert wurden. Künftig solle auf dem rund 14 Hektar großen Gewerbegebiet am Main ein „attraktives Wohnquartier“ werden.

Bautz-Quartier in Hanau: Rund 100 Wohneinheiten pro Hektar

Der bundesweit tätige und in Hanau ansässige Bauträger BUWOG hat das ursprünglich von Bien-Ries konzipierte Projekt übernommen und weiterentwickelt. Die in der Bauleitplanung getroffenen Festlegungen zeichnen sich nach den Worten des OB durch ein Höchstmaß an wechselseitigem Entgegenkommen von Vorhabenträger und Stadt aus. „Das jetzt vorgestellte Konzept für das Bautz-Quartier erfüllt sowohl die übergeordneten Planungsziele der Stadt als auch die Vorstellungen für ein innovatives, nachhaltiges und lebenswertes Quartier für die Hanauerinnen und Hanauer.“

Wie der OB weiter erklärt, markiere die Entwicklung des Bautz-Quartiers als Wohnstandort den Abschluss der Phase, in der es möglich gewesen sei, größere Wohnungsbauvorhaben auf Konversionsflächen zu realisieren. Größere, zusammenhängende Flächen für die Innenentwicklung stünden im Stadtgebiet nun nicht mehr zur Verfügung.

Vor diesem Hintergrund haben sich Stadt und BUWOG darauf verständigt, auf dem Bautz-Gelände eine städtische Dichte von rund 100 Wohneinheiten pro Hektar zu ermöglichen. Dies entspreche rund 1400 neu entstehenden Wohnungen. Diese Dichte wird nach Kaminskys Worten ansonsten in Hanau nur in urbanen Bereichen erreicht. Im Pioneer Park liege beispielsweise die Dichte über das gesamte Gebiet betrachtet bei knapp 40 Wohneinheiten pro Hektar. „Die geplante hohe Dichte im Bautz-Quartier ist eine große Chance für die Weiterentwicklung unserer Stadt, sie stellt aber auch besondere Anforderungen an die Planung und Gestaltung“, macht der OB deutlich.

Bautz-Quartier in Hanau: Denkmalgeschützter Bestand in Planungen einbezogen

„Dank der denkmalgeschützten Bestandsgebäude, die im Bebauungskonzept berücksichtigt werden, erhält das Quartier ein individuelles Gesicht und eine eigene Identität“, so der OB. Die überwiegend vier- bis fünfgeschossigen Häuser sollten den Eindruck einer kleinteiligen Grundstücksparzellierung vermitteln, indem die Einzelgebäude in ihrer Fassadengestaltung und Farbgebung voneinander unterscheidbar sind.

Auf übergeordneter Ebene seien die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung, die Notwendigkeit der Bewahrung von älteren Baumbeständen und Grünstrukturen, die Energie- und Mobilitätswende sowie die regionale Wohnraumversorgung in der Weiterentwicklung der ursprünglichen Planung von 2018 deutlich stärker in den Fokus gerückt. „Wir werden im städtebaulichen Vertrag mit dem Investor konkrete Maßnahmen für eine klimafreundliche Energieversorgung sowie zur Reduktion des Energieverbrauchs vereinbaren“, stellt der OB klar.

Hanau: Bautz-Quartier soll bis 2030 fertig sein

„Nicht zuletzt die Pandemie hat verdeutlicht, wie wichtig die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum ist“, ist sich OB Kaminsky sicher, dass die Pläne der BUWOG für das Quartier auch diese Ansprüche erfüllen. Neben Gründächern und begrünten Innenhöfen, die ökologischen Nutzen schaffen und das Mikroklima verbessern, wird sich quer durch das neue Wohngebiet ein rund 300 Meter langer Park als grünes Band ziehen, der sich durch nachhaltige Qualitäten auszeichnet. Neben umfassenden Neupflanzungen von regional angepassten Büschen und Bäumen dient diese Parkanlage auch der Versickerung von Regenwasser und Rückführung in den natürlichen Wasserkreislauf.

Das südwestliche Bestandsgebäude am Mainufer – ein als Einzelkulturdenkmal denkmalgeschütztes Gebäude – werde voraussichtlich durch die BUWOG saniert und steht perspektivisch danach für einen Gastronomiebetrieb zur Verfügung. Die Fertigstellung des Quartiers soll bis 2030 erfolgen, so die Stadt. (cd)

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