Unerwartete Hilfe bei der Suche nach Riesenkaninchen: Tierretter ist Chubby auf der Spur

Die Suche nach Chubby, dem gestohlenen Riesenkaninchen aus Rodenbach bei Hanau geht weiter. Vielversprechende Hilfe kommt dabei aus 350 Kilometern Entfernung.
Hanau/Rodenbach – Der Mann trägt hohe Wanderschuhe, eine grüne Hose und eine braune Jacke. Um seinen Hals baumelt eine Wärmebild-Kamera, in der Hand hält er einen Kescher. Auf seinem Rucksack steht „Tierrettung Niederrhein“. Am Freitagmittag hat Sascha, seinen Nachnamen möchte er nicht in der Zeitung lesen, sich auf den Weg in den Main-Kinzig-Kreis gemacht.
Er hatte im Internet von Chubby, dem am Silvestermorgen gestohlenen Riesenkaninchen und der Suche nach ihm gelesen. Sascha wohnt an der deutsch-niederländischen Grenze, 350 Kilometer von Hanau entfernt. Nach seiner Frühschicht hat sich der Monteur für Großtransformatoren auf den Weg nach Rodenbach gemacht. Fast vier Stunden hat die Fahrt gedauert.
Gestohlenes Kaninchen aus Rodenbach/Hanau: Selbstloser Einsatz bei der Suche nach Chubby
Am Wald direkt hinter dem Altenzentrum Rodenbach haben ihn Maritta und Thomas Hirschhäuser und mehrere freiwillige Helfer schon erwartet. Die Hirschhäusers, die den Hanauer Gnadengarten „Hoppels und Wuzze“ seit 2006 betreiben, sind begeistert von dem selbstlosen Einsatz.
Nach der Berichterstattung in unserer Zeitung am vergangenen Samstag (08.01.2022) hatten sich mehrere Augenzeugen gemeldet, die das neun Kilogramm schwere Tier im Rodenbacher Wald gesichtet hatten. Seither sind Maritta Hirschhäuser und ihr Mann Thomas, Freunde des Gnadengartens und Tierfreunde aus der ganzen Region immer wieder unterwegs gewesen, um Chubby zu finden.
Tierretter sucht nach Chubby in Rodenbach/Hanau: Über 200 Kaninchen gefunden
Sascha ist Experte auf dem Gebiet der Tierrettung. Mehr als 200 ausgebüxte Kaninchen und mehr als 60 Hunde hat er in den vergangenen sechs Jahren gefunden und gefangen. Meistens hatte er Aufrufe gelesen oder die Besitzer ihn und seine Kolleginnen und Kollegen übers Internet gefunden. Das Vorgehen ist bei jeder Suche gleich: sichten, Fluchtroute ausmachen, Unterstand finden, annähern, fangen – manchmal kommt dafür ein mobiler Zaun zum Einsatz, manchmal genügt der Kescher.
Bis in die Nacht hinein will Sascha suchen – mit Wärmebildkamera und Rotlicht. Die Tiere kann er damit auch erspähen, wenn sie einige Hundert Meter weit entfernt sind. „Bisher ist mir das auch immer geglückt“, sagt er optimistisch, wendet sich ab und marschiert Richtung Wald. (Yvonne Backhaus-Arnold)