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Lösungen für den Feldhamster?

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Mittelbuchen - Die Planung für das Neubaugebiet „Mittelbuchen Nordwest - Vor dem Lützelberg“ mit 123 Wohneinheiten ist Thema einer erneuten Bürgerinformation am Dienstag, 20. Juni, um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle des Stadtteils. In Mittelbuchen ist das Projekt umstritten.

Eine Initiative hat hunderte Unterschriften dagegen gesammelt. Erneut wollen die Entwicklungsträger-Gemeinschaft aus Bien Ries AG und Terramag sowie städtische Vertreter Details des Vorhabens vorstellen und auf eingegangene Einwände eingehen. Da bei der ersten Bürgerinformation zu vorgerückter Stunde der Feldhamsterschutz nicht mehr behandelt werden konnte (wir berichteten), steht er am 20. Juni am Beginn der Tagesordnung. Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt und der Vorhabenträger befinden sich hier in enger Abstimmung mit der Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz, die über das sensible Thema informieren wird.

Ziel aller Beteiligten ist es, den umgebenden Lebensraum der vom Aussterben bedrohten Art im Einklang mit den baulichen Nutzungsabsichten nachhaltig aufzuwerten. Ein hierzu eingeschalteter Artenschutzexperte wird bei der Bürgerversammlung hierzu umfassend Stellung nehmen und einen möglichen Lösungsweg erläutern.

Weiteres Schwerpunktthema der Bürgerinformation sind die Verkehrsführung zum geplanten Neubaugebiet und der Baustellenverkehr. Auch dazu gibt es Bedenken der Bürger. Was den Baustellenverkehr angeht, hat der Investor eine optimierte Variante angekündigt. Auch hinsichtlich der als zu hoch empfundenen Randbebauung im Übergang zur Nachbarschaft signalisiert der Entwicklungsträger Entgegenkommen.

Zur Sprache kommt bei der öffentlichen Bürgerinformation auch ein alternatives Bebauungskonzept eines Hanauer Projektentwicklers. Der schlägt vor, statt im Nordwesten Mittelbuchens im Norden rechts und links der Landessstraße 3008 in Richtung Schöneck 104 Wohneinheiten zu schaffen. „Wir haben diese Idee einer Vorprüfung unterzogen und dabei den Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main eingeschaltet“, erklärt Hanaus Stadtentwickler Bieberle. Dabei sei es nicht darum gegangen, das Neubaugebiet Nordwest zu kippen. Denn davon sei die Stadt als Genehmigungsbehörde überzeugt, zumal das Areal im regionalen Flächennutzungsplan für Wohnzwecke vorgesehen sei. Ein zusätzliches Neubaugebiet im Norden Mittelbuchens habe der Regionalverband hingegen klar abgelehnt, weil dort die Umweltauswirkungen gravierender als im Nordwesten des Stadtteils seien und weil das Areal im Nordwesten „endabgewogen“ und damit sofort entwickelbar sei.

Wie geht das Genehmigungsverfahren nun weiter? Alle Einwände zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Mittelbuchen Nordwest fließen zusammen mit den Bewertungen der Träger öffentlicher Belange - wie Behörden und Energieversorger - in den Abwägungsvorschlag ein, der als Grundlage für den nächsten Verfahrensschritt dient. Dieser so genannte Offenlagebeschluss der Stadtverordneten ist für August 2017 geplant.

Anschließend folgt die für die Einwender wichtigste Phase: Nach öffentlicher Vorankündigung liegen die Verfahrensunterlagen im September einen Monat lang öffentlich im Stadtplanungsamt aus und sind im Internet einsehbar. Dann lassen sich erneut Bedenken und Anregungen vorbringen. Bis Oktober prüft die Stadt Hanau alle eingegangenen Stellungnahmen.

Diese fließen im abschließenden Abwägungsprozess in den endgültigen späteren Satzungsbeschluss ein. Nach dem Satzungsbeschluss teilt die Stadt allen Einwendern mit, wie über ihre Stellungnahme nach dem Offenlagebeschluss beschieden wurde. Diese Rückantworten aus dem Rathaus gelten nur für die Anregungen und Bedenken in der zweiten Beteiligungsphase, nicht für die bereits abgeschlossene Unterrichtungs- und Erörterungsphase. Im Dezember, so der Zeitplan, folgt im Stadtparlament der Satzungsbeschluss, so dass ab 2018 gebaut werden kann. (did)

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