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Epochaler Einschnitt für Brandschützer

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Von: Rainer Habermann

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Nach dem offiziellen Festakt zur Gründung der Hanauer Berufsfeuerwehr folgte der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt.
Nach dem offiziellen Festakt zur Gründung der Hanauer Berufsfeuerwehr folgte der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt. © RAINER HABERMANN

Nach wie vor rücken sie zuverlässig aus, wenn es irgendwo brennt, wenn ein Tier aus einer misslichen Lage zu befreien ist, oder wenn ein Mensch in eine Notlage gerät: die Frauen und Männer der Hanauer Feuerwehr. Und dies zu jeder Tages- oder Nachtzeit, keine Frage. Doch seit dem 1. Januar dieses Jahres ist etwas anders, kommen die „Hauptamtlichen“ nicht mehr in dieser Eigenschaft, sondern von Berufs wegen.

Hanau - Was wie eine reine Formalie klingt, hat enorme Bedeutung für das Gefahrenabwehrzentrum der Brüder-Grimm-Stadt mit ihren mittlerweile fast 100000 Einwohnern: Seit diesem Datum ist die Hanauer Feuerwehr offiziell eine von inzwischen sieben hessischen Berufsfeuerwehren.

Dieser Einschnitt ist so bedeutsam, dass die Hanauer Blauröcke gemeinsam mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky, führenden Politikern aus der Stadt und dem Kreis, dem Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, und zahlreichen Vertretern der Landes- und Kreisfeuerwehrverbände am Wochenende die offizielle Gründung mit einem Festakt in der großen Fahrzeughalle des Gefahrenabwehrzentrums an der August-Sunkel-Straße begingen – nachträglich, das war der Corona-Pandemie geschuldet.

Dank an haupt- und ehrenamtliche Brandschützer in Hanau

Für die Menschen in der Brüder-Grimm-Stadt war diese Entwicklung kaum spürbar und hat eigentlich unmerkliche Verbesserungen gebracht. Noch immer gibt es die ehrenamtlichen Feuerwehrleute, und auch die Stadtteilwehren sowie die zahlreichen Werksfeuerwehren haben, insbesondere wenn man den großen Main-Binnenhafen und die Industrie- und Gewerbegebiete an der Peripherie der city betrachtet, ihre große Bedeutung behalten, wie Peter Hack, Stadtbrandinspektor und Chef der Hanauer Blauröcke, betonte. Ihnen allen, den rund 260 Ehrenamtlichen wie auch den 83 Hauptamtlichen, die sich jetzt Berufsfeuerwehrfrau oder Berufsfeuerwehrmann nennen dürfen, galt sein Dank und seine Wertschätzung. Und ihnen allen gebühre nach wie vor „Dank, Anerkennung und Respekt unter dem großen Motto ‘Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr‘“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). „Ihr mutiges Engagement für die Bürgerinnen und Bürger, das laut einer Befragung das Vertrauen von rund 93 Prozent der gesamten Bevölkerung genießt, darf nicht nur aus der Sicht eines Stadtkämmerers beurteilt werden“, ergänzte der Oberbürgermeister und oberste Kassenwart Hanaus. Das „Gefahrenabwehrzentrum Hans Martin“, nach einem früheren OB benannt und nach einer Entwicklung von rund 160 Jahren an dem tandort im Stadtteil Lamboy gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) gebildet, sei ohne die große Chance der Konversion, dem Rückzug der US-Streitkräfte aus Hanau und dem damit verbundenen Freiwerden einiger Liegenschaften, wirtschaftlich nicht vorstellbar gewesen, blockte Kaminsky zurück. Die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2018, die Hanauer Feuerwehr zu einer Berufsfeuerwehr zu machen, sei eine „historische und epochale“ gewesen. Vier zusätzliche Stellen im Brandschutzamt der Stadt seien bereits eingerichtet, zehn weitere sollen nach Aussage des Rathauschefs in den kommenden Jahren folgen.

Hendrik Frese wird Nachfolger von Feuerwehrchef Peter Hack in Hanau

Außerdem steht, wie berichtet, eine Veränderung an der Spitze der Hanauer Feuerwehr an: Zum 1. Oktober geht Stadtbrandinspektor Peter Hack in den Ruhestand. An seine Stelle rückt Hendrik Frese, derzeit noch Leiter der personell größten Feuerwache der Stadt Hamburg. Frese saß beim Festakt im Publikum. Er wird mit seiner Familie in Kürze in die Brüder-Grimm-Stadt ziehen.

„So bedeutend der Schritt zur Berufsfeuerwehr in der Hanauer Historie auch gewesen sein mag: Für die Bürger ändert sich nichts“, unterstrich Hack. Auch nicht das Erscheinungsbild. Alle Hanauer Feuerwehren firmieren weiter unter dem Begriff „Feuerwehr Hanau“.

Dem wichtigen Anlass entsprechend trugen sich bei dem Festakt unter anderem Hanaus Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, Main-Kinzig-Landrat Thorsten Stolz, OB Kaminsky und einige Gäste aus den Feuerwehrverbänden zu guter Letzt ins Goldene Buch der Stadt.

Peter Hack
Peter Hack © Rainer Habermann
Hendrik Frese
Hendrik Frese © Rainer Habermann

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