Club-Sterben in der Region: Zukunft des Culture Club in Hanau ungewiss

Die Tage des Culture Clubs im Hanauer Stadtteil Wolfgang sind offenbar gezählt. Und ob der Club an anderer Stelle in der Stadt eine Zukunft hat, ist ungewiss. Das sagte Betreiber und Gastronom Thorsten Bamberger. Das Club-Sterben in der Region geht damit weiter.
- Tage des Culture Club in Hanau sind gezählt
- Club-Sterben in der Region
- Zukunft von Culture Club bleibt fraglich
Hanau – Seit nunmehr 20 Jahren betreibt Bamberger, einer der prominentesten Gastronomen in der Brüder-Grimm-Stadt, den Culture Club in dem denkmalgeschützten Gebäude Vor der Pulvermühle. Gäste aus der ganzen Region finden sich dort ein. Bis vor gut einem Jahr gehörte auch ein Restaurant für gehobene Ansprüche zum Club. In der Vergangenheit gab es außerdem eine Kleinkunstbühne, auf der regelmäßig Comedians oder andere Künstler auftrate, die gerade vor einem großen Karrieresprung standen, etwa Magier Nicolai Friedrich oder Kabarettist Kaya Yanar.
Seit geraumer Zeit finden nur noch an Wochenenden Club-Veranstaltungen mit Musik aus den 90ern, Black Music oder Ü30-Tanzpartys statt. Und auch das wohl nicht mehr lange. „Unser Pachtvertrag läuft im August aus“, sagt Bamberger. Eine Verlängerung wird es nicht geben - „das ist der jetzige Stand“.
In das ursprünglich 1890 errichtete Gebäude des Culture Club müsste sehr viel investiert werden, um es weiterhin für Veranstaltungen und Gastronomie nutzen zu können. Das betrifft laut Bamberger nicht nur den Brandschutz, sondern die gesamte Haustechnik. Dazu wird es aber wohl nicht kommen. Denn die Erbengemeinschaft, der das Gebäude gehört, wolle es verkaufen.
Hanau: Culture Club steht vor dem Aus
Das Geschäft in dem Metier sei ungeachtet dessen schwieriger geworden, sagt der 52-Jährige, der auf ein Club-Sterben in der Region verweist. Unter anderem gebe es große Probleme, Personal zu finden. Via Internet sucht Bamberger händeringend Service- und Thekenkräfte oder Barkeeper. „Aus Personalgründen“, so sagt er, habe er auch das Restaurant schließen müssen, das unter anderem viele Geschäftsleute als Gäste hatte.
Bamberger führt den Culture Club seit nunmehr 20 Jahren. Damals übernahm er den Vorgängerbetrieb JoCult-Club, der sich unter anderem mit Aufführungen des Erfolgsmusicals „Non(n)sense“ einen Namen machte.
Bamberger organisierte und organisiert aber auch große Partys und Feiern. Zwischenzeitlich führte er zudem die Congress-Park-Gastronomie und war fürs Festspiel-Catering zuständig. 2014 bekam er den Zuschlag als Pächter der Gastronomie von Schloss Philippsruhe, wo er den Weißen Saal, die „Schlossstube“ und den Gewölbekeller betreibt.
Hanau: Die Zukunft des Culture Club bleibt ungewiss
Ob es für den Culture Club an anderer Stelle eine Zukunft gibt, ist fraglich. „Wir sind da dran“, sagt Bamberger. Allein, die Standortsuche ist problematisch. Auch mit der städtischen Hanau Marketing GmbH (HMG) gab es Gespräche – bislang ohne Ergebnis. „Wir wünschen uns aber auch künftig ein Club-Geschehen in der Stadt“, so HMG-Geschäftsführer Martin Bieberle. Zumal vor dem Hintergrund, dass wegen des Schlossplatz-Umbaus auch die Tage des von Gastronom Rocky Musleh im Kanzleigebäude betriebenen Clubs „Library“ gezählt sind.
Bamberger wird auf jeden Fall die Hanauer Schlossgastronomie weiter betreiben. Die laufe gut, sagt er: „Wir sind damit happy.“ Wegen der Lokalgäste, Hochzeiten im Schloss und vieler Museumsbesucher hat sich zuletzt allerdings die Parkplatzsituation rund um Philippsruhe zugespitzt. Mit einer Neuregelung will die Stadt ab Frühjahr Abhilfe schaffen. So sollen Museumsbesucher auf den Parkplatz am Schlossportal sowie die Stellplätze am Amphitheater verwiesen werden. Der vordere Schloss-Parkplatz an der Landstraße bleibe dann Gastronomie-Gästen vorbehalten.
VON CHRISTIAN SPINDLER
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