1. Startseite
  2. Region
  3. Hanau

In Hanau gibt‘s Eintopf für alle

Erstellt:

Von: Yvonne Backhaus-Arnold

Kommentare

Aus dem Pavillon des Ajoki wird ab Montag zweimal pro Woche Suppe gereicht. Dekan Dr. Martin Lückhoff, Ute Engel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, und Ajoki-Betreiber Elias Kolbe (v.l.) freuen sich auf das Projekt.
Aus dem Pavillon des Ajoki wird ab Montag zweimal pro Woche Suppe gereicht. Dekan Dr. Martin Lückhoff, Ute Engel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, und Ajoki-Betreiber Elias Kolbe (v.l.) freuen sich auf das Projekt. © -

Normalerweise wird aus dem kleinen Pavillon neben der Alten Johanneskirche Kaffee serviert, ab Montag wird hier Suppe ausgegeben. „Eintopf“ heißt das Projekt, das der Evangelische Kirchenkreis und das Diakonische Werk Hanau-Main-Kinzig gemeinsam mit Maras Suppenbar und Elias Kolbe, dem Chef vom Kultur- und Bildungsraum Ajoki, auf die Beine stellen.

Hanau - „Als sich im Sommer abzeichnete, dass der Herbst und der Winter die Menschen vor besondere Herausforderungen stellen würden, ist bei uns die Idee gereift“, erzählt Dekan Dr. Martin Lückhoff. Ein niedrigschwelliges Angebot sollte es sein, eines, das man spontan und ohne Anmeldung wahrnehmen kann. Die Suppenküche – umgesetzt mit lokalen Händlern und regionalen Netzwerken – sei perfekt, so Lückhoff.

Dass hier viele christliche Motive zum Tragen kommen, macht die Idee doppelt gut. Die warme Suppe, die je nach Wetter und Corona-Lage vor oder im Ajoki gegessen werden kann, als Werk der Barmherzigkeit. Zudem ein Handeln für jene, die wenig haben. „Wir hätten auch Gutscheine ausgeben können, aber das wollten wir nicht“, sagt der Dekan. „Das Angebot soll keine Almosengabe sein, sondern Menschen zusammenbringen“, ergänzt Ines Fetzer, die stellvertretende Dekanin des Kirchenkreises. Zudem öffne Kirche sich auf diesem Weg hinein in die Stadt.

Über Grenzen hinweg zusammenkommen

Hier kommt auch Ute Engel ins Spiel. Die Geschäftsführerin des Diakonischen Werks weiß viel zu berichten über das aktuelle Beratungsaufkommen. Vereinsamung. Sucht. Psychische Probleme. Die Mitarbeiter der Diakonie haben seit Monaten alle Hände voll zu tun. Für einzelne Bereiche gebe es erst ab Anfang Februar wieder freie Termine. Für Engel, die mit ihren Kollegen ab und an ebenfalls vor Ort sein wird, ist das Projekt auch ein Zeichen von Öffnung. Sie nennt es Streetwork. „Wir gehen raus, treffen Leute, kommen im besten Fall ins Gespräch.“

Jeder zahlt, was er kann

Über Grenzen hinweg zusammenkommen, das ist der Anspruch von „Eintopf“. Ob es gelingt? „Wir versuchen es“, sagt Martin Lückhoff, „mal schauen, ob es funktioniert.“ Die Ausgabe startet am Reformationstag, 31. Oktober. Montags und mittwochs von 12 bis 15.30 Uhr gibt es zwei Suppen, darunter eine vegetarische Variante.

Die Idee: Jeder zahlt, was er zahlen kann. Wenn Gruppen ab zehn Personen ihre Mittagspause zum Ajoki verlegen wollen, was laut Lückhoff ausdrücklich erwünscht sei, werde um telefonische Voranmeldung gebeten. Elias Kolbe, der mit seinem Personal für die Ausgabe der Suppen, den Abwasch und die Organisation sorgt, freut sich auf das Projekt. „Es ist ein tolles Herbst-Winter-Konzept für unseren Pavillon“, sagt er beim gemeinsamen Gespräch mit unserer Zeitung.

Bis Jahresende soll das von der Evangelischen Kirche finanzierte Projekt erst einmal laufen. Eine Verlängerung bis Februar sei natürlich denkbar, so Lückhoff, genauso wie eine Wiederholung an anderen Orten oder in anderen Kommunen. „Wir möchten Menschen zusammenbringen, die Sorgen haben, die sprechen wollen“, erklärt der Dekan. „Sprechen hilft“, ergänzt Ute Engel. Was Lückhoff besonders freuen würde? „Wenn viele Menschen kommen und die konkrete Hilfe vor Ort annehmen – und wir am Ende noch mehr Suppe ausgeben dürften als geplant.“

Weitere Infos

„Eintopf“ startet 31. Oktober. Ausgabe ist montags und mittwochs von 12 bis 15.30 Uhr am Pavillon des Ajoki. Gruppen mit mehr als zehn Personen werden gebeten, sich bei Elias Kolbe anzumelden. Auch wer helfen möchte, meldet sich beim Betreiber des Ajoki, z 06181 9911299, E-Mail info@ajoki.de

Von Yvonne Backhaus-arnold

„Eintopf“ heißt das Projekt, das erst einmal bis Ende des Jahres geplant ist.
„Eintopf“ heißt das Projekt, das erst einmal bis Ende des Jahres geplant ist. © moritz göbel/Scheiber

Auch interessant

Kommentare