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„Der Löwenkönig“ sorgt für volle Halle

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Akrobatische Darbietungen auf Rollen gab es nach drei Jahren Pause wieder zu bestaunen. Zuletzt hatte der 1. Hanauer Roll- und Eissportclub 2019 „Peterchens Mondfahrt“ aufgeführt.
Akrobatische Darbietungen auf Rollen gab es nach drei Jahren Pause wieder zu bestaunen. Zuletzt hatte der 1. Hanauer Roll- und Eissportclub 2019 „Peterchens Mondfahrt“ aufgeführt. © Detlef Sundermann

Immer wieder braust Szenenapplaus auf, wegen der Tableaus mit an die 100 Teilnehmer, wegen der akrobatischen Darbietungen auf den vier Rollen an jedem Fuß oder wegen der aufwendig und kreativ gestalteten Tierkostüme. Nach „Peterchens Mondfahrt“ 2019 hat der 1. Hanauer Roll- und Eissportclub (HREC) wieder ein Rollschuhmärchen aufgeführt: „Der Löwenkönig“, angelehnt an den „König der Löwen“.

Hanau – Mit 115 Mitwirkenden war die Teilnehmerzahl so groß wie nie zu vor, heißt es vom Vorstand. Der Aufwand und das Engagement wurden vom Publikum nicht nur mit viel Beifall belohnt. Die sechs Vorstellungen in der vereinseigenen Rollschuhsporthalle, die rund 320 Zuschauer fasst, waren nahezu alle ausverkauft.

Hanauer Roll- und Eissportclub hat die Corona-Zeit in Bezug auf Mitgliederzahl gut überstanden

Dass der knapp 100 Jahre alte HREC eine feste Größe in der Hanauer Sportwelt hat, zeigt sich nun nach den coronabedingten Einschränkungen beim Training und im Vereinsleben. „Mitgliedermäßig haben wir die Zeit gut überstanden“, sagt HREC-Pressesprecherin Nathalie Wiedmann-Heinz. 320 Mitglieder, darunter rund 90 Aktive im Kunstlauf und etwa 30 in der neuen Sparte Inline-Hockey. Eine gute Basis, wieder ein Märchen zu inszenieren. Eine Wiederauflage von „Peterchens Mondfahrt“, die wegen Corona nur einmal aufgeführt werden konnte, sollte es nicht geben. Nicht zuletzt, weil die Teilnehmer in den zwei Jahren gewachsen seien. Somit hätten die meisten Kostüme geändert werden müssen, bemerkt Wiedmann-Heinz. „Für den ‘Löwenkönig’ wurde jedoch von den Kostümen und der Kulisse so viel wie möglich nach Umarbeitung wiederverwendet.“

„Kurz vor den Sommerferien hatten wir beschlossen, im Dezember wieder ein Märchen aufzuführen“, sagt Wiedmann-Heinz, die mit ihrer Mutter Renate Heinz die Inszenierung übernahm. Für Choreografie und Training waren Jessica Knöll und Viviana Iparraguirre de las Casas zuständig. So ein Stück wie der „Löwenkönig“ lastet auf vielen Schultern im Verein, auch auf denen der Eltern, sagt Wiedmann-Heinz. Alles werde in Eigenregie gemacht vor und hinter den Kulissen in der Vorbereitungsphase, aber auch während der Aufführungen. Mit dem Entschluss sei schon bald die Musik ausgesucht und der Kulissenbau für eine Savannenlandschaft angegangen worden.

Aufwendig und kreativ gestaltete Tierkostüme bekamen die Zuschauer zu sehen.
Aufwendig und kreativ gestaltete Tierkostüme bekamen die Zuschauer zu sehen. © Detlef Sundermann

Um für die Massenszenen, etwa die Tierherden, zu besetzen, war eine große Teilnehmerzahl erforderlich. Dafür habe sich auch manch ehemalige Aktive wieder die Rollschuhstiefel angezogen, heißt es. Für einige Mitwirkende war zudem ein doppeltes Pensum gefordert, das Einstudieren der Nummern und das Training für die Wettkämpfe, das nach der Corona-Zeit wieder neu anlaufen musste. Sportliche Erfolge seien jedoch auch eine wichtige Werbung für einen Verein, heißt es.

Im Winter 1924 wurde der Verein von einer Handvoll junger Leute gegründet. Man lief zuvor Schlittschuh auf den zugefrorenen Günther-Teichen in Hanau. Der „Eissport“ steht heute nur noch ob der Historie im Vereinsnamen, sagt Wiedmann-Heinz. Eine Kunsteisbahn, die eine lange Trainingssaison ermöglicht hätte, habe der HREC nie besessen. Die Winter der Gegenwart könnten diese ohnehin nicht mehr garantieren.

Laut Wiedmann-Heinz gibt es das Rollschuhmärchen seit 1974, das im Turnus von zwei Jahren präsentiert wird. „Diese Aufführungen sind sehr wichtig für den Sport im HREC und für das Gemeinschaftsgefühl“, sagt die Sprecherin.

Von Detlef Sundermann

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