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Hanauer Verein will Akteure in Sachen Gesundheit in Netzwerk zusammenbringen

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Von: Kerstin Biehl

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Birgit Bauer-Seuring und Karl-Georg Wolff wollen in Hanau ein breites Netzwerk für alle Themen rund um die Gesundheit schaffen.
Birgit Bauer-Seuring und Karl-Georg Wolff wollen in Hanau ein breites Netzwerk für alle Themen rund um die Gesundheit schaffen. © kerstin Biehl

Da haben sich der Hanauer Gesundheitsexperte Karl-Georg Wolff und seine Mitstreiterin Birgit Bauer-Seuring, die Vorsitzende des Vereins Gesundes Hanau, Großes vorgenommen: Sie wollen in der Grimm-Stadt eine breit gefächerte kostenfreie Plattform für alle Themen rund um die Gesundheit schaffen und damit eine Lotsenfunktion für Gesundheitsangebote übernehmen.

Hanau - „Wir wollen Hilfe bei allen Wechselfällen des Lebens geben“, sagt Bauer-Seuring. „Themen bearbeiten, die direkt oder indirekt mit Gesundheit oder Krankheit zu tun haben.“ Ihr Mitstreiter Wolff fügt hinzu: „Wir verstehen uns als Netzwerkpartner und Koordinator aller Akteure am Standort Hanau. Denn oft ist es doch sehr schwer, die vielfältigen Angebote zu überschauen.“

Hervor geht die Idee aus dem Verein Gesundes Hanau, der bereits 2007 gegründet wurde – auch damals schon mit der Zielsetzung, Gesundheitsangebote aller Art zusammenzuführen und zu vernetzen. Bis vor der Pandemie geschah dies vorwiegend durch die Hanauer Gesundheitsmesse, bei der Unternehmen der Gesundheitsbranche, die Stadt sowie Krankenhäuser gemeinsam agierten und seit 2013 bis zur Pandemie jährlich gemeinsam mit einem professionellen Messebetreiber die Gesundheitsmesse in Hanau etablierten, zu der jeweils bis zu 7000 Besucher kamen.

Partnersuche läuft

Nun soll der Vernetzungsgedanke weiter ausgebaut werden. „Wir sehen uns als Lotsen und wollen Menschen zusammen bringen, deren Ziel es ist, ihre Lebensqualität zu steigern und sich für Prävention einzusetzen“, sagt Bauer-Seuring. Erreicht werden soll dies über ein kostenfreies Dienstleistungsangebot für alle Hanauer Bürger. Die Vision: Irgendwann so gut aufgestellt zu sein, dass es möglich ist, hauptamtliche Kräfte zu beschäftigen, die die Vernetzung aller Angebote im Gesundheitssektor und alle sonstigen in diesem Zusammenhang notwendigen Schritte weiter voranbringen.

„Dazu ist es zunächst nötig, weitere Kooperationspartner zu gewinnen“, weiß Wolff und verbindet damit den Aufruf, dass sich Interessenten melden können. Neben der Kommune und Kliniken zählt Wolff beispielsweise ambulante Versorger wie Ärzte, Physiotherapeuten, Pflegedienste, Sanitätshäuser oder Apotheken, aber auch Banken und Sparkassen, Rechtsanwälte, Notare, Immobilienexperten oder Handwerker zu den möglichen, aber auch nötigen Akteuren und Netzwerkpartnern. „Das Thema Gesundheit berührt einfach unheimlich viele Bereiche“, sagt Wolff. Bürger sollen durch Schwangerschaft und Geburt, Krankheit, Unfall oder körperliche Einschränkungen, Behinderung oder Pflege bis hin zur Palliativversorgung und Tod begleitet werden. „Aber wir wollen auch die Vorsorge in gesundheitlicher Hinsicht nicht außer acht lassen, die Vorbeugung gegen finanzielle Risiken durch sinnvolle Versicherungen und möchten das Ganze steuerrechtlich betrachten und hier auf Beratungsangebote hinweisen.“

Vielfältige Fragen

„Wir wollen vermitteln, etwa bei Fragen nach der Barrierefreiheit eines Hauses, helfen bei der Suche nach den Planern, Handwerkern oder, wenn ein Umbau nicht möglich ist, bei der Suche nach einer Unterkunft in einer Seniorenresidenz“, sagt Bauer-Seuring, der das Thema am Herzen liegt, seit sie ihren Vater pflegen musste.

„Wo erhalte ich finanzielle Zuschüsse oder zumindest steuerliche Erleichterungen? Wie komme ich zum Arzt? Wer kann mich beim Einkaufen unterstützen? Die Fragen, bei denen wir helfen und vermitteln wollen, sind so vielfältig. Da liegt jetzt natürlich viel Arbeit vor uns“, sagt Karl-Georg Wolff.

Langer Atem nötig

Um die Ziele des Vereins umzusetzen, sagt er, gelte es, die Lotsenfunktion der Netzwerkpartner zu schaffen, in Form einer tiefgehenden Beratung und Umsetzung durch Fachgruppen, die eigens dafür gebildet werden sollen. Geplant ist zudem eine konkrete Anlaufstelle als Büro mit festen Öffnungszeiten sowie eine Hotline. Später dann sollen im Idealfall Gesundheitslotsen hauptberuflich für das Vorhaben tätig sein.

Doch bevor das soweit ist, wird ein langer Atem vonnöten sein, zudem starke und zuverlässige Partner. „Der Standort Hanau ist im Bereich Gesundheit gut aufgestellt. Vieles ist aber oft nicht bekannt und nicht vernetzt. Unsere Aufgabe ist es nun, diese Angebote zu filtern und zu kanalisieren und ich bin zuversichtlich, dass am Ende etwas sehr Gutes dabei heraus kommen wird“, so Wolff.

Infos im Internet: gesundes-hanau.de

Von Kerstin Biehl

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