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Gottesdienst aus Hanau findet per Facebook statt

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Kein Desinfektionsmittel, sondern Weihwasser in Fläschchen steht in der Kreuzkapelle bereit.
Kein Desinfektionsmittel, sondern Weihwasser in Fläschchen steht in der Kreuzkapelle bereit. © Holge Hackendahl

Damit Gläubige auch in Zeiten von Corona nicht auf den Gottesdienst verzichten müssen, geht ein Pfarrer in Hanau ungewöhnliche Wege.

Steinheim – Gestern Morgen um 10 Uhr geht Pfarrer Lukasz Szafera via Facebook auf Sendung. Aus der Steinheimer Kreuzkapelle wird der Video-Sonntagsgottesdienst übertragen, in dem Szafera den Zuschauern Mut in einer schwierigen Zeit zuspricht.

Seit Freitag sind laut Anordnung des Bistums Mainz bis zum 27. März alle Gottesdienste eingestellt, also auch in der Pfarrgruppe Steinheim/Klein-Auheim, die Szafera betreut. „Ich fühle, ich muss was machen“, sagt der katholische Pfarrer nach dem halbstündigen Gottesdienst. Berühmt werden will er damit nicht. „Es ist mein Hobby und es macht mir Spaß“, sagt Szafera, der dafür bekannt ist, dass er die modernen Medien gerne nutzt. Mut möchte er den Menschen geben – in Zeiten der Verunsicherung. „Bleiben wir Zuhause, verknüpfen wir unsere sozialen Kontakte auch wieder mehr mit dem Telefon und nehmen alles ohne Panik“, spricht er zu den Gläubigen.

Coronavirus: Gottesdienst via Facebook

Maximal zwei Personen dürfen unter Wahrnehmung der Hygieneregeln bei der Übertragung vor Ort dabei sein, heißt es in der Anordnung des Bistums.

Aus hygienischen Gründen dürfen derzeit auch die Weihwasserschalen in den Kirchen nicht benutzt werden. Pfarrer Szafera hat deshalb Weihwasser zum Mitnehmen in Fläschchen abgefüllt. Es stammt aus Lourdes, gemischt mit Weihwasser aus Steinheim.

Besondere Zeiten erfordern außergewöhnliche Wege: Pfarrer Lukasz Szafera sendet live aus der Steinheimer Kreuzkapelle.
Besondere Zeiten erfordern außergewöhnliche Wege: Pfarrer Lukasz Szafera sendet live aus der Steinheimer Kreuzkapelle. © Holge Hackendahl

21 Minuten und 16 Sekunden lang ist das Video, das zehn Minuten nach dem Gottesdienst schon 284 Aufrufe hat. Etliche hatten live zugeschaut. Szafera zählt 100 Likes und analysiert die Zuschauergruppen. Die kommen aus Steinheim und Klein-Auheim, aus seiner ehemaligen Gemeinde in Rüsselsheim, aber auch aus Bayern, aus Szaferas Heimat Polen und sogar aus Frankreich. Schon am Samstag hatte Szafera eine Andacht aus der Marienkirche bei Facebook übertragen, die „sehr gut angenommen“ wurde.

Auch am nächsten Sonntag um 10 Uhr geht der Geistliche wieder mit einem Gottesdienst auf Sendung.

VON HOLGER HACKENDAHL

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