1. Startseite
  2. Region
  3. Hanau

Sportcampus für 11,75 Millionen in Hanau

Erstellt:

Von: Katrin Stassig

Kommentare

Blick in die Zukunft: Der Neubau der Jahnsporthalle auf dem TGH-Gelände am Philipp-August-Schleißner-Weg geht einher mit einer umfangreichen Umgestaltung der Außenanlagen.
Blick in die Zukunft: Der Neubau der Jahnsporthalle auf dem TGH-Gelände am Philipp-August-Schleißner-Weg geht einher mit einer umfangreichen Umgestaltung der Außenanlagen. © p

Nicht bloß eine Sporthalle soll es werden, sondern ein zukunftsfähiger „Sportcampus“, den die TG Hanau als Ersatz für die alte Jahnhalle auf dem vereinseigenen Gelände im Tümpelgarten plant.

Hanau – Vertreter von Stadt und Verein haben das ehrgeizige Projekt gestern bei einem Pressetermin im Rathaus vorgestellt und eine Absichtserklärung (Letter of Intent) unterzeichnet. Wenn alles nach Plan läuft, könnte die neue Halle auf der 30.000 Quadratmeter großen Jula-Hof-Sportanlage ab dem Winterhalbjahr 2022 für den Vereins- und Schulsport genutzt werden.

Nach dem Abriss der alten Jahnhalle sollen dort unter anderem Wohnungen entstehen. Archivfoto: Kögel
Nach dem Abriss der alten Jahnhalle sollen dort unter anderem Wohnungen entstehen. © Archivfoto: Kögel

Der Tatendrang ist TGH-Präsident Rüdiger Arlt und seinen Mitstreitern anzumerken. Der Vereinschef bekundet aber auch Respekt vor dem gewichtigen Projekt, das 11,75 Millionen Euro kosten soll. Die TGH tritt als Bauherr und Eigentümer auf. Eine Projektgruppe aus 15 Vereinsmitgliedern beschäftigt sich derzeit mit der Planung. Alle Beteiligten haben berufliche Vorkenntnisse und Erfahrungen als Architekten, Bauingenieure, Projektleiter, bei Immobilienfinanzierungen, im Steuer- und Bilanzrecht oder als Handwerksmeister in verschiedenen Gewerken. Dass die TGH so viele Experten in ihren Reihen hat, die bereit sind, sich – ehrenamtlich – für den Neubau zu engagieren, habe schon in der Vorbereitung etwa 100.000 Euro gespart, sagt Arlt. Knapp 90.000 Euro aus Eigenmitteln hat die Turngemeinde bereits für Architektenleistungen und Baugrunduntersuchung investiert. Baubeginn könnte im zweiten Halbjahr 2020 sein.

Neubau der Jahnhalle, Umgestaltung der Außenanlage

Neben dem Neubau der Halle, für den 10,6 Millionen Euro veranschlagt sind, ist auch eine umfangreiche Umgestaltung der Außenanlage am Philipp-August-Schleißner-Weg geplant: Die Beachanlage wird erweitert, die Bogensportanlage optimiert, die Tennisplätze (künftig drei) werden erneuert. Rund um das Gelände ist eine Waldbodenbahn (700 Meter) für Jogger und Walker vorgesehen, für die Leichtathleten wird eine Kunststoff-Kaufbahn von 200 Metern Länge angelegt. Ferner werden Anlagen für Hoch-, Weit- und Dreisprung, eine Wurfanlage sowie eine Freilufthalle für Trendsportarten gebaut.

Die Stadt Hanau schießt 1,5 Millionen Euro zur Finanzierung zu und stellt eine Bürgschaft von bis zu zehn Millionen Euro bereit. Der Main-Kinzig-Kreis hat 925.000 Euro zugesagt, das Land Hessen 200.000 Euro. TGH-Präsident Arlt hofft, dass sich die letztgenannte Summe durch Gespräche mit Landtagsabgeordneten noch erhöhen lässt.

Hanau stimmt einstimmig für Umsetzung des Projekts

Nachdem die städtischen Gremien bereits den für die Bauleitplanung notwendigen Aufstellungsbeschluss gefasst hatten, votierte vergangene Woche die Delegiertenversammlung der TGH einstimmig und ohne Enthaltungen für die Umsetzung des Projekts. Für Rüdiger Arlt ein sehr emotionaler Moment.

Die Notwendigkeit für einen Neubau könne nicht wirklich infrage gestellt werden, betonte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). Dieser sei auch wirtschaftlich die vernünftigste Lösung. Mit der bestehenden Halle wären selbst nach einer teuren Sanierung „weder wir als Bauherren noch die Nutzer froh geworden“, ergänzte Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD). Die alte Jahnhalle, die der Stadt gehört, soll nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen werden. Auf dem Grundstück könnten Wohnungen und „soziale Infrastruktur“, zum Beispiel eine Kita, entstehen.

Von Katrin Stassig

Auch interessant

Kommentare