Hanau investiert rund 2,8 Millionen in Radwege-Ausbau

Hanau - Die Stadt Hanau baut mit Mitteln aus dem Hessischen Kommunalinvestitionsprogramms (KIP) ihre Radweg-Infrastruktur aus. Gefördert werden insgesamt zehn Einzelprojekte mit einer Gesamtsummer von rund 2,8 Millionen Euro.
„Das ist ein richtiges Pfund, nachdem wir lange für Radwege nicht so viel investieren konnten“, meint Hanaus Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne). Hinzu komme in den nächsten Jahren der Radschnellweg von Hanau über Maintal nach Frankfurt. „Die Brüder-Grimm-Stadt wird mit all diesen Verbesserungen den Radanteil am Verkehr erhöhen“, ist Kowol überzeugt. Bereits beschlossen hat der Hanauer Magistrat den Netzschluss des Geh- und Radwegs zwischen Eugen-Kaiser-Straße und Vorstadt. „Ohne KIP hätten wir an dieser Stelle den Netzschluss so rasch nicht finanzieren können“, erklärt der Stadtrat. 600.000 Euro sind hier veranschlagt, wobei die Stadt auch Etatausgabereste zur Verfügung hat. Neben dem Radweg kann mit der Investition auch der gesamte Kreuzungsbereich neu geordnet werden. Zusätzliche Verkehrsflächen stehen wegen des bevorstehenden Wohnungsneubaus auf dem ehemaligen EAM-Gelände zur Verfügung. Daher können Bordsteine und Straßenführung verschoben werden. „Dieser zum Erreichen der Innenstadt und der Vorstadt wichtige Kreuzungsbereich wird zukünftig für alle Teilnehmer komfortabler in der Verkehrsabwicklung“, verspricht Kowol.
Ebenfalls auf den Weg gebracht hat der Magistrat bereits den Netzschluss an der Kreuzung Am Steinheimer Tor/Friedrich-Ebert-Anlage. Hinzu kommen dank KIP die Abschnitte an den beiden „Kinopolis“-Parkhäusern sowie am Kinzdorf-Fußgängertunnel. Für diese Abschnitte sind insgesamt 720.000 Euro veranschlagt. Damit wird der westliche City-Ring von Lamboy aus durchgängig auch auf Radwegen bis zur Friedrich-Ebert-Anlage passierbar sein. In den vergangenen Jahren hatte der städtische Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) bereits am Postcarre und am Gloriapalais wesentliche Bausteine für einen Radfahrring gelegt.
„Ein Ärgernis stellt bisher auch der Main-Radweg im Nizza dar, hier hilft KIP weiter“, erläutert der Stadtrat. Für einen rund 500 Meter langen Streckenabschnitt sind 90 000 Euro vorgesehen, damit ein teils schlammiges Routenstück eine Asphaltdecke und mehr Breite erhält. Freilich sind hierfür zunächst einige Quadratmeter Privatgrundstücke zu erwerben. Auch an der Roten Mauer in Steinheim birgt der Main-Radweg Gefahren in sich, weil er zu schmal ist. Hier will HIS - vorbehaltlich der Zustimmung von Fachbehörden - auf 3,50 Meter Breite ausbauen und veranschlagt dafür rund 200.000 Euro.
Bei Radverkehrsschauen ist auch In den Tannen häufig ein Punkt, wo eine vor allem sicherere Wegeführung gefordert wird, zumal es sich hier um einen Schulweg handelt. Im Rahmen des Ausbaus im Wohngebiet „In den Argonnerwiesen“ entstehen 2017 von dort aus zwei neue Wegeverbindungen. Wo die Führung an der Straße entlang läuft, soll zur Goethestraße hin der Rad- und Gehweg angehoben werden. Hier sieht HIS 150.000 Euro Baukosten vor. In der Ernst-Barthel Straße geht es ebenfalls darum, das vorhandene Netz im neuen Wohngebiet zu schließen. Am Rochusplatz wird der geplante Umbau auch komfortablere Voraussetzungen für Radelnde erbringen. „Nicht vergessen sollten wir, dass vorhandene Radwege im Stadtgebiet zum Teil sanierungsbedürftig sind“, gibt Kowol zu bedenken. Dazu zählt er insbesondere Schlaglöcher durch Frostschäden. 400.000 Euro sieht HIS für solche Reparaturen vor. (did)