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Indoor-Funpark in Hanau liegt auf Eis

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Von: Christian Spindler

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Eigentlich sollte der Indoor-Funpark in Hanau im Sommer 2024 eröffnet werden. Doch das Zehn-Millionen- Euro wurde in die Warteposition geschoben - auf unbestimmte Zeit.

Hanau –Bislang gibt es noch keinen Betreiber in Hanau, dennoch soll der Funpark im Sommer 2024 eröffnen. Etwa 10 Millionen Euro werden für das Projekt veranschlagt, die auch in den Bau in „einer der höchsten Kletterwelten Deutschlands“ fließen sollen.

Auf der Internetseite von Noripark ist das Projekt seit Langem aufgeführt. Das Spielplatz-Center für Kinder am Einkaufszentrum Rondo in Steinheim soll demnach im Sommer 2024 eröffnen. Dass das genau so kommt, ist indes offen. Das teilt die Schoofs Immobilien GmbH, Investorin des ehrgeizigen Vorhabens, auf Anfrage mit. Grundsätzlich will man aber an dem Projekt festhalten.

So soll das Funpark-Gebäude aussehen. Weil unter anderem die Finanzierung noch nicht steht, ist unklar, wann es gebaut wird. ANSICHT: SCHOOFS
So soll das Funpark-Gebäude aussehen. Weil unter anderem die Finanzierung noch nicht steht, ist unklar, wann es gebaut wird. ANSICHT: SCHOOFS © Schoofs

Hanau: Skepsis, ob der Funpark überhaupt realisiert wird

Skepsis, ob der Funpark realisiert wird, war zuletzt laut geworden, nachdem ein Kindertheater auf dem Gelände am Kreisverkehr Otto-Hahn-Straße/Gailingsweg seine Zelte aufgeschlagen hatte. Das sei nur eine Zwischennutzung, so Doreen Vasicek, bei Schoofs zuständig für Marketing und Kommunikation.

Und der Funpark‘? Der soll kommen. Wann und mit welchem Betreiber, das ist jedoch offen. „Nichtsdestotrotz halten wir an unserem Vorhaben fest und prüfen derzeit mit Experten verschiedene Konzepte der Umsetzung“, heißt es in einer Stellungnahme des Investors.

Das Projekt wurde erstmals vor drei Jahren bekannt, orchestriert von öffentlichkeitswirksamen Präsentationen. Es wurde unter anderem im Magistrat vorgestellt, im Mai 2021 dann bei einer Sitzung des Steinheimer Ortsbeirates. Von einer der höchsten Kletterwelten in Deutschland war unter anderem die Rede, von einer „Bumper Car Area“, einer Art Autoscooter, oder einer großen Trampolinwelt – all das auf mehreren Ebenen. Auch digitale Angebote wollte man in das Konzept integrieren.

Ein Kindertheater hat derzeit auf dem Gelände an der Otto-Hahn-Straße in Steinheim seine Zelte aufgeschlagen.
Ein Kindertheater hat derzeit auf dem Gelände an der Otto-Hahn-Straße in Steinheim seine Zelte aufgeschlagen. © Holger Hackendahl

Hanau: Auch kritische Stimmen für Funpark

Der Indoor-Spielpark sollte vom koreanischen Franchiseunternehmen Nori betrieben werden. Immerhin rund zehn Millionen Euro wollte die Schoofs GmbH in Steinheim investieren. Und das in ein Projekt, das architektonisch eine Besonderheit ist und ans benachbarte Einkaufszentrum Rondo angepasst werden soll, das seit 2017 in Betrieb ist und ebenfalls von Schoofs gebaut wurde.

Nach der öffentlichen Vorstellung des Funparks gab es neben Lob für Gestaltung und Architektur auch kritische Stimmen. Sie bezogen sich unter anderem auf das Verkehrsaufkommen und die Parkplätze. Mit immerhin 70 000 Besuchern pro Jahr wird gerechnet. Mittlerweile hat Schoofs zahlreiche Prüfungen und Untersuchungen zum Thema Verkehr ebenso wie zur Verträglichkeit mit dem angrenzenden Naturschutzgebiet vornehmen lassen.

Vor einem Jahr erhielt Schoofs dann die Baugenehmigung für den Funpark. „Endlich kann es losgehen“, freute sich Mohamed Younis, Geschäftsführer der Schoofs Immobilien GmbH, seinerzeit. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen halte man an der Realisierung dieses modernen Freizeitangebots fest, hieß es.

Funpark in Hanau: Gestiegene Inflation und Baukosten

Und das heißt es noch immer. Der ambitionierte Plan, den Funpark bis Weihnachten 2023 fertigzustellen, wie zuletzt von Schoofs verlautete, könne aber „nicht eingehalten werden“, sagt Doreen Vasicek, spricht von einer „Justierung der Planung“, was auch „zeitlich Auswirkungen in der Umsetzung“ haben werde. Grund: Nach der Pandemie gebe es „ein aktuell schwieriges wirtschaftliches Umfeld mit gestiegener Inflation und Baukosten und ein derzeit zurückhaltendes Engagement der finanzierenden Kreditinstitute“.

Man wolle den Funpark aber in jedem Fall realisieren, unterstreicht Vasicek. Zum Zeitplan könne man derzeit aber nichts sagen. Offen sei auch, ob Nori am Ende tatsächlich der Betreiber sein wird. Derzeit prüfe man, ob das Konzept mit einem oder mehreren Betreibern und auch mit wem es umgesetzt werde. An der äußeren Gestaltung des Gebäudes werde sich aber nichts ändern.

Während sich das Funpark-Projekt in Warteposition befindet, sind weitere Zwischennutzungen wie die des Kindertheaters oder etwa durch Zirkusse wahrscheinlich. „Anfragen gibt es bereits“, sagt Doreen Vasicek.
(Von Christian Spindler)

Im Landkreis Offenbach ist Großprojekt hinter dem Badehaus im Gange.

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