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Hanauer Umweltzentrum feiert 20-jähriges Bestehen

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Besucher der Veranstaltung „20 Jahre Umweltzentrum“ betrachten
Besucher der Veranstaltung „20 Jahre Umweltzentrum“ betrachten © THOMAS SEIFERT

Geburtstagsfeier, Ausstellungseröffnung und Start der Bewerbungsphase für den diesjährigen Nachhaltigkeitspreis –- das alles war in eine Veranstaltung gepackt, bei der in der Galerie des Congresspark Hanau das 20-jährige Bestehen des Umweltzentrums begangen wurde. Das „Gesicht“ dieser Institution – so OB Claus Kaminsky – die Gründerin und Leiterin Gabriele Schaar-von Römer konnte dabei eine illustre Schar von Gästen begrüßen, die in irgendeiner Art und Weise mit dem Umweltzentrum verbunden waren oder noch sind.

Hanau - „Schon vor 20 Jahren hatten weitsichtige Menschen erkannt, das Öko- und Klimasystem unter dem Einfluss des Menschen litten. Schon damals wäre konsequenteres Handeln notwendig gewesen“, stellte der Rathauschef bei seiner Würdigung der Arbeit des Umweltzentrums durchaus selbstkritisch fest. Im Zuge der Landesgartenschau 2002 war die Einrichtung, mit Landesgeldern für zunächst drei Jahre ausgestattet, ins Leben gerufen worden. Allerdings mit der Maßgabe, dass die Stadt die Institution danach übernehme und finanziere, fügte ein damals noch aktiver Landesbeamter hinzu. Magistrat und Stadtverordnetenversammlung stellten danach dauerhaft die Existenz des Umweltzentrums sicher.

Kaminsky wunderte sich, dass man schon sehr genau suchen müsse, um ähnliche Einrichtungen in vergleichbaren oder sogar größeren Städten. zu finden. Dem gewaltigen Transformationsprozess auf dem Weg in eine klimaneutrale Gesellschaft – nebenbei eine gewaltige Aufgabe – stünde eine Vielzahl von Umweltzentren gut zu Gesicht, „wo unschätzbar wichtige Arbeit verrichtet wird, um in der breiten Bevölkerung einen Umdenkungsprozess in Gang zu setzen, dass jeder, aber auch jeder, seinen Beitrag dazu leisten kann, dass den Nachkommen eine noch leb- und erlebbare Welt übergeben wird“, richtete der OB auch einen Appell an die Besucher. Gerade die Arbeit mit jungen Menschen hätten Schaar-von Römer und die vielen Mitarbeiter, die Kooperationspartner unzähliger Projekte und Aktionen sowie die Sponsoren vorbildlich geleistet, betonte Kaminsky. „In den 20 Jahren ist ein starkes Stück Hanau entstanden“, beschloss er seine Laudatio.

„Erfolgsgeschichte Nachhaltigkeit“

„Wir als Sparkasse Hanau haben viele tolle Projekte zusammen mit dem Umweltzentrum organisiert. Die hatten sicher auch dazu beigetragen, dass wir eine Selbstverpflichtung unterschrieben haben, um bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu arbeiten“, berichtete Vorstandsmitglied Herrmann Köck zuständig für Private Banking, Firmenkunden, Treasury und die Betreuung von Kommunalkunden. Bereits seit vielen Jahren engagiere sich die Sparkasse zum Beispiel als Geldgeber für den Umwelt- und später Nachhaltigkeitspreis. Aber auch im eigenen Haus setze man auf E-Mobilität und habe durch bauliche Maßnahmen den CO2-Ausstoß inzwischen um 70 Prozent verringert. „Die Sparkasse Hanau hat das Signal aus dem Umweltzentrum verstanden und berät inzwischen immer mehr Kunden bei Anlageformen, die dem Klimaschutz zugute kommen“, stellte Köck fest, der im Namen der Sparkasse zusagte, auch weiterhin ein enger Kooperationspartner und Sponsor zu bleiben.

Von einer „Erfolgsgeschichte Nachhaltigkeit“ sprach Dr. Bernhard Fuchs vom Vorstand von Umicore in einer Videobotschaft. Seit 2014 gebe es eine enge Kooperation mit dem Umweltzentrum, das eine „hervorragende Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche“ sei und mit dem Nachhaltigkeitspreis den Scheinwerfer auf die zentralen Themen des Klimaschutzes gerichtet habe. „Die Umwelt dankt es ihnen besonders“, richtete sich Fuchs direkt an Gabriele Schaar-von Römer.

Leiterin hat Wunsch an die Stadt

Die nahm die Vorlage auf und berichtete von über 120 Einsendungen, seit der Umwelt- in den Nachhaltigkeitspreis transformiert worden sei. Die Leiterin des Umweltzentrum dankte dem Land Hessen, ohne dessen Unterstützung die Arbeit im Bildungsbereich und die Zusammenarbeit mit den Umweltschulen nicht in diesem Umfang und in dieser Breite stattfinden könne. Ziel sei, eine nachhaltige Bildungslandschaft zu schaffen, Kompetenz zu vermitteln, um Zusammenhänge zu erkennen, wobei die Zielgruppe nicht nur Jugendliche seien, sondern auch Erwachsene durchaus in Sachen Klima- und Umweltschutz lernfähig seien, fügte Schaar-von Römer mit einem Augenzwinkern hinzu. Auch auf den Feldern Inklusion und Integration sei das Umweltzentrum aktiv und fungiere ebenfalls als Beratungszentrum für vielfältige Anfragen. „Ohne ein großes und funktionierendes Netzwerk und viele tolle Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Referenten wären diese Projekte aber nicht möglich gewesen“, stellte sie fest.

Sie wies auch auf die sehenswerte Ausstellung von Detlef Sundermann hin, der in den vergangenen 15 Jahren eine Vielzahl von Aufnahmen in den Naturschutzgebieten „Rote Lache“ und „Schilflache“gemacht habe. Die besten Fotos seien in der Ausstellung versammelt. Und sie wies auf die Aktionswochen im Mai mit dem Titel „Nachhaltigkeit öffnet Türen“ hin, wo es viele Angebote gebe, nachhaltiges Produzieren und Arbeiten vor Ort zu erkunden, begleitet von weiteren Exkursionen, Vorträgen und Workshops in Hanau und der Region. Zum Schluss äußerte das „Geburtstagskind“ noch eine Bitte: „Herr Oberbürgermeister, ich wünsche mir, dass die Stadt Hanau sich am Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Kommunen beteiligt. Ich glaube, dass die Stadt, so wie sie inzwischen aufgestellt ist, eine reelle Chance auf den Preis besitzt“. Spontan sagte Kaminsky zu, er werde am heutigen Montag das Umweltzentrum mit der Ausarbeitung der Bewerbungsunterlagen beauftragen.

Von Thomas Seifert

Gabriele Schaar-von Römer
Gabriele Schaar-von Römer © -

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