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Hanauer Fischotter feiern Einjähriges

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Anhänglicher Fischotter: Bolek weicht Tierpflegerin Hanni Patek nicht von der Seite.
Anhänglicher Fischotter: Bolek weicht Tierpflegerin Hanni Patek nicht von der Seite. © -

Zwei Fischtorten, für jeden Wassermarder eine, warteten auf die beiden Fischotter Bolek und Bubla. Bei ihrem Jahrestag zum Einzug ins neue Fischottergehege im Wildpark „Alte Fasanerie“ am 18. Dezember vergangenen Jahres herrschten eisige Temperaturen, beide Teiche waren mit einer zentimeterdicken Eisschicht zugefroren. Der Wildpark-Förderverein und Hessen-Forst hatten sich alle Mühe gegeben, mit den Wildparkfans das „einjährige Fischotter-Jubiläum“ zu feiern.

Hanau - Eisige Temperaturen ließen am Samstagnachmittag jedoch nur einige Dutzend unverdrossene Fischotterfans in die von Schnee und Frost weiß gepuderte Fasanerie kommen.

Die Fischotter Bolek und Bubla, von den Wildparkbesuchern tief ins Herz geschlossen, waren an ihrem Jubiläumstag allerdings nicht ganz so gut zu beobachten wie sonst. „Bubla, Bublaaa. Komm, komm“, rief Tierpflegemeisterin Hanni Patek ein ums andere Mal nach dem Fischotterrüden. Und der Wassermarder ließ sich bei Eiseskälte von seiner Hauptbezugsperson lange bitten, bis er schließlich dann doch aus seinem Erdbau kam – um sich an der vorbereiteten Fischtorte gütlich zu tun.

Problemlos im eisigen Wasser tauchen

Bolek hingegen – mittlerweile zehn Kilogramm schwer – wich Patek im Gehege von Beginn an nicht von der Seite. Vor den Augen der jüngeren und älteren Besucher streckte sich Bolek an Pateks Hosenbein empor und tat sich an den entgegengereichten kleinen Fischen gütlich.

„Das Fischotterfell besteht aus bis zu 65 000 Haaren pro Quadratzentimeter, deswegen können sie auch problemlos im eisigen Wasser tauchen“, erläuterte Patek, dass die verspielten Tiere im Winter als täglichen Energiebedarf 1,5 Kilogramm Futter brauchen und bis zu sieben Minuten ohne weiteren Atemzug tauchen können. Und das tat der zahme Bolek dann auch, nachdem der erste Hunger gestillt war und sich die Tierpflegemeisterin auf die Suche nach dem anderen Fischotterrüden machte. Bolek verschwand durch ein Loch unter der Eisdecke und war für eine Viertelstunde nicht mehr zu sehen.

Von Hand aufgezogen

Beide Ottermännchen hatten im Frühjahr 2021 in Tschechien ihre leiblichen Mütter verloren, vermutlich durch einen Verkehrsunfall. Sie wurden in einer Aufzuchtstation von Menschenhand aufgezogen. Sie sind deswegen sehr zahm und haben mit Hanni Patek im Wildpark eine gute Ersatzmutter gefunden.

Der Förderverein des Wildparks hatte den Bau des 300 000 Euro teuren Fischottergeheges ermöglicht und mit 275 000 Euro finanziell unterstützt. Emsige Helfer des Fördervereins grillten zum kleinen Einzugsjubiläum Bratwürste, für Kinder stand eine Bastel- und Quizstation für Kinder bereit.

Von Holger Hackendahl

Diva im Wildpark: Wassermarder Bubla lässt sich zunächst erst einmal lange bitten und anschließend die Fischtorte schmecken.
Diva im Wildpark: Wassermarder Bubla lässt sich zunächst erst einmal lange bitten und anschließend die Fischtorte schmecken. © Holger Hackendahl

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