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Hanauer CDU nominiert Isabelle Hemsley als neue Dezernentin

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Von: Yvonne Backhaus-Arnold

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Geschlossene Reihen: Katja Leikert, Heiko Kasseckert, Jens Böhringer, Isabelle Hemsley, der Ex-Parteichef Joachim Stamm und Max Schad, Vorsitzender der Kreis-CDU.
Geschlossene Reihen: Katja Leikert, Heiko Kasseckert, Jens Böhringer, Isabelle Hemsley, der Ex-Parteichef Joachim Stamm und Max Schad, Vorsitzender der Kreis-CDU. © Reinhard Paul

Die Hanauer CDU hat Isabelle Hemsley als neue Dezernentin nominiert. Die 32-Jährige ist vor wenigen Tagen einstimmig gewählt worden.

Hanau – Der Ort der Pressekonferenz ist mit Bedacht gewählt. Das Pioneer Makers, ein Co-Work-Space, in dem neue Formen des Arbeitens gelebt werden. Modern. Hell. Ein Zukunftsmodell. Beheimatet ist das Gebäude am Eingang des Pioneer Parks in Hanauer Stadtteil Wolfgang (Main-Kinzig-Kreis), jener großen Konversionsfläche, die in ein paar Jahren das Zuhause für rund 5000 Menschen sein wird.

Im Um- und Aufbruch ist auch die Hanauer CDU. Sie präsentierte gestern Isabelle Hemsley für den Stadtratsposten. Dieser wird noch bis zum 25. Juni von Thomas Morlock (FDP) besetzt und dann, so hatte es das Bündnis aus SPD, CDU und FDP nach der Kommunalwahl festgelegt, an die Christdemokraten gegeben.

Generationswechsel im hauptamtlichen Magistrat: Isabelle Hemsley soll neue Stadträtin werden.
Generationswechsel im hauptamtlichen Magistrat: Isabelle Hemsley soll neue Stadträtin werden. © Reinhard Paul

Stadtratswahl in Hanau: „Wir wollen auch mal wieder die Oberbürgermeisterin stellen“

Auf der Klausurtagung der CDU war die 32-Jährige vor wenigen Tagen einstimmig gewählt worden. Hemsley ist seit fast 20 Jahren politisch aktiv. Mit 13 ist sie in die Junge Union eingetreten, gemeinsam mit dem heutigen Parteivorsitzenden Jens Böhringer. Nach einer Bowlingpartie haben die beiden in Sachen Politik Nägel mit Köpfen gemacht. Dass sie gut miteinander können, merkt man schnell. Auch, dass da gegenseitiger Respekt ist. Hemsley stand hinter Böhringer, als dieser in den letzten OB-Wahlkampf zog. Jetzt stehe er hinter ihr, sagt der Steinheimer. „Ich bin absolut überzeugt von dir“, erklärt Böhringer.

Überzeugt ist er auch davon, dass der Posten des hauptamtlichen Stadtrates nur ein Zwischenziel ist. „Es ist noch nicht das Ende unserer Reise. Wir wollen auch mal wieder die Oberbürgermeisterin stellen“, so der Parteivorsitzende. Dass Hemsley, genau wie der kürzlich vorgestellte Maximilian Bieri als Nachfolger von SPD-Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, die Kandidaten ihrer Parteien bei der nächsten OB-Wahl werden, steht eigentlich außer Frage.

Stadtratswahl in Hanau: Seit 2016 ist Hemsley Fraktionsvorsitzende im Stadtparlament

Hemsley, die mit ihrem Mann und der acht Monate alten Tochter in Hanau-Wolfgang lebt, sagt selbst, dass sie die Entscheidung ganz bewusst und mit viel Herz getroffen habe. Dass die CDU nach der Kommunalwahl zurück in die Verantwortung, zurück in eine Große Koalition gekommen ist, dafür hat Hemsley hart gearbeitet. Sie hat mitgeholfen, die Gräben in der eigenen Partei, die sich nach der Abwahl von Margret Härtel aufgetan hatten, zu schließen, Menschen wieder zusammenzuführen. Hemsley kommt aus einer politischen Familie. Ihr Vater Heinz Münch war viele Jahre CDU-Stadtrat, die Politik immer Teil ihres Alltags.

Seit 2016 ist die sportbegeisterte junge Frau, die gern läuft und Fahrrad fährt, Fraktionsvorsitzende im Stadtparlament, dem sie seit 2011 angehört. Erst Opposition. Jetzt Koalition. Insgesamt seien es viele lehrreiche Jahre gewesen, so die 32-Jährige, die derzeit bei Conti arbeitet und hier den Bereich „Learning & Training“ leitet. Den Wandel der Arbeitswelt, die Digitalisierung, Veränderungen, Ängste – Hemsley hat all das bei dem Automobilzulieferer hautnah miterlebt. Jetzt wolle sie ihre Erfahrungen in die Politik und die Stadtverwaltung tragen, denn auch hier gehe es um Transformation.

„Ich hatte schon Sorge, dass sie uns, dass sie der Politik verloren geht“, sagt Heiko Kasseckert. Der Landtagsabgeordnete, der in den vergangenen Jahren eng mit Hemsley zusammengearbeitet hat, ist mehr als zufrieden mit der Wahl. „Es ist ein sehr gutes Angebot, was wir als CDU hier machen.“ Auch der Kreisvorsitzende Max Schad, der seine politische Laufbahn fast zeitgleich in Erlensee begonnen hat, lobt die Wahl, die aus dem größten Stadtverband heraus auch aufs Umland ausstrahle. Ihre Souveränität und die große Tiefe, mit der sie Themen bearbeite und Sachpolitik mache, stellte die Bundestagsabgeordnete Katja Leikert heraus. Der Fahrplan jedenfalls steht: Bieri und Hemsley stellen sich im ersten Quartal 2023 zur Wahl in der Stadtverordnetenversammlung. Wie die Dezernate dann aufgeteilt werden, obliegt dem Oberbürgermeister. Am 26. Juni 2023 hat Isabelle Hemsley ihren ersten Arbeitstag als Stadträtin. (Yvonne Backhaus-Arnold)

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