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Hanaus neues Theaterfestival „Jetzt! UN(D)sichtbar“ startet am 29. September

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Jetzt ist es sichtbar: Die Organisatoren stellten gemeinsam mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky (Zweiter von links) das Programm des neuen Festivals „Jetzt! UN(D)sichtbar“ vor.
Jetzt ist es sichtbar: Die Organisatoren stellten gemeinsam mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky (Zweiter von links) das Programm des neuen Festivals „Jetzt! UN(D)sichtbar“ vor. © Ulrike Pongratz

Braucht Hanau ein neues Theaterfestival? Unbedingt, sagen Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Dr. Julia Cloot. Gemeinsam mit dem jungen und tatkräftigen Team der Festivalleitung stellten sie das innovative Projekt der Öffentlichkeit vor. Das Theaterfestival ist „Teil eines klugen Konzeptes“, wie Julia Cloot, die Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt/Rhein-Main, ausführte.

Hanau – Das neue Format sei ein echter Gewinn, um Sichtbarkeit und Akzeptanz von Kultur jenseits der großen Häuser und Festspielorte herzustellen.

In Reaktion auf den rassistischen Anschlag vom 19. Februar 2020 waren einige engagierte junge Menschen auf der Suche „nach einem emotionalen Zugang zu diesem Thema“, so Vorstandsmitglied Mirjam Kuchinke und Theatermacher Felix Bieske. Sie gründeten den Verein Theater der Vielfalt. Im Mittelpunkt der Arbeit des Vereins stand von Beginn an die „Frage nach einem Zusammenleben in unserer vielfältigen Gesellschaft“.

Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der die Projektidee und die damit verbundene Vereinsgründung von Beginn an begleitete, sagte zur Vorstellung des neuen Festivals: „Theater und Kultur kann es in einer Stadt nicht genug geben.“ Kunst und Kultur seien in der Lage, eine klare Haltung zu transportieren. Die zentrale Frage sei: Wie kommt sie in die Projekte? In diesem Sinne habe das Theaterfestival eine große Bedeutung, „es ist eine Bereicherung für die Stadt und die Region“. Die Stadt werde weiterhin an der Seite des „jungen Pflänzchens“ stehen und das gute Projekt weiterentwickeln.

Das Theaterfestival versteht sich als eine Plattform für kulturellen Austausch. „Der Prozess und der Austausch sind das Herzstück des Vereins“, so Mirjam Kuchinke. „Hanau hat richtig Bock auf das Festival“, sagte sie und verwies auf die gute Zusammenarbeit und Unterstützung durch zahlreiche Mentoren, unter anderem durch das Jubikuz, durch Wolfgang Kischel, Wolfgang Herget, Martin Hoppe, Konrad Kujat und die Schul- und Amateurtheater. Hier sei besonders von der Hohen Landesschule vieles ins Rollen gekommen, ergänzte Kaminsky, der die Begeisterung und das ehrenamtliche Engagement aller Beteiligten hervorhob. Bis zur Premiere am Donnerstag, 29. September, sind noch viel Einsatz und Leidenschaft gefordert. In der jetzt noch leeren, aber eindrucksvollen Halle der Orangerie wird ein kunstvoll gestaltetes Festival-Foyer mit Bar errichtet. „Draußen gibt es arabische, türkische und weitere Spezialitäten, Kaffee und Kuchen sowie eine Außenbühne“, erläuterte Mateo Aude-Wittenbreder das Raumkonzept des Theaterfestivals.

Auf dem Platz vor der Orangerie werden am Wochenende ein Kleinkunstmarkt und Livemusik-Acts beispielsweise von Orchide, Hanaus New Talents, der Trommelgruppe Hanau oder dem NYC Jazz Quartett stattfinden. Täglich außer am Sonntag finden während der Festivalwoche Vorstellungen der Schul- und Amateurtheater statt.

Die Karl-Rehbein-Schule eröffnet das Festival am Donnerstagabend mit der Uraufführung „Schweigen“, ein Stück, das der Kurs Darstellendes Spiel mit Christian Nahbroth und Coachin Hannah Schassner entwickelt hat. Bis zum 3. Oktober präsentieren sich die Schultheater der Anne-Frank-Schule, der Otto-Hahn-Schule und der Hohen Landesschule. Zu den Aufführungen und zu Gesprächs- und Begegnungsveranstaltungen sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene eingeladen.

Viele Veranstaltungen sind kostenfrei, unter anderem die Workshops, die am Sonntag für unterschiedliche Altersstufen angeboten werden. Vormittags startet für Kinder ab fünf Jahren ein „Spiel- und Verkleidungsworkshop“, zwischen 13 und 15 Uhr bietet die Hanauer Bildungsinitiative Ferhat Unvar einen Workshop zum Thema Diskriminierung. Um Formen der Diskriminierung geht es auch beim dritten Angebot für Teilnehmer ab 18 Jahren.

Zum Abschluss des Festivals machen die „Montags-Pupertiere“ der Schauspielschule Spielraum auf Themen wie „Anderssein“ aufmerksam. In dieser Uraufführung geht es um Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit und um Hetze und Schikane.

Weitere Infos

Tickets und Anmeldung zu den kostenfreien Veranstaltungen sind online möglich unter theaterdervielfalt.de/festival/programm.

Von Ulrike Pongratz

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