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Kinderbuch-Autorin Susanne Glanzner liest in der Orangerie in Hanau

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Von: Katrin Stassig

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Bei der Lesung im Rahmenprogramm der Grimm-Festspiele gehen die Zuschauer mit „Kalle Komet“ auf einen Ausflug ins Weltall.
Bei der Lesung im Rahmenprogramm der Brüder-Grimm-Festspiele gehen die Zuschauer mit „Kalle Komet“ auf einen Ausflug ins Weltall. © Katrin Stassig

Als der fünfjährige Paul eines Abends nicht einschlafen kann, klopft es plötzlich an seinem Fenster. Draußen schwebt eine feuerrote Rakete, in der ein kleiner Astronaut sitzt. So beginnt die Geschichte von „Kalle Komet“, der Paul mit auf eine Reise ins Weltall nimmt. Autorin Susanne Glanzner ist am Sonntag, 10. Juli, in Hanau zu Gast und liest im Rahmenprogramm der Brüder-Grimm-Festspiele aus ihrem Kinderbuch.

Hanau - Die Veranstaltung wird von „Grimms Märchenreich“ in die Orangerie von Schloss Philippsruhe verlegt, sodass mehr Plätze zur Verfügung stehen.

Das erste Buch über „Kalle Komet“ (inzwischen gibt es drei) ist 2017 erschienen und wird für Kinder ab fünf Jahren empfohlen. Der Ellermann-Verlag habe damals eine neue Reihe für Jungs etablieren wollen, die aber auch für Mädchen spannend sein sollte, erzählt die Autorin zur Entstehungsgeschichte. Bevor sie ans Werk ging, ist sie auf Themensuche gegangen und hat bei der Zielgruppe nachgehört, welche Geschichten sich die Kinder wünschen würden. „Es kristallisierte sich schnell heraus, dass das Weltall in den meisten Bücherregalen fehlt“, berichtet Glanzner im Interview mit unserer Zeitung.

Im Weltall treffen Paul und Kalle Komet auf das Sternenmädchen Krissie Kristall, auf All-Fred und auf Großvater Regenbogen. Sie machen ein MARSmallow-Picknick, und sie haben bald eine wichtige Mission: Sie wollen den Regenbogen reparieren, der durch eine Sternschnuppe beschädigt worden ist und seinen orangefarbenen Streifen verloren hat.

Was erwartet das Publikum bei der Lesung in Hanau? „Ich bin wahrscheinlich eine der wenigen Autorinnen, deren Lesungskonzept ist, dass ich keines habe“, antwortet Susanne Glanzner auf diese Frage. „Ich lasse mich gerne ein wenig vom Publikum lenken und treiben.“ Dennoch gibt es einige Eckpunkte: „Ich lese aus Kalle Komet vor, wir lassen zusammen Raketen starten, natürlich dürfen Kinder (und Eltern) mir Löcher in den Bauch fragen zur Geschichte oder zum Beruf eines Autors und ich signiere auch gerne Bücher.“

Für die Autorin sind die Lesungen der Teil der Schriftstellerei, der ihr am meisten Spaß macht. Etwa 60 solche Termine hat sie pro Jahr, gibt außerdem Workshops, auch für Kinder. Der Auftritt im Rahmenprogramm der Festspiele kam über Intendant Frank-Lorenz Engel zustande, den Susanne Glanzner vor einigen Jahren in Stuttgart kennenlernte. Sie lebt und arbeitet dort, er inszeniert regelmäßig Stücke in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Der Kontakt blieb über die Sozialen Medien bestehen. Als sie sich Ende des vergangenen Jahres zufällig in Stuttgart wieder über den Weg liefen, kündigte Engel an, die Autorin für eine Lesung nach Hanau einladen zu wollen. „Für mich ist das eine wirklich große Ehre, weshalb ich natürlich sofort zugesagt habe, und ich freue mich schon wahnsinnig darauf“, erzählt sie. Sie wird die Gelegenheit nutzen, sich die Inszenierungen von „Drosselbart!“ und dem „Sommernachtstraum“ anzusehen, bevor ihr eigener Auftritt an der Reihe ist. Danach geht es für sie direkt weiter in den Schwarzwald zum Hausacher Leselenz.

Autorin Susanne Glanzner.
Autorin Susanne Glanzner. © p/Natascha Biermann

Susanne Glanzner, Jahrgang 1977, arbeitete zunächst in der Modebranche, bevor sie über Umwege und eher durch Zufall bei der Schriftstellerei landete. Sie schreibt am liebsten, aber nicht ausschließlich, Kinderbücher. „Anna Apfelkuchen“, „Käpt’n Pillow“ und „Shaiko“ zählen zu ihren Werken, außerdem Jugendbücher wie „Das Amulett der Ewigkeit“ und „Der Chick Code“ oder der Liebesroman „Glücksdefekt“.

Auf der Liste ihrer eigenen Lieblingsautoren steht Astrid Lindgren ganz oben. „Ich bin noch immer stolz, dass ich im alten Gebäude des Oetinger-Verlages mal in der kleinen Autoren-Dachwohnung übernachten durfte, in der auch sie manchmal geschlafen hat.“ Glanzner zitiert die schwedische Autorin auch auf die Frage, was aus ihrer Sicht ein gutes Kinderbuch ausmacht. Lindgren habe das perfekt in Worte gefasst: „Wie muss ein gutes Kinderbuch sein? Wenn du mich fragst, so könnte ich dir nach reiflicher Überlegung nur antworten: Es muss gut sein.“

Infos und Tickets: Die Lesung „Kalle Komet“ mit Autorin Susanne Glanzner beginnt am Sonntag, 10. Juli, um 11 Uhr in der Orangerie von Schloss Philippsruhe. Eintrittskarten kosten 5 Euro und sind erhältlich bei Frankfurt-Ticket (frankfurtticket.de oder über festspiele-hanau.de).

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