Mehrzweckhalle in Hanau und Turnhalle in Birstein gehen jetzt in Betrieb
Unterkünfte für die ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu schaffen, wird eine immer drängendere Aufgabe. „Derzeit übersteigt der Bedarf die zur Verfügung stehenden Unterkünfte“, so der Kreis auf Anfrage. Deutlich mehr als 1000 Geflüchtete sind beim Kreis bereits offiziell registriert. Die tatsächliche Zahl der hier untergekommenen Menschen dürfte viel höher sein, weil viele privat einquartiert sind.
Hanau - Diese Woche sind dem Kreis erstmals 250 Ukraine-Flüchtlinge über die Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen zugewiesen worden. Und in der Kreisverwaltung rechnet man für die nächste Zeit wöchentlich mit jeweils mindestens 250 ukrainischen Geflüchteten, die zugeteilt werden. Da ein Ende des Flüchtlingszustroms nicht absehbar ist, werden weitere Großunterkünfte vorbereitet – in Hanau aktuell die Mehrzweckhalle Mittelbuchen mit 200 Plätzen.
Mittlerweile wurden dort Abtrennungen eingebaut, um den Geflüchteten wenigstens ein bisschen Privatsphäre zu ermöglichen.
Stadt Hanau prüft weitere Optionen
Auch diese Halle wird aber wohl nicht ausreichen. Die Koordinatoren der Stadt prüfen derzeit weitere Optionen, dazu sollen auch Bürgerhäuser gehören. Aus hygienischen und epidemischen Gründen – nur rund ein Drittel der Ukrainer sollen gegen Corona geimpft sein – will man offenbar tunlichst auf ganz große Einheiten wie die August-Schärttner-Halle verzichten.
Der Kreis hat im Jugendzentrum Ronneburg bereits 150 Geflüchtete einquartiert. Ferner wurde damit begonnen, Hallen und Turnhallen für die kurzfristige Aufnahme vorzubereiten. Das sind neben der Mehrzweckhalle Mittelbuchen unter anderem in Birstein die Turnhalle der Haupt- und Realschule (200 Plätze), die beide diese Woche den Betrieb aufnehmen sollen. Als dritte Halle wird die Turnhalle der Heinrich-Böll-Schule in Bruchköbel als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet.
In früheren US-Wohnblocks auf Sportsfield Housing in Hanau sollen in etwa zwei Monaten bis zu 700 Plätze bereitstehen.
(Von Christian Spindler)