1. Startseite
  2. Region
  3. Hanau

Museum für den größten Bembel der Welt

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

null
Will mit seinem Verein am Heumarkt ein Apfelwein-Museum eröffnen: Stöffche-Experte und Kelterer Jörg Stier. © p

Hanau -  In den weltgrößten Bembel passen 690 Liter Apfelwein, das größte Gerippte der Welt fasst stattliche 84 Liter des Stöffche.

Beide Rekord-Gefäße zählen zu den Exponaten des einzigen hessischen Apfelweinmuseums, das unter Federführung des Apfelwein Centrums Hessen - Verein zur Förderung regionaler Apfelweinkultur e. V. am Heumarkt 6 in Hanau entstehen soll.Der Vereinsvorsitzende, Apfelwein-Experte und Maintaler Kelterer Jörg Stier, der dort bereits den „Main Genuss Laden“ betreibt, in dem die Riesen-Gefäße stehen (wir berichteten), will in den Umbau und die Renovierung der Räumlichkeiten 60.000 Euro investieren. OB Claus Kaminsky und SPD-Landratskandidat Thorsten Stolz zeigten sich bei einer Besichtigung angetan von dem Vorgaben und sagten dem Verein Unterstützung bei der Realisierung des Vorhabens zu.

Die Macher des Apfelweinmuseums wollen den Schwerpunkt der Ausstellung auf die Zeit ab dem Ende des 19. Jahrhunderts legen, als der Siegeszug des Stöffche in der Region begann. Historische Bembel - der älteste aus dem Jahr 1893 -, Apfelweingläser aus verschiedenen Jahrhunderten sowie eine riesige Deckelsammlung gehören zu den Exponaten, die die Mitglieder des „Apfelwein Centrums Hessen“ zusammengetragen haben. Sie möchten auch mit allerlei falschen Vorstellungen rund um des Hessen liebstes Getränk aufräumen, etwa der, dass Apfelwein erst mit dem Ende des klassischen Weinanbaus durch die Reblaus hoffähig wurde. „Das ist totaler Unsinn, die älteste Kelterei in Frankfurt gründete sich nämlich bereits 1817, also ein halbes Jahrhundert, bevor die Reblaus kam“, weiß Jörg Stier.

Zudem sollen die Besucher aber auch etwas von den Ursprüngen des Apfelweins erfahren, der im Baskenland bereits um das Jahr 800 gerne getrunken wurde. Oder etwas über die Töpferware, die man etwa 1400 zum Lagern des Stöffche verwendete, die Vorläufer der heutigen Bembel. Warum die Bembel so heißen? „Vielleicht, weil sie früher immer von der Decke gebambelt sind. Genau weiß man das aber nicht“, sagt Stier.

Drei Monate rechnet er für die Umbau- und Renovierungsphase. Stier: „Wir möchten gerne noch in diesem Jahr eröffnen. Sobald die Finanzierung steht, legen wir los.“ Die Planungen sind weit fortgeschritten. Vorgesehen sind auch Seminare und Kurse rund um den Apfelwein in Verbindung mit heimischen Gastronomen.

Auch interessant

Kommentare