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Abenteuer mit Happy End

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Abdulraham Salabsi mit Karin Saar, Ausbildungsleiterin bei Heraeus, in der Werkstatt des Hanauer Unternehmens.
Abdulraham Salabsi mit Karin Saar, Ausbildungsleiterin bei Heraeus, in der Werkstatt des Hanauer Unternehmens. © Kögel

Hanau - Der heute 22-jährige Syrer Abdulrahman Alabsi kam im September 2015 als Flüchtling nach Hanau. Zwei Jahre später spricht er sehr gut Deutsch und beginnt am 1. September seine Ausbildung als Zerspannungsmechaniker bei Heraeus - eine Erfolgsgeschichte. Von Dieter Kögel

All das hat er geschafft dank zielgerichteter Begleitung und Beratung der Initiative „Bleib in Hessen II“, die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, vom Europäischen Sozialfonds für Deutschland und von der EU gefördert wird. Steffen Wenzel, BLEIB-Berater beim Internationalen Bund in Hanau, hat Alabsi in der Flüchtlingsunterkunft auf Sportsfield Housing in Wolfgang getroffen. Dorthin hatte es den Flüchtling verschlagen, nachdem er seine Ausreise über die Türkei und Griechenland bewerkstelligt hatte. „Ein Abenteuer“, wie Alabsi sagt. In Hanau begann dann die Neuorientierung. Denn der junge Mann kam nicht mir leeren Händen. Neben seinem festen Willen, die Sprache zu lernen und einen technischen Beruf zu ergreifen, vielleicht sogar zu studieren, hatte Alabsi sein Abiturzeugnis im Gepäck und bereits ein Semester Maschinenbau an der Universität für Mechanical Engeneering in Aleppo begonnen, bevor er seine Zelte in Syrien wegen des Krieges abbrach.

Im September 2016 kommt schließlich der Kontakt zu Steffen Wenzel auf Sportsfield Housing zustande. Wenzel unterstützt bei der Anerkennung des Zeugnisses, vermittelt in Sprach- und Integrationskurs, stellt Kontakt her zum Senior Expert Service, denn Abdulrahman Aklabsi will seine Mathekenntnisse erweitern, um für Prüfungen gewappnet zu sein. Kontakt zu Heraeus war bereits beim „Refugee Day“ geknüpft worden, sagt Ausbildungsleiterin Karin Saar. Dort absolvierte Alabsi im Februar ein dreiwöchiges Praktikum, verbesserte sein Deutsch weiter in einem kompakten Integrationskurs, und unterzeichnete im März bereits den Vertrag zur „Einstiegsqualifizierung“, die dem ersten Ausbildungsjahr für den Zerspannungsmechaniker gleichkommt.

„Ohne die Begleitung wäre der Weg sehr schwer gewesen“, sagte Abdulrahman Alabsi gestern beim Gespräch mit BLEIB und Heraeus in einem Schulungsraum des Konzerns. Denn es ist auch für die Berater „gefühlt eine ellenlange Liste“, die beim Zugang zu Sprach- und Integrationskursen oder zum Arbeitsmarkt abzuarbeiten ist, weiß BLEIB-Pressereferentin Kerstin Warnecke. BLEIB verfügt seit 2008 über praktische Erfahrungen in diesem Bereich, unterhält in Hessen sieben Beratungszentren und ist bestens vernetzt, um Unterstützung zu leisten, so Dr. Nkechi Madubuko, Koordinatorin von BLEIB.

Eine passgenaue Unterstützung, die Menschen wie Abdulrahman Alabsi das Ankommen in der neuen Heimat erleichtert. In beruflicher und privater Hinsicht. Seit Juni wohnt Alabsi ein einer eigenen Mietwohnung nahe Hanau. Und beruflich ist für den ehrgeizigen jungen Mann die Ausbildung nicht das Ende. Nach wie vor hält er am Gedanken fest, seine Qualifikation durch ein Studium zu erweitern, vielleicht im dualen System. Die auch fachlich geforderten Deutschkenntnisse kann er in Kursen erwerben, die Heraeus speziell für seine Auszubildenden anbietet.

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