Tage der Jahnhalle sind wohl gezählt

Hanau – Die Tage der Jahnhalle sind wohl gezählt. Der Magistrat hat nun einen Letter of Intent (Absichtserklärung) zwischen Stadt und TGH gebilligt, wonach die Halle abgerissen werden und auf dem Gelände der Jula-Hof-Sportanlage ein Neubau entstehen soll. Von Christian Spindler
Den Magistratsbeschuss teilte Oberbürgermeister Claus Kaminsky am Montagabend den Stadtverordneten mit. Die 1967 in Betrieb genommene Jahn-Sporthalle sei entgegen ursprünglicher Planung nicht zu sanieren. „Eine Sanierung stünde in keinem vernünftigen Verhältnis zu dem, was an Verbesserungen herauskäme“, so der Rathauschef. Darin seien sich Stadt Hanau als Eigentümerin und die Turngemeinde Hanau (TGH) als Hauptnutzerin einig.´Als Alternative ist eine neue Halle auf der Jula-Hof-Sportanlage der TGH im Stadtteil Lamboy-Tümpelgarten in der Planung.
Nachdem die städtischen Gremien im August 2018 den für die Bauleitplanung nötigen Aufstellungsbeschluss verabschiedet hatten, billigte der Magistrat nun die Ansichtserklärung. Die letztendliche Entscheidung der TGH steht noch aus. Sie soll bei einer Delegiertenversammlung am 13. März fallen.
Nach einer vom städtischen Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM) in Abstimmung mit der TGH vorgenommenen Untersuchung würden die Kosten einer Sanierung in keinem vertretbaren Verhältnis zu den dadurch zu erzielenden Nutzungsmöglichkeiten stehen.
Nach Abbruch der Halle an der Jahnstraße könnten dort zum Beispiel Wohnungen und eine Kinder-Tagesstätte entstehen. „Diese Variante ist sowohl für die städtebauliche Entwicklung in der westlichen Innenstadt als auch für die Zukunft der TGH am sinnvollsten“, so Kaminsky.
Mit einem Hallenneubau lasse sich wiederum die künftige Sportnutzfläche „größer und funktionaler als bisher gestalten“, heißt es in der Absichtserklärung. Am neuen Standort sei ein „moderner und zukunftsorientierter Sport-Campus“ möglich.
Mit dem Letter of Intent „sichert sich die Stadt im Falle des Neubaus weiterhin ein dauerhaftes Nutzungsrecht für den Schulsport in der Halle und auf den Außenanlagen“, so Bürgermeister Axel Weiss-Thiel. Bis dahin soll die Jahnhalle für Training und Sportunterricht der Karl-Rehbein-Schule und der Tümpelgartenschule weiter nutzbar bleiben.
Da die TGH sich mit Blick auf künftige Bedürfnisse und Anforderungen als Sportverein weiterentwickeln wolle, hält die Stadt den Neustart auf der Jula-Hof-Sportanlage für sinnvoll. Die TGH hat bisher auf eigene Rechnung Planungsentwürfe erstellen und Kosten schätzen lassen. Der Magistrat sichert der TGH – vorbehaltlich des Stadtverordnetenbeschlusses – für die Finanzierung des Projekts eine Kommunalbürgschaft bis zu zehn Millionen Euro zu sowie einen städtischen Zuschuss für Sporthallenbau und Sportaußenanlage in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Am Ende gebe es für Stadt und Vereinsvorstand eine Win-win-Situation. Die Stadt könnte den alten Standort städtebaulich neu nutzen und die TGH am neuen Standort eine moderne Halle schaffen.