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Hanau tanzt gegen Gewalt

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Tanzen gegen Gewalt: Hanau beteiligt sich auch in diesem Jahr an der in vielen Ländern stattfindenden Aktion „One Billion Rising“.(c)Foto : p
Tanzen gegen Gewalt: Hanau beteiligt sich auch in diesem Jahr an der in vielen Ländern stattfindenden Aktion „One Billion Rising“. © p

Hanau - Was haben Frankfurt, Lorsch, Würzburg, Fulda und Hanau gemeinsam? All diese Städte sind mit bunten Markern auf der Landkarte zum „One Billion Rising“-Aktionstag zu finden. Sie beteiligen sich mit eigenen Veranstaltungen an dem weltweiten Protest gegen Gewalt an Mädchen und Frauen am 14. Februar.

Wie schon im vergangenen Jahr reiht sich die Brüder-Grimm-Stadt in den Reigen der aktiven Städte ein. Monika Kühn-Bousonville, Frauenbeauftragte der Stadt Hanau und Organisatorin der Aktion, hofft auf eine ähnlich gute Beteiligung wie bei der Premiere 2017, als sich bei strahlendem Sonnenschein fast 400 Tänzerinnen und Tänzer auf dem Marktplatz zusammengefunden hatten.

„Die aktuellen Ereignisse zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für Gewaltfreiheit einzusetzen“, sagt Stadtrat Thomas Morlock, in dessen Dezernat das Frauenbüro angesiedelt ist, und erinnert daran, dass das öffentliche Bekenntnis gegen Gewalt an Frauen und Mädchen in Hanau durchaus Tradition hat: „Seit mehr als 15 Jahren gehen inzwischen mehr als 2.000 Läuferinnen und Läufer beim Stadtlauf auf die sechs Kilometer lange Distanz, um einerseits die Arbeit der Frauenhäuser finanziell zu unterstützen, und andererseits ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.“.

Auch in diesem Jahr organisiert das Frauenbüro der Stadt Hanau auf dem Marktplatz das gemeinsame Tanzen zu „Break The Chain“, der Hymne der Aktion, in Kooperation mit der Tanzschule Berné, die die Choreografie entwickelt und bereits im Dezember erste Übungsstunden angeboten hat. Eine letzte Trainingseinheit findet am Samstag, 3. Februar, um 13 Uhr, in den Räumen der Tanzschule statt. Die Musik und die Schrittfolge sind aber auch auf Youtube auf dem Berné-Kanal zu finden. Die eigentliche One-Billion-Rising-Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 14. Februar, auf dem Freiheitsplatz um 16.30 Uhr mit der offiziellen Begrüßung durch den Schirmherrn Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

Die Idee von „One Billion Rising“ als unübersehbares Zeichen für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung geht auf die New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler zurück, die im September 2012 erstmals dazu aufgerufen hatte. Weltweit sollen eine Milliarde Frauen auf die Straße gehen, um gemeinsam öffentlich zu tanzen und Solidarität zu demonstrieren.

Monika Kühn-Bousonville hofft auf eine rege Beteiligung und Unterstützung in der Brüder-Grimm-Stadt. „One Billion Rising ist die größte Demonstration aller Zeiten, die eindrucksvoll zeigt, dass Gewalt an Frauen ein weltweites Problem ist.

Alle Menschen aus Hanau und der Region sind eingeladen, sich an dieser weltweiten Aktion zu beteiligen und gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und für ein gerechtes und respektvolles Miteinander einzutreten.“ Immerhin sei - unabhängig von persönlichen Lebensumständen, Nationalität oder Religion, jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens mit Gewalterfahrungen konfrontiert. „Der gemeinsame Tanz soll den öffentlichen Blick auf das Thema lenken und dafür sensibilisieren,“ sagt Kühn-Bousonville.

„Im Facharbeitskreis „Gegen Gewalt an Frauen“ engagieren sich Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht Beratungsstellen und weiteren Institutionen, um gemeinsam Wege zu finden, die zur Verringerung und Vermeidung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen führen,“ macht Kühn-Bousonville deutlich. Um Frauen zu stärken und selbstbewusster zu machen, vermittelt das Frauenbüro unter anderem Kurse zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Interessentinnen erhalten unter der Telefonnummer 06181/295467 weitere Informationen. (ses)

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