1. Startseite
  2. Region
  3. Hanau

Hanau zeigt tausendfache Solidarität

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Ein Meer von Blau-Gelb: Das Ordnungsamt Hanau zählte gestern rund 2500 Menschen auf dem Marktplatz.
Ein Meer von Blau-Gelb: Das Ordnungsamt Hanau zählte gestern rund 2500 Menschen auf dem Marktplatz. © Mike Bender (3), Moritz Göbel/Scheiber (1)

Auf dem Hanauer Marktplatz haben sich gestern Abend tausende Menschen versammelt, um gegen den Krieg in der Ukraine zu demonstrieren. Viele trugen Fahnen in Blau und Gelb, um auf diese Weise ihre Solidarität mit dem Land in Osteuropa und seinen Menschen zu zeigen.

Hanau – Ein Meer von Blau-Gelb, den Nationalfarben der Ukraine, beherrschte das Bild auf dem Marktplatz. Wer ohne ukrainischer Fahne kam, konnte sich an Papier-Fähnchen oder an blau-gelb gedruckten Zeitungs-Doppelseiten bedienen. Laut Hanauer Ordnungsamt nahmen rund 2500 Menschen an der Kundgebung teil, die nach dem kreisweiten Friedensgeläut um 18 Uhr begann. Zu den Rednern gehörten etwa Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Landrat Thorsten Stolz (beide SPD) sowie Tobias Huth vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Südhessen, der sich mit seiner Kritik zur Waffenlieferung an die Ukraine und zur Stärkung der Bundeswehr Buh-Rufe und Pfiffe einhandelte.

„Herr Putin, stoppen Sie diesen Krieg“

Kaminsky dankte den Menschen, die zu der Kundgebung auf dem Marktplatz gekommen waren, um gemeinsam das deutliche Signal zu setzen: „Herr Putin, stoppen Sie diesen verbrecherischen Krieg gegen das Volk der Ukraine. Setzen Sie dem Morden und der Zerstörung ein Ende!“ Somit reihe sich auch Hanau in den „Chor der Millionen“ ein, der die „dicksten Mauern des Kremls“ durchdringe, Machthaber Putin zu zeigen, dass dieser gegen die übergroße Zahl der Menschheit stehe.

Dieser Chor sei aber auch für die Ukraine ein Signal, „unser Mitgefühl und unsere Solidarität gehören dem tapferen ukrainischen Volk“, sagte der OB. Kaminsky betonte, Solidarität und Respekt gehörten ebenso den Russinnen und Russen, die sich mutig gegen die Kriegstreiber stellten und dabei ihre eigene Freiheit und Unversehrtheit aufs Spiel setzen. Die Partnerschaft der Stadt Hanau zu Jaroslawl ruht wie berichtet seit Kriegsbeginn offiziell. Aber sie sei nicht beendet, machte Kaminsky deutlich: „Zumal wir auch aus den Kreisen unserer russischen Freunde intern viele Stimmen hören, die das Vorgehen ihres Präsidenten für falsch halten und sich solidarisch mit der Ukraine erklären.“ Das gelte auch für die Aktiven auf russischer Seite von Hanauer Partnerstadt.

Grünke: „Erhalten Sie den Frieden“

Vom „Ende der Epoche des Friedens“ sprach der Landtagsabgeordnete Heiko Kasseckert (CDU). Besonderer Respekt gelte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der mit seinem Mut ein Licht für die ganze friedliche Welt darstelle.

Landrat Stolz erklärte neben seinem Friedensappell und seiner Kritik an Putin, dass es nunmehr nicht allein heiße, Solidarität zu demonstrieren, sondern sie auch zu zeigen. Die Unterbringung der Geflüchteten sei jetzt eine Aufgabe aller 29 Kommunen im Kreis. Er dankte den vielen Privatleuten, die dem Kreis Wohnungsangebote gemacht hätten.

Dr. Ralf Grünke vom Runden Tisch der Religionen mahnte vor allem zur Friedfertigkeit in unserer Gesellschaft. Es dürfe nicht sein, dass der Krieg in der Ukraine auch die Menschen hier entzweie. Der Nidderauer berichtete von Fällen, in denen Menschen aus dem Taxi geworfen worden seien, nur weil sie Russisch sprachen. (Von Detlef Sundermann)

Landrat Thorsten Stolz sagte, dass es nunmehr nicht allein heiße, Solidarität zu demonstrieren, sondern sie auch zu zeigen.
Landrat Thorsten Stolz sagte, dass es nunmehr nicht allein heiße, Solidarität zu demonstrieren, sondern sie auch zu zeigen. © -
Oberbürgermeister Claus Kaminsky betonte, die Städtepartnerschaft mit Jaroslawl sei nicht beendet, sondern ruhe lediglich.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky betonte, die Städtepartnerschaft mit Jaroslawl sei nicht beendet, sondern ruhe lediglich. © -

Auch interessant

Kommentare