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Weltkriegsbombe entschärft: Eine Umarmung und viel Lob für die Menschen in Hanau

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Von: Christian Spindler

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Die Weltkriegsbombe in Hanau ist entschärft. Nach einem aufreibenden Sonntag konnten die Menschen am Nachmittag wieder in ihre Wohnungen zurück.

Hanau – Es war kurz nach 15.30 Uhr, als Oberbürgermeister Claus Kaminsky gestern den Leiter des Kampfmittelräumdienstes, Alexander Majunke, umarmte. Von großer Erleichterung sprach der Hanauer Rathauschef in einer improvisierten Pressekonferenz vor einem Dutzend Medienvertreter am Rande der Baugrube am Teichweg in der Rosenau.

Dort, wo am Donnerstagabend bei Baggerarbeiten die britische 500-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde, war Majunke gestern mit seinen Kollegen Bodo Stahn, Norbert Schuppe und Valerio de Caro nicht mal eine Stunde zugange, dann war der gefährliche Blindgänger um 14.56 Uhr entschärft. Mit einer sogenannten Raketenklemme – ein kleiner ferngezündeter Sprengsatz – wurde der Zünder gelockert und dann entfernt. Majunke: „Der Zünder ließ sich gut ausbauen.“ Als die Medienvertreter zum Ort des Geschehens durften, über den ein graues Zeltdach gespannt war, war die Bombe bereits verladen und zur Entsorgung weggebracht worden.

Alexander Majunke (v.l.), Bodo Stahn, Norbert Schuppe, Valerio de Caro vom Kampfmittelräumdienst mit dem entschärften Sprengkörper.
Alexander Majunke (v.l.), Bodo Stahn, Norbert Schuppe, Valerio de Caro vom Kampfmittelräumdienst mit dem entschärften Sprengkörper. © privat

Bombenfund in Hanau: Guter Zustand des Zünders sorgt für leichte Entschärfung

Dass sich die Bombe relativ leicht entschärfen ließ, so Majunke, habe mit dem guten Zustand des Zünders und mit der Lage des Blindgängers zu tun gehabt. Weil von dem Blindgänger keine Gefahr ausgegangen sei, habe man bis zur Entschärfung von Donnerstag bis Sonntag zuwarten und die Evakuierung vorbereiten können.

Wie berichtet, hatte es nach einem Bombenfund auf dem Heraeus-Gelände in der vergangenen Woche bei der Entschärfung Probleme gegeben. Einer der in diesem Fall zwei Zünder ließ sich nicht lösen. Darum musste der Blindgänger, der in brisanter Lage inmitten von Industrieanlagen und in der Nähe des Stadtklinikums gefunden worden war, kontrolliert gesprengt werden. „Jede Bombe ist eben anders“, so der Leiter des Kampfmittelräumdienstes, der binnen weniger Tage in Hanau, in Offenbach und nun nochmals in Hanau tätig werden musste.

OB Kaminsky, der zuvor Polizei, Feuerwehren und allen an der Evakuierung Beteiligten Dank ausgesprochen hatte, lobte vor Ort einmal mehr den Sprengstoffexperten und dessen Team. Majunke sei jederzeit in Hanau willkommen und könne auch mit einer Einladung zu den Brüder-Grimm-Festspielen rechnen, so Kaminsky. Er hoffe aber, dass eine Rückkehr des Sprengmeisters nach Hanau „keine berufliche Notwendigkeit“ haben wird. (Christian Spindler)

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