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Anwohner der Patershäuser Straße in Heusenstamm kritisieren Fahrradstraßen-Beschluss

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Von: Joshua Bär

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Kennt das Verkehrsaufkommen genau: Margarete Weber lebt seit mehr als 30 Jahren an der Patershäuser Straße.
Kennt das Verkehrsaufkommen genau: Margarete Weber lebt seit mehr als 30 Jahren an der Patershäuser Straße in Heusenstamm. © bär

Die jüngst vorgestellten Pläne zur Umgestaltung der Patershäuser Straße in eine Fahrradstraße stoßen bei Anwohnern auf Kritik.

Heusenstamm – Zwar möchte die Stadt mit ihren Plänen für sicheren Radverkehr auf der Patershäuser Straße sorgen sowie Kinder schützen, die die Straße als Schulweg nutzen. „Dort bestimmen dann die Radfahrer das Tempo“, erklärte Bürgermeister Steffen Ball die neue Priorisierung. Ein Verbot von Autos aber sieht der Beschluss eben nicht vor, sie dürfen die Straße weiter auch als Durchgangsstraße nutzen.

Genau das ärgert Anwohnerin Margarete Weber: „Die Autos rasen hier meistens durch, vor allem morgens und nach Feierabend“, berichtet die 82-Jährige. Sie lebt seit knapp 33 Jahren in der Patershäuser Straße und ist daher sicher, dass eine Fahrradstraße nur dann ihren Sinn erfülle, wenn sie für Durchgangsverkehr gesperrt bleibe. Weber plädiert dafür, dass nur noch Anwohner die Straße mit dem Auto befahren dürfen.

Heusenstamm: Anwohnerin der Patershäuser Straße fürchtet um Parkmöglichkeiten

Die Entscheidung der Stadt, mehrere Parkflächen auf dem Abschnitt zwischen Ringstraße und Paulstraße zu streichen, moniert Weber ebenso. „Wo sollen die Anwohner denn dann parken?“, fragt die Rentnerin. Die Stellflächen fallen laut Aussagen der Verwaltung allerdings nicht wegen der Umgestaltung zur Fahrradstraße weg, sondern, weil sie der Straßenverkehrsordnung nicht mehr entsprechen.

Dem Appell von Bürgermeister Ball, Autos gehörten in die Garage oder die Einfahrt, entgegnet Weber: „Viele stellen ihre Autos nicht in die Einfahrten, da diese nicht mehr richtig befestigt sind.“ Sie dagegen fahre ihr Auto immer in den eigenen Hof. „Ich habe ihn allerdings vor einigen Jahren neu gemacht.“

Sorge hat die Anwohnerin auch, dass manche Autofahrer die neu geltenden Regeln nicht ernst nehmen. „Die achten ja jetzt schon kaum auf die Verkehrsschilder.“ Und auch die Geschwindigkeitsanzeigen hinterließen wenig Eindruck.

Heusenstamm: Anwohnerin zweifelt an Wirkung der Fahrradstraße

Dass Radfahrer auf der Straße nebeneinander fahren werden, glaubt die 82-Jährige nicht. Zum einen wegen der parkenden Autos, aber auch, weil Grünflächen die Fahrbahn im Abschnitt zwischen der Ring- und der Friedrich-Ebert-Straße weiter verengten. „Die Straße ist an diesen Stellen einfach sehr schmal“, befindet Weber. Ihr Urteil: „Solange Autos die Straße weiterhin durchfahren dürfen, wird das nicht funktionieren.“

Webers Nachbarin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, hätte sich indes eine andere Lösung für die Patershäuser Straße gewünscht. „Eigentlich müsste sie eine Einbahnstraße sein.“ Auch sie beklagt sich über die oftmals zu hohe Geschwindigkeit, mit der Autos durch die Straße fahren. Was die Anwohnerin ebenfalls verärgert: Einige Autos nutzten bei Gegenverkehr den Bürgersteig, um aneinander vorbeizufahren. Das gefährde die dort laufenden Fußgänger. „Dazu kommen noch die Lieferanten, die ihre Autos einfach auf der Straße abstellen“, berichtet die Frau. Sie befürchtet zudem einen Aufstand der Autofahrer, sobald die Fahrradstraße eingerichtet ist.

Den Beschluss selbst sieht sie allerdings weniger kritisch als ihre Nachbarin. „An sich ist die Idee gar nicht so schlecht.“ Sie wolle nun erst einmal abwarten, wie die Fahrradstraße angenommen wird. Die Frau hätte sich allerdings keinen endgültigen Beschluss gewünscht. „Ich glaube, es wäre besser gewesen, wenn die Stadt das erst einmal getestet hätte.“ (Von Joshua Bär)

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