Opern-Gala und Künstlerinnen aus Heusenstamm begeistern Publikum

Die Opern-Gala ist ohne Frage eines der spektakulären Ereignisse im Heusenstammer Kulturprogramm. Gerade das historische Ambiente im Schlossinnenhof verleiht der Veranstaltung die besondere Atmosphäre.
Heusenstamm – Dieses Jahr gastiert die „Opera Classica“, die unter der musikalischen Leitung von Dirigent Hans Friedrich Härle steht, mit ihrem neuen Programm „Italienische Opernnacht.“ Wie in den vergangenen Jahren ist es dem Intendanten Michael Vaccaro auch diesmal gelungen, ein hochkarätiges Ensemble zusammen zu stellen, denn mit der aus Litauen stammenden Sopranistin Monika Falcon, dem amerikanischen Tenor Marc Heller, Violinistin Laura Ochmann und der erst 14-jährigen Sopranistin Nora van Eck – beide stammen aus Heusenstamm – stehen gleich vier Ausnahmemusiker auf der Bühne. Dass die Unterstützt werden sie von dem „Virtuosi Brunensis Orchestra“ aus Brünn.
Dirigent Härle hat wieder viele musikalische Leckerbissen in das Programm eingebaut. So hören die Zuschauer viele bekannte Arien, aber auch weniger bekannte Stücke. Moderatorin des Abends ist wie in den vergangenen Jahren Claudia Grundmann. Die Schweizerin ist selbst ausgebildete Sopranistin und verfügt über ein großes Hintergrundwissen, das sie dem Publikum vermittelt. Da es dieses Jahr kein gedrucktes Programmheft gibt, verspricht sie, dass sie die Zuschauer vor jedem Stück in das jeweilige Thema einführt.
Den Beginn macht Sopranistin Nora van Eck. Sie studiert seit einem Jahr an der Internationalen Opern-Akademie in Bad Schwalbach, die von Romana Vaccaro geleitet wird. Die junge Heusenstammerin feiert mit ihrem Auftritt ihre Open-Air Premiere, sie gibt die „Arie der Susanna“ aus „Figaros Hochzeit“ von Wolfgang Amadeus Mozart zum Besten. Mit ihrem professionellen Auftritt und ihrer ausdrucksstarken klaren Stimme verzaubert sie das Publikum, das ihr natürlich sehr viel Applaus spendet. „Es war einmalig für mich, da oben auf der Bühne zu stehen und für so viele Menschen zu singen“, gesteht sie nach dem Konzert. „Aber es hat unglaublich Spaß gemacht.“ Sie strebt eine Karriere als Opernsängerin an. „Ich bin mir sicher, dass sie das schafft“, kommentiert Grundmann den Auftritt. Intendant Vacarro glaubt, dass van Eck eine große Karriere vor sich hat. „Wir werden jetzt erst einmal schauen, wie wir Nora weiter fördern können“, sagt er.
Den nächsten musikalischen Leckerbissen hören die Zuschauer, als die junge Sopranistin Monika Falcon die Bühne betritt. Die aus Litauen stammende Opernsängerin singt die „Arie der Butterfly“ aus dem zweiten Akt von Giacomo Puccinis gleichnamiger Oper „Madame Butterfly.“
Dann wird es richtig dramatisch, denn beim nächsten Auftritt geht es um ein beliebtes Thema in Opern, nämlich Liebe und Eifersucht. Tenor Marc Heller und Sopranistin Monika Falcon singen das Duett aus dem dritten Akt von „Otello“, der weltberühmten Oper, die aus der Feder von Guiseppe Verdi stammt. In diesem Duett bezichtigt der Feldherr Otello – rasend vor Wut – seine bis dahin geliebte Desdemona, dass sie ihn betrügt. Wie bekannt, geht die Geschichte nicht gut aus, denn Otello erwürgt die unschuldige Desdemona.
Den zweiten Teil der Gala eröffnet die junge Violinistin Laura Ochmann. Sie tritt mit Dirigent Härle seit ihrem siebten Lebensjahr auf und hat mit ihm zusammen schon viele internationale Konzerte gegeben. Werke von großen Komponisten wie Paganini, Tschaikowsky und Beethoven und vielen weiteren gehören zu ihrem Repertoire. Sie spielt den Übergang vom zweiten in den dritten Akt aus dem weltbekannten „Violinenkonzert e-Moll“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Ihr leidenschaftliches und ausdrucksstarkes Spiel beeindruckt das Publikum, das sich bei der Künstlerin mit viel Applaus bedankt.
Ihr folgt noch einmal Nora van Eck, die die lustige „Arie des Pages Oscar“ aus der Oper „Maskenball“ von Guiseppe Verdi singt.
Am Ende bedankt sich das Publikum mit sehr viel Applaus und stehenden Ovationen bei den Künstlern. Die Meinung der Besucher ist einstimmig: „Herausragend, überwältigend und sensationell“, ist zu hören. Nur ein Kritikpunkt klang öfters an: „Mir fehlt das Programmheft!“ (Burghard Wittekopf)