Treffen von Motorradfreunden zur Unterstützung von Flüchtlingen

Eine engagierte Aktion in der Schlossstadt findet einen erfolgreichen Abschluss: Motorradfreunde folgen einem Aufruf des Heusenstammer Roland Huber, unterstützen Ukraineflüchtlinge in Rumänien und kaufen gegen eine Spende blaugelbe Schleifen, die die Kinder der Klassen 4a und b der Adalbert-Stifter-Schule gebastelt haben.
Heusenstamm – Wer sich hier trifft hat eine klare Meinung zum Ukraine-Krieg: Biker Matthias Grieger hat sich gerade eine blau-gelbe Schleife in den Nationalfarben der Ukraine angesteckt. Er steht mit anderen Motorradfreunden vor dem Geschäft von Organisator Huber. „Wir müssen Flagge zeigen“, sagt Grieger. Die Aktion findet er super und er begrüßt es, dass die Biker sich hier für einen guten Zweck versammeln. „Was gibt es Schöneres, als sein Hobby mit dem Nützlichen zu verbinden“, fügt er hinzu. Einer, der auch da ist und Flagge zeigt, ist Hermann Weigl. Er ist zwar kein Motorradfahrer, aber er fährt gerne mit seinen Motorradfreunden in den Urlaub. „Ich bin dann halt das Safety-Car“, gesteht er mit einem Lächeln. Auch er findet die Aktion sehr gut. Selbstverständlich hat auch er ein Schleifchen in den ukrainischen Nationalfarben an sein Revers angesteckt.
Auch wenn das Wetter Organisator Roland Huber einen dicken Strich durch seine Benefizaktion gemacht und er vorsichtshalber den Biker-Korso abgesagt hat, zeigt er sich mit dem Erfolg der Spendenaktion zufrieden. In den ersten beiden Stunden sind schon mehr als 100 Menschen am Stand gewesen, haben Schleifen in den ukrainischen Nationalfarben gekauft, Kaffee von Tuttocaffee getrunken und Leberkäsweck von Metzger Auer gegessen. „Die Aktion ist einfach super“, sagen Johann Kandjera von der Metzgerei Auer und Herbert Kämmerer von Tuttocaffe. Beide sind selbst Biker und unterstützen die Spendenaktion.
Die Schleifen haben die Grundschulklassen 4a und 4b der Adalbert-Stifter-Schule gebastelt. „Die Kinder kriegen aus den Nachrichten und von zu Hause sehr viel mit“, erzählt Klassenlehrerin Silke Waese. „Wir wollen, dass die Schüler mehr als nur Schreiben und Lesen lernen.“ Soziale Kompetenz steht an der Schule hoch im Kurs. „Wir haben bereits für Kinder in Kenia gebastelt.“ Die Produkte haben sie verkauft und die Einnahmen – immerhin fast 500 Euro – an ein Waisenhaus in dem ostafrikanischen Land gespendet. „Die Schüler sind Feuer und Flamme und wollen wirklich helfen“, erzählt Waese. „Wichtig ist, dass sie auch sehen, wie und dass die Hilfe ankommt.“ Und sie betont, dass es auch eine Hilfe ist, dass Kinder die täglichen Ereignisse verarbeiten können. Das Projekt „Schleifen für die Ukraine“ hat Waese übrigens mit einer Parallelklasse unter der Leitung von Klassenlehrerin Maria König begleitet.
Pünktlich um die Mittagszeit bessert sich das Wetter und lockt mehr Menschen in die Friedrich-Baur-Straße, in der sich das Geschäft von Roland Huber befindet. So nimmt auch die Lautstärke zu, denn immer mehr kommen mit ihren Motorrädern und parken vor dem Geschäft „PeRo’s Bikerbazar“ von Petra und Roland Huber.
Alle die da sind, unterstützen die Spendenaktion. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Huber. „Wir hoffen, dass wir die 1000 Euro Marke knacken können.“ Der Erlös geht an Cap Anamur zur Hilfe für Menschen in der Ukraine und an der ukrainischen Grenze. Die Organisation versorgt derzeit mit ihren Ärztinnen und Ärzten ukrainische Flüchtlinge in Rumänien. (Burghard Wittekopf)