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Corona-Quarantäne lässt Nerven in Heusenstamms Kitas blank liegen

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Von: Claudia Bechthold

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An den hellgrünen Markisen erkennt man das Gebäude des Kinderhauses am Bieberbach an der Rudolf-Braas-Straße. Nicht nur in dieser Einrichtung fallen derzeit Mitarbeiterinnen und Kinder wegen der Pandemie aus.
An den hellgrünen Markisen erkennt man das Gebäude des Kinderhauses am Bieberbach an der Rudolf-Braas-Straße. Nicht nur in dieser Einrichtung fallen derzeit Mitarbeiterinnen und Kinder wegen der Pandemie aus. © Häsler

Die Corona-Situation in den Kitas in Heusenstamm spitzt sich zu. Immer mehr Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne – und Omikron verschlimmert die Lage.

Heusenstamm – „Die Nerven liegen bei allen blank“, sagt Kerstin Stanek. Die Leiterin des städtischen Fachdienstes Soziales kann derzeit in Sachen Kinderbetreuung nur noch jonglieren. Ein geordneter Ablauf ist kaum möglich. Vor allem die Omikron-Variante des Coronavirus macht den Verantwortlichen in allen Einrichtungen zu schaffen.

Kaum eine Kita, in der es in den vergangenen zwei Jahren keine Schwierigkeiten mit der Pandemie gegeben hätte. Aber im Moment ist es besonders schlimm. Denn nicht nur die Kinder sind von Infektionen betroffen, sondern auch die Erzieherinnen und Erzieher. Im neuen Kinderhaus am Bieberbach an der Rudolf-Braas-Straße zum Beispiel, die ohnehin wegen des anhaltenden Fachkräfte-Mangels noch gar nicht voll belegt werden konnte. Platz soll die Kita eigentlich für 50 Ü3- und 24 U3-Kinder bieten. Betreut werden können dort derzeit 10 U3- und 40 Ü3-Kinder. „Wir finden weiterhin nicht genügend Mitarbeiterinnen, was durch die aktuelle Corona-Situation natürlich noch erschwert wird“, erläutert Kerstin Stanek.

Kita-Betrieb in Heusenstamm wegen Corona auf einem Minimum

Nun hat das Coronavirus nicht nur Kinder, sondern auch Erzieherinnen erwischt. „Wir halten den Betrieb dort mit einem Minimum an Mitarbeitern aufrecht.“ So sind derzeit unter anderem die Leiterin und deren Stellvertreterin in Quarantäne. Das führt dazu, dass die ohnehin von Land Hessen schon auf 8 bis 16 Uhr reduzierte Öffnungszeit weiter verringert werden musste. Die Einrichtung ist im Moment nur von 8 bis 14 Uhr geöffnet.

Dabei sei das Engagement der Erzieherinnen ungebrochen, betont die Fachdienstleiterin. Da werde der Betrieb von zu Hause aus organisiert, Elterngespräche würden geführt, Elternbriefe formuliert und verschickt. Und Dinge, die früher ein „No-Go“ waren, seien mittlerweile für alle selbstverständlich – zum Beispiel, dass man sich auch am Wochenende untereinander verständige, um Anstehendes zu regeln.

Corona in Heusenstamm: Zehn von 18 Kita-Mitarbeiterinnen krank

Wobei das Kinderhaus am Bieberbach keine Ausnahme sei. Das ebenfalls städtische Kinderhaus Murmel zum Beispiel musste vor einigen Tagen ganz geschlossen werden. Von 18 Mitarbeiterinnen waren zehn krank. Jetzt fahre man den Betrieb langsam wieder nach oben. Probleme mit vielen Infektionen melden auch die Schlosszwerge, die evangelische Kita Jona und die katholische Arche Noah. Und auch aus dem Hort Kinderburg wurden gerade erhöhte Zahlen gemeldet. Und trotz allem seien die Betreuerinnen und Betreuer stets bereit, alles mögliche zu tun für die Kinder.

Großes Lob und Dank richtet Kerstin Stanek in diesem Zusammenhang auch an die Eltern, die sehr flexibel auf die jeweilige Situation reagieren. Und niemand habe sich bislang beklagt. „Das Problem ist, dass vor allem die Kleinen noch gar nicht geimpft werden können“, erläutert die Chefin. Die Mitarbeiterinnen seien zwar zum allergrößten Teil geimpft und geboostert, aber vor der Ansteckung mit Omikron damit eben nur bedingt geschützt.

Corona: Testen der Kita-Kinder in Heusenstamm wichtig

„Wichtig ist, dass sich alle weiterhin regelmäßig testen lassen“, betont Kerstin Stanek. Die Tests für die Erzieherinnen bezahlt das Land, für die Kinder finanziert die Stadt die entsprechende Ausstattung. „Wir haben Tests bis zum Abwinken und sind dankbar für jeden, der sie nutzt.“

„Ich habe höchsten Respekt vor der Arbeit, die in den Kitas, Horts und Schulkindbetreuungen derzeit geleistet wird, aber auch vor den Herausforderungen, vor denen Eltern derzeit stehen“, betont in diesem Zusammenhang Bürgermeister Steffen Ball. Das gegenseitige Verständnis aller Beteiligten zeige aber auch das gute Miteinander, „das wir in unserer Stadt pflegen“. (Claudia Bechthold)

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