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Stadt Heusenstamm will Pflanzaktion für sturmgeschädigte Flächen starten

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Von: Claudia Bechthold

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Aufräumen im Wald: Forstwirt Tobias Alles (links) und Bauhofmitarbeiter Dominic Kiefer beseitigen Sturmschäden von 2019.
Aufräumen im Wald: Forstwirt Tobias Alles (links) und Bauhofmitarbeiter Dominic Kiefer beseitigen Sturmschäden von 2019. © Angela Menzel / Magistrat

Mit der Aktion „Bürgerpflanzfläche“ wollen Bürgermeister Steffen Ball, der städtische Fachdienst Umwelt und Revierförster Michael Kobras vom Forstamt Langen die Aufforstung der durch Stürme erheblich geschädigten Waldflächen erreichen. Die Aktion in der Waldabteilung 108 an der Ecke Nieder-Röder Weg und Am Viehtrieb in Richtung Rembrücken, direkt an der Grenze zum Rodgauer Stadtwald, soll im Herbst dieses Jahres starten.

Heusenstamm – Steffen Ball erläutert: „Die Idee ist eigentlich ganz einfach: Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie etwa Heusenstammer Vereine können auf der bis dahin vorbereiteten und umzäunten Fläche Bäume pflanzen und so einen aktiven Beitrag zur Aufforstung unseres Stadtwaldes und zur Umwandlung in einen klimastabilen Wald von morgen leisten. Platz ist für etwa 1500 Bäume.“

Ebenso sei in Planung, dass Familien, die in letzter Zeit selbst eigenen Nachwuchs bekommen haben, einen Baum pflanzen und für diesen die Patenschaft übernehmen können. Diese „Baby-Bäume“ sollen heimische Obst- oder Laubbäume sein, die parallel zum Waldweg an der Abteilung 108 außerhalb der Zäune gepflanzt werden. Um diese für eine gewisse Zeit vor Wildverbiss zu schützen, werden sie einzeln umzäunt. Für Familien werde es aber jederzeit möglich sein, den „eigenen“ Baum zu besuchen und gemeinsam mit den Kindern das Wachsen zu erleben. Alles in allem könne sich die Bürgerpflanzfläche zu einem Happening für Familien und einzelne Gruppen entwickeln, heißt es in der Mitteilung. Die konkreten Abläufe und Möglichkeiten der Aktion werden jetzt ausgetüftelt und mit entsprechendem Vorlauf veröffentlicht.

Kurz heftig und teilweise verheerend hatte Sturmtief Bernd mit starken Fallwinden im August 2019 in Teilen des Kreises Offenbach und im Heusenstammer Stadtwald große Schäden angerichtet. Seitdem sind private, kommunale und staatliche Waldbesitzer mit Aufräum- und Aufforstungsarbeiten befasst.

Dazu sagt Umweltdezernent und Erster Stadtrat Uwe Michael Hajdu: „So groß die Verwüstung punktuell auch war, bieten Sturmschäden fast immer die Chance, den Wald schneller klimagerecht umzubauen. So kann sich auf den entstandenen Flächen durch neu ausgewählte Baumarten ein gesunder Mischwald entwickeln, der die immer länger andauernden Trockenphasen und wärmeren Temperaturen hoffentlich besser meistert.“

Die Räumungsarbeiten in der Abteilung 108 haben bereits begonnen. Auf einer Fläche von rund 0,25 Hektar werden die Sturmschäden beseitigt. Noch stehende Buchen und Kiefern, die durch Pilze, Trockenheit und andere Umwelteinflüsse angegriffen und erkrankt sind, müssen gefällt werden. Eigentlich sollten dies Kräfte der Freiwillige Feuerwehr zur Übung übernehmen. Doch dies sei wegen der Pandemie derzeit nicht möglich.

Das gefällte Holz soll zeitnah an den Waldweg vorgerückt und spätestens ab Mitte März durch die Stadtverwaltung als Brennholz veräußert werden. Um die Bäume, die dann dort gepflanzt werden, vor Wildverbiss zu schützen, muss die Fläche mit einem Schutzzaun gesichert werden. Die Fäll- und späteren Pflanzarbeiten werden der städtische Forstwirt Tobias Alles sowie weitere Mitarbeiter des Bauhofs begleitet vom Forstamt Langen übernehmen.

Im vergangenen November wurde bereits die Abteilung 8, die direkt an die Abteilung 108 grenzt, von den Folgeschäden des Sturmtiefs durch das Stadt-Team befreit (wir berichteten). Auf einer Fläche von rund einem Hektar war ein Schreitbagger im Einsatz Mit „dieser besonders bodenschonend arbeitenden Maschine“ – sie wird nur auf vorgeschriebenen Gassen bewegt, um den Boden nicht zu verdichten – wurden alte Äste konzentriert und auf die Rückegassen gelegt. Dort könnten diese Reste verfaulen – die Biomasse bleibt im Wald. Nach der Räumung wurden 6000 Traubeneichen, 125 Wildkirschen und 100 klimastabile Edelkastanien von städtischen Mitarbeitern gepflanzt. Zum Schutz der jungen Bäume vor Wildschäden und -verbissen wurde das Gelände umzäunt. Alle Aufräumarbeiten werden von Mitarbeitern der Nachbarkommunen Rodgau und Offenbach unterstützt.  (clb)

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