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Nach Rückkehr des Impfzentrums Heusenstamm: Hunderte Menschen bereits immunisiert

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Von: Joshua Bär

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Schlange stehen für den Piks. Am Donnerstagnachmittag ging es im Impfzentrum in Heusenstamm noch geordnet zu. Gestern soll dies bereits nicht mehr der Fall gewesen sein.
Schlange stehen für den Piks. Am Donnerstagnachmittag ging es im Impfzentrum in Heusenstamm noch geordnet zu. Gestern soll dies bereits nicht mehr der Fall gewesen sein. © Bär

Ob Erst-, Zweit-, oder Auffrischungsimpfung – seit Montag, 6. Dezember, können sich Willige wieder auf dem Campus Heusenstamm gegen das Coronavirus immunisieren lassen.

Heusenstamm – Mischa Buschmann, Leiter des Impfzentrums in Heusenstamm zieht nach der ersten Woche eine positive Bilanz. „Wir impfen derzeit 600 Menschen pro Tag“, berichtet Buschmann und betont, dass bereits alle Termine für die kommenden Tage ausgebucht seien. Die Schlange vor dem Eingang des erneut von „EcoCare“ im Auftrag des Kreises Offenbach betriebenen Impfzentrums ist am Donnerstagnachmittag überschaubar, fünf Menschen verschiedenen Alters warten auf ihren Piks.

Laut Kreis sind alle drei zugelassenen Impfstoffe vorhanden: Personen von zwölf bis 30 Jahren erhalten das Vakzin von Biontech, wer älter ist, bekommt Moderna. Für Menschen ab 18 Jahren stehe zusätzlich das Präparat von Johnson & Johnson bereit. „Bisher sieht die Bilanz gut aus, auch der Ablauf funktioniert “, sagt der Leiter.

Impfzentrum Heusenstamm: Impfwillige monieren lange Wartezeiten

Gestern waren die Verhältnisse bereits anders. Wie uns ein Leser schildert, habe er gegen Mittag in einer rund 80 Personen umfassenden Schlange auf seinen Piks gewartet. „Mein Termin war um 13.15 Uhr und es ist nach 60 Minuten Wartezeit nicht abzusehen, wann ich endlich drankomme“, schreibt er. Der Kreis bestätigt den Vorfall auf Nachfrage: „Die langen Wartezeiten kommen daher, dass manche Personen ihre Anmeldezettel nicht richtig ausgefüllt oder ihre Terminbestätigung nicht mitgenommen haben“. Bei einigen Menschen herrsche zudem mehr Gesprächsbedarf. Man arbeite bereits an einer Lösung, heißt es.

Es gebe aber auch Personen, die das Impfzentrum bereits einige Zeit vor ihrem Termin aufsuchten und somit den Ablauf störten, berichtet Buschmann. Er bittet daher alle Besucher, pünktlich zu kommen, „und nicht, wie es bereits am ersten Tag der Fall war, schon eine Stunde früher da zu sein“. Wer nicht kommen könne, sollte den Termin rechtzeitig per Telefon oder Mail absagen. Nur so lasse sich ein optimaler Ablauf gewährleisten und lange Schlangen vermeiden.

Im Impfzentrum Heusenstamm wird auch an Weihnachten gegen das Coronavirus geimpft

Termine – die rund 100 Mitarbeiter impfen montags bis sonntags von 7 bis 22 Uhr – können auf der Internetseite des Kreises vereinbart werden. Dort seien jeweils für die kommenden vierzehn Tage Slots freigeschaltet, erläutert Kreis-Sprecherin Ursula Luh. Ein Beispiel: Am heutigen Samstag sind auf dem Portal Termine bis einschließlich 24. Dezember verfügbar. Ist der passende Termin nicht dabei, bittet der Kreis die Impfwilligen, am nächsten Tag nochmals zu schauen, dann werde ein weiterer Tag freigeschaltet, und das sogar an Weihnachten. „Das Impfzentrum ist nur am 25. Dezember geschlossen“, sagt Luh. Wer keinen Internetanschluss hat, bekommt unter der telefonischen Hotline einen Termin.

Buschmann möchte in diesem Zusammenhang noch mit einem Missverständnis aufräumen: Zwar heiße es auf der Internetseite des Kreises, dass eine Auffrischungsimpfung nur dann erfolge, wenn die zweite Immunisierung bereits vor sechs Monate zurückliege. „Wir werden allerdings niemanden wegschicken, dessen Impfung fünfeinhalb Monate her ist, oder der noch zwei Tage warten muss, bis die sechs Monate abgelaufen sind.“ Es müsse in diesen Fällen jedoch zunächst ein Gespräch mit dem zuständigen Arzt erfolgen.

Leiter des Impfzentrums Heusenstamm: Ziel ist es 8000 bis 9000 Menschen zu impfen

Ein Impfwilliger, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, benötigte ein solches Gespräch nicht. Bei ihm seien die sechs Monate gerade vorbei, sagt er. Warum er sich boostern lasse? „Ich möchte Weihnachten unbedingt mit meinen Großeltern verbringen und da beide Risikopatienten sind, habe ich mich entschieden, die Booster-Impfung zu machen.“ Die hat auch eine ältere Frau bekommen. „Mir geht es nach der Impfung soweit gut“, berichtet sie und hofft, dass sich noch mehr impfen lassen. „Das ist sehr wichtig für uns alle.“

Dem stimmt Sebastian Eiermann, ärztlicher Leiter des Impfzentrums, zu. Es ließen sich noch zu wenige Menschen erstimpfen. Ab kommendem Montag kann sich das allerdings ändern. Dann erhöht das Impfzentrum seine Kapazitäten von 600 auf 1 300 Immunisierungen pro Tag. „Unser Ziel ist es, pro Woche zwischen 8 000 und 9 000 Menschen zu impfen“, sagt Leiter Buschmann. (von Joshua Bär)

Termine im Impfzentrum können unter kreis-offenbach.de/impfzentrum oder unter der Hotline 0211 41873137 (montags bis sonntags, 9 bis 11 Uhr) vereinbart werden.

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