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Alte Linde in Heusenstamm: Anwohner machen ihrem Ärger Luft

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Von: Joshua Bär

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Eine lebhafte Diskussion führen die Anwohner im Innenhof des Einkaufszentrum Alte Linde mit Vertretern der Stadt.
Eine lebhafte Diskussion führen die Anwohner im Innenhof des Einkaufszentrum Alte Linde mit Vertretern der Stadt Heusenstamm im Kreis Offenbach. © bär

Kreis Offenbach: Müll, Leerstand und die Anbindung sorgen für Ärger bei den Anwohnern des Quartiers Alte Linde in Heusenstamm. Es gibt jedoch Lösungsansätze.

Heusenstamm – Heiß sind derzeit nicht nur die Temperaturen, hitzig verläuft auch die Debatte, die die Anwohner des Quartiers Alte Linde mit Bürgermeister Steffen Ball im Innenhof des Einkaufszentrums führen. „Ich lebe seit 55 Jahren hier und es geht immer weiter bergab“, echauffiert sich eine Anwohnerin über den Zustand des Zentrums. Die Leerstände und damit verbunden auch die fehlende Vielfalt an Geschäften ist eines der großen Themen dieses Vormittags.

Die Anwohner wünschen sich mehr Auswahl, zum Beispiel bei den Supermärkten, aber auch ein Drogeriemarkt wird vermisst. Den werde es allerdings wohl nicht geben, dämpft Ball die Erwartungen. Die zuständigen Fachbereiche hätten bereits mit Unternehmen gesprochen, diese hätten aber abgesagt – zu klein sei die vorhandene Fläche.

Kreis Offenbach: Debatte über das Quartier Alte Linde in Heusenstamm – Müll sorgt für Ärger

Einig sind sich alle Anwesenden, dass der Innenhof wie auch die Geschäfte belebt werden müssen. „Das geht aber nicht allein mit mehr Läden, dazu muss auf dem Platz auch Kultur stattfinden“, erläutert Ball. Die Stadt sei für Veranstaltungen offen, die Ladenbesitzer und auch die Anwohner seien jedoch gefordert, Vorschläge zu unterbreiten. „Besserung gibt es nur, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger beteiligen.“ Für ein lebendiges Einkaufszentrum müssten die Menschen aber auch in die Geschäfte gehen, mahnt der Rathauschef. Heißt: Die Ware müsse vor Ort und nicht bei den großen Versandhäusern gekauft werden.

Für viel Ärger sorgt zudem der zunehmende Müll. Vor allem auf dem Weg von den beiden Schulen zum Rewe hinterließen die Jugendlichen reihenweise Getränkekartons und anderen Unrat. „Da muss die Stadt eben zweimal an Tag kommen und sauber machen“, schlägt ein Anwohner vor. Das sei mit dem vorhandenen Personal nicht zu bewältigen, betont Ball.

Anwohner in Heusenstamm (Kreis Offenbach) klagen über Müll: Es ist schlimmer als je zuvor

Michael Brand vom Bauhof sieht die Stadt hingegen auf einem guten Weg: „Seit wir die 120 Liter Mülleimer, die neben mehr Fassungsvermögen auch eine größere Öffnung haben, angebracht haben, gehen die Verschmutzung zurück.“ Diesem Eindruck widerspricht eine ältere Frau vehement „Es ist schlimmer als je zuvor.“

Die Idee einer Anwohnerin, die Mülleimer mit Zielscheiben zu versehen, „damit die Jugendlichen einen Wettbewerb daraus machen können, wer den Müll trifft“, kommt in der Runde gut an. Bürgermeister Ball verspricht, mit den Schulen nach einer Lösung zu suchen.

Quartier Alte Linde in Heusenstamm (Kreis Offenbach): Ärger über Busverbindungen

Eine solche parat hat der Rathauschef auf den Einwurf einer Frau, die sich über die geänderte Busverbindung im Quartier beklagt: „Warum müssen beide Linien durch die Leibnitzstraße fahren?“ Das erhöhe zum einen den Lärm für die Anwohner, zum anderen sei die Anbindung an die Märkte zwischen Industrie- und Hohebergstraße seit der neuen Verkehrsführung schlecht. „Dafür gibt es ab dem 1. August den Hopper. Wir haben dann hundert virtuelle Bushaltestellen, von denen sie abfahren können“, sagt Ball. Er setzte darauf, dass der Nahverkehr so besser funktioniert. „Aber, sie müssen ihn dann auch nutzen“, appelliert er an die Anwesenden. (Joshua Bär)

Es gibt allerdings auch positive Nachrichten aus dem Gebiet: Erst vor Kurzem haben im Einkaufszentrum Alte Linde in Heusenstamm zwei Gastronomen ihre Türen geöffnet – und das mitten in der Corona-Pandemie.

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