Sudhakar Reddimasu ist neuer Pfarrvikar in Heusenstamm und Dietzenbach

Sudhakar Reddimasu ist der neuer Pfarrvikar für die katholischen Gemeinden in Heusenstamm und Dietzenbach. Er ist katholisch aufgewachsen.
Heusenstamm – Ganz neue Brücken schlägt der Pastorale Weg der katholischen Kirche zwischen Heusenstamm und Dietzenbach. Eine davon heißt Sudhakar Reddimasu, ist 41 Jahre alt, Frühaufsteher, Laufsportler und - Priester. Als Pfarrvikar führt er sowohl in der Kreis- als auch in der Schlossstadt Gottesdienste, Taufen.
Seine Muttersprache ist Telugu, er beherrscht aber auch Hindi, eine der Amtssprache in Indien, Marati, ein bisschen Malayalam, englisch und jetzt auch deutsch, am liebsten würde er noch italienisch lernen, verrät er. Sudhakar Reddimasu ist im Dorf Bhimanapally im Bundesland Telangana in Südindien geboren, mit Schwester und Bruder aufgewachsen.
„Im ganzen Staat sind nur zwei Prozent der Bevölkerung christlich, meine Familie hat sich vor sechs Generationen dem katholischen Glauben angeschlossen“, sagt er. Das kam durch den Tourismus, der vor 105 Jahren aufkeimte. Missionare aus Italien haben eine Kirche gebaut und das ganze Dorf bekehrt. Ihre Grundschule kann bis heute kostenfrei besucht werden – auch von den Hindus und Muslimen aus den Nachbarorten. „Das bringt unserer Gemeinde viel Respekt“, beschreibt der Priester das Zusammenleben.
Neuer Pfarrvikar in Heusenstamm: Sein Elternhaus steht neben der Kirche
Sein Elternhaus steht direkt neben der Kirche. „Als Kinder haben wir viel Zeit rund um das Gotteshaus verbracht“, erzählt er. Im Internat haben sie täglich um 6 Uhr den Gottesdienst besucht, abends den Rosenkranz gebetet. Der Schulleiter war ein Priester, ein Cousin Reddimasus und ein Bruder der Großmutter ebenfalls. „Insgesamt sind 13 Mitglieder meiner Großfamilie Theologen.“
Er selbst besuchte ein Internat, 100 Kilometer von seiner Heimat entfernt, begann seine berufliche Laufbahn im Priesterseminar des Heilig-Geist-Ordens in Haydarabad. Dem Orden ist er beigetreten, hat intensiv englisch gelernt, in Eluru Philosophie und bei den Jesuiten in Pune Theologie studiert. Es folgte ein Praktikum in der Nähe von Mumbai.
Mit seinem Diplom in der Tasche hat er ab 2008 eineinhalb Jahr Englisch und Politik unterrichtet, wurde stellvertretender Schulleiter. Die Priesterweihe empfing er am 23. November 2009, im März 2010 übernahm er bereits eine Pfarrei im Bistum Kadapa im Bundesland Andhrapredesh, war zugleich Schulleiter einer katholischen Grundschule und Pfarrer der Gemeinde mit neun Kirchen.
Neuer Pfarrvikar in Heusenstamm ist zunächst nach Mainz gekommen
Nach vier Jahren bot ihm der Abt an, den Orden in Deutschland zu vertreten. Reddimasu wollte eigentlich noch Kirchenrecht studieren, begann aber Anfang 2015 als Kaplan in Mainz-Mombach. Er lernte die deutsche Sprache und bereitete sich im Priesterseminar auf den Dienst im deutschen Bistum vor. „In Indien predigst du anders, dort ist man mehr mit dem Leben verbunden“, lehrt der Pädagoge. „Du sprichst Armut und Hunger direkt an, musst es anders mit dem Wort Gottes verbinden. Hier wird Armut anders verstanden.“
Zwei Jahre war er in Dreieich-Sprendlingen tätig, ein Jahr in Homberg Ohm, im Juni 2021 hat er sein Pfarrexamen abgelegt und an seinen neuen Wirkungsstätten schon „gute Begegnung mit vielen Leuten“ gehabt und wurde „von den Menschen sehr freundlich begrüßt“. (Michael Prochnow)