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Großes Interesse am Containerdorf

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Von: Claudia Bechthold

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Großes Interesse zeigten Heusenstammerinnen und Heusenstammer am Containerdorf, das in Martinsee für Geflüchtete errichtet worden ist.
Großes Interesse zeigten Heusenstammerinnen und Heusenstammer am Containerdorf, das in Martinsee für Geflüchtete errichtet worden ist. © clb

Mehr als 120 Heusenstammer Bürgerinnen und Bürger haben am Montagnachmittag die Gelegenheit genutzt, sich das „Ukraine-Dorf“ am Zentrum Martinsee von innen anzusehen.

Heusenstamm – Bürgermeister Steffen Ball und die Verwaltung hatten diese Möglichkeit eröffnet, „weil das Interesse der Menschen daran so groß ist“. Zunächst begrüßte der Rathauschef die Besucher im großen Zelt, das als Gemeinschaftsraum für die künftigen Bewohner dienen soll.

Noch einmal erläuterte Steffen Ball den Bürgern, warum man sich für das auf dem Hartplatz des Sportzentrums errichtete Containerdorf entschieden hat. Vor allem habe man vermeiden wollen, Sporthallen zu blockieren, betonte er. Zudem könne mit den Containern, in die jeweils bis zu vier Personen einziehen, mehr Privatsphäre geschaffen werden als in einer großen Halle mit Trennwänden.

Diskussionen habe es gegeben, warum das Gelände eingezäunt werden musste. „Die Polizei hat uns eindringlich darum gebeten“, sagte der Bürgermeister, „um den Geflüchteten mehr Sicherheit bieten zu können: Es gibt leider nicht nur gute Menschen.“ Deshalb wird das Gelände auch rund um die Uhr von einem Sicherheitsdienst bewacht.

Ein Sportangebot wollen die ehrenamtlichen Helfer den Geflüchteten machen, betonte Yosi Edward Moss, der gemeinsam mit Enzo Nuzzo als Sportcoach ehrenamtlich tätig ist. Da er Geflüchtete, die privat untergekommen sind, nicht erreichen kann, bat er, ihm vor allem Kinder und Jugendliche per Mail an sportcoach@heusenstamm.de zu melden.

Bevor Monika Wolf, die das Orgateam leitet, und Bauhofchef Michael Brand die Menschen dann durch das Dorf führten, erläuterten beide, was in dem „Dorf“ alles zu finden ist. So gibt es neben den Wohncontainern Räume für den Sozialdienst und für eine ärztliche Sprechstunde, mehrere Küchen, Sanitärräume und ein Spielzimmer. Und schließlich das Gemeinschaftszelt, in dem auch W-Lan zur Verfügung steht.

Seit 20 Jahren sei er bei der Stadt Heusenstamm beschäftigt, betonte Michael Brand. Zum ersten Mal seitdem seien in ein Projekt alle Fachdienste und -bereiche der Verwaltung sowie externe Institutionen eingebunden gewesen, sagte er. Steffen Ball lobte in diesem Zusammenhang erneut, wie schnell das Dorf Hand in Hand errichtet werden konnte.

Gestern sind die ersten Geflüchteten aus der Ukraine im Dorf eingezogen. Weitere werden folgen. Ob es eine Art Kontaktbörse gebe, um vielleicht mal eine Familie zu einem Ausflug oder einem Essen einzuladen, wollte der FDP-Stadtverordnete Uwe Klein wissen. Noch nicht, sagte Steffen Ball, aber wer Angebote machen wolle, schreibe eine Mail an helfen@heusenstamm.de. (Claudia Bechthold)

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