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Heiße Zwiebeln zum Handkäs’

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Viele Ideen und Tipps zum Grillen gibt Klaus Bayer an die Teilnehmer des Workshops der katholischen Pfarrgruppe im Hof des Pfarrheims Maria Himmelskron weiter.
Viele Ideen und Tipps zum Grillen gibt Klaus Bayer an die Teilnehmer des Workshops der katholischen Pfarrgruppe im Hof des Pfarrheims Maria Himmelskron weiter. © Bechthold

Das Fleisch, das Klaus Bayer zum Höhepunkt des Abends auf den Tisch bringt, könnte durchaus mit einem Filetsteak konkurrieren. Dabei ist es das Tafelspitz genannte Stück, das zwischen Hüfte und Schwanz auf dem Rücken eines Rindes verläuft.

Heusenstamm – Klaus Bayer hat es in breiten Scheiben mit dem Speckrand auf einen Dreier-Spieß gesteckt und auf den heißen Grill gelegt. Sobald die Außenseite knusprig ist, schneidet er diese – etwa wie beim Dönerspieß – immer wieder in schmalen Scheiben ab und serviert es.

Zum Einstand erst einmal ein paar Spareribs

Zu einem Grill-Workshop mit Klaus Bayer hatte die katholische Gemeinde in den Innenhof des Himmelskröner Pfarrheims geladen. Im Gespräch sei man auf die Idee zu dieser Veranstaltung gekommen, sagt Pfarrer Martin Weber zu Beginn. Klaus Bayer wohnt in der direkten Nachbarschaft, grille seit vielen Jahren leidenschaftlich. Warum also nicht das Wissen und die Erfahrung mal mit anderen teilen.

Etwa 20 Personen sind am Nachmittag gekommen, um vor allem neue Ideen für den Grill kennenzulernen, aber vielleicht auch den einen oder anderen Trick zu erfahren. Freilich werden sie auch bei den Vorbereitungen eingespannt.

Acht verschiedene Gerichte haben Klaus Bayer und seine Lebensgefährtin Gabi May vorbereitet. Und Fleisch steht dabei nicht an erster Stelle. Zwar gibt es zum Einstand erst einmal ein paar Spareribs, „aber nur, weil sie schneller fertig geworden sind als geplant“, wie der Grill-Experte erläutert. Denn diese mussten mit viel Vorlauf zubereitet werden: Drei Stunden wurden sie geräuchert, dann zwei Stunden gedämpft und am Ende mit entsprechender Würze eine Stunde aufs Feuer gelegt.

Nur eine Zugabe nach Geschmack sind die Scheiben der spanischen Wurst Chorizo beim nächsten Gericht. Und schon müssen die ersten Helfer ran zum Zwiebelschneiden. Zum Glück zählt José Montero zu den Gästen. Der gelernte Koch und Sommelier aus Rodgau mit Wurzeln in Angola beherrscht das Schneiden der tränentreibenden Knollen in Perfektion. Gleiches gilt für den Knoblauch. Und so ist die Mischung, die Klaus Bayer in einer großen Pfanne auf den heißen Grill stellt, schnell fertig. Dazu kommen jene Chorizo-Scheiben und am Ende wird alles mit Sherry abgelöscht. Heiß wird die Mischung auf Handkäs’ verteilt: eine tolle Vorspeise.

Klaus Bayer baut auch Grillgeräte vor allem für Profis

Seit 35 Jahren grillt der Schlossermeister Klaus Bayer gern und oft. Und er baut auch Grillgeräte, die vor allem für Profis in der Gastronomie gedacht sind. „Welcher Grill hat schon eine Schublade für die Kohle“, sagt der 58-Jährige lachend und zeigt auf eines der beiden selbst gebauten Geräte, die er in den Pfarrheimhof gebracht hat. So lasse sich immer wieder Kohle nachlegen, ohne dass das Grillgut abgeräumt werden muss. Und auch das Entsorgen der Asche ist einfacher. Grills baut er in seiner Manufaktur für eine lange Haltbarkeit: „Da ist nichts Geschraubtes oder Genietetes.“

Weiter geht es mit frischem Lachs, der in zwei Varianten auf Zedernholz-Brettchen in die Hitze kommt: mit Limone und Honig oder mit Tomaten und Kräuterbutter. Es folgen Hühnerbrüstchen, die mit einem Mango-Chutney und Curry gekrönt zu einer Art Hamburger verarbeitet werden, ein Fenchel-Apfel-Gemüse mit Honig, und Auberginen-Päckchen mit Ziegenkäse und einem Pesto.

Und einen wertvollen Tipp hat Klaus Bayer am Ende noch für die Fans von gegrillten Schweinebauch-Scheiben. Schneidet man das rohe Fleisch fast bis zum Ende in drei schmale Längsstreifen und flechtet diese dann zu einem Zopf, den man mit einem Zahnstocher schließt, bleiben die Scheiben beim Grillen saftiger. (Claudia Bechthold)

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