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Heusenstamm beschließt Beitritt zur Gigabitregion FrankfurtRheinMain

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Von: Joshua Bär

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Der Glasfaserausbau soll auch in Neu-Isenburg weitergehen. Deshalb  tritt die Stadt der Gigabitregion FrankfurtRheinMain bei.
Glasfaserkabel sollen bald auch in allen Haushalten in Heusenstamm liegen. Um sich in wichtigen Fragen zu diesem Thema beraten lassen und Fördermittel erhalten zu können, tritt die Stadt der Gigabitregion FrankfurtRheinMain bei. symbo © dpa

Schnelles Internet soll bald allen Heusenstammerinnen und Heusenstammern zur Verfügung stehen. Damit der Ausbau zügig vorangeht, hat sich die Stadt entschieden, der Gigabitregion FrankfurtRheinMain (Gigabitregion FRM) beizutreten.

Heusenstamm - Das Bündnis biete nicht nur Beratung an, sondern auch die Chance auf Fördermittel, betont Bürgermeister Steffen Ball. „Ich will Glasfaser unter der Erde“, betont der Rathaus-Chef. Bisher verläuft der Glasfaserausbau in Heusenstamm eher schleppend. Aktuell verhandeln die Deutsche Telekom und die GVG Glasfaser, deren Marke Teranet mit dem Ausbau in Heusenstamm beauftragt ist (wir berichten), darüber, wer die Verlegung in die Häuser und Wohnungen der Anwohner übernimmt. „Laut dem Telekommunikationsgesetz können wir als Stadt keinem Unternehmen den Ausbau verbieten“, betont Ball.

Gigabitregion FrankfurtRheinMain: Glasfaserausbau für Heusenstamm „etwas vollkommen Neues“

Ob nun Teranet, die sich erst im Mai dazu entschlossen hat, trotz weniger als 40 Prozent Vertragsabschlüssen, oder die Deutsche Telekom, die ab 2023 Glasfaser in rund 11 000 Haushalte verlegen möchte, den Ausbau in Gänze übernehmen wird, steht laut Ball noch nicht fest. „Sicher ist aber, dass wir das Trottoir nicht von zwei Firmen aufreißen lassen.“ Es werde sich weisen, wie es in Zukunft weitergeht, sagt er. Ball hofft allerdings auf eine Entscheidung in den kommenden Wochen. Den Beitritt zur Gigabitregion FRM habe er allerdings vor der Ankündigung von Teranet, mit dem Ausbau des Glasfasernetzte zu beginnen, geplant, betont der Rathaus-Chef.

Ist der Beitritt unter den aktuellen Voraussetzungen nötig? Ja, sagt Ball. So bestehe die Möglichkeit, sich von fachkundigen Mitarbeitern beraten zu lassen. „Für uns als Stadt ist der Ausbau ja etwas vollkommen Neues“, betont Ball. „Die Fragen sind sehr komplex, daher sind wir froh, Berater an unserer Seite zu wissen, die uns Hilfestellungen geben können.“ Zudem habe die Gigabitregion FRM Verträge mit weiteren Unternehmen geschlossen – neben der Telekom auch mit der Deutsche GigaNetz GmbH sowie der Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH. Das ermögliche dem Magistrat auch andere Anbieter für den Ausbau in Betracht zu ziehen.

Dank der Verträge sei es der Stadt ebenso möglich, den Ausbau zu festen Konditionen zu vergeben und verpflichtende Informationen zu erhalten, unter anderem über die zeitliche Planung oder wie genau die Kabel verlegt werden. Dadurch habe die Stadt bessere Planungssicherheit, betont Ball.

Gigabitregion FrankfurtRheinMain bietet Heusenstamm Beratung für Fördermittel

Ein weiterer Vorteil: Die Stadt habe besseren Zugriff auf Fördermittel des Landes. „98 Prozent Haushalte können wir mit unseren Mitteln mit Glasfaser ausstatten“, versichert Ball. Um auch die restlichen zwei Prozent der Haushalte, die zumeist außerhalb liegen, an das schnelle Internet anzuschließen, erhalte die Stadt Fördermittel von Land. Diese seien mit Hilfe des Bündnisses leichter zu erhalten. „Die Mitarbeiter beraten uns bei Fragen zu den Fördermitteln.“

Ein Problem bleibt jedoch: Da Teranet keine Verträge mit der Gigabitregion FRM abgeschlossen hat, gilt es nun, mit dem Unternehmen eine Lösung zu finden, sollte sich die Stadt für einen anderen Anbieter entscheiden. Denn die Heusenstammer, die Verträge mit Teranet geschlossen haben, sollen keinen Nachteil dadurch erfahren, verspricht Ball. Eine Einigung ist bisher nicht erfolgt. (Joshua Bär)

Gigabitregion FrankfurtRheinMain

Die Gigabitregion FrankfurtRheinMain GmbH (Gigabitregion FRM) ist ein Zusammenschluss aus aktuell 139 Städten und Gemeinden. Gesellschafter der 2021 gegründeten GmbH sind neben dem Regionalverband FrankfurtRheinMain acht Landkreise – darunter auch der Kreis Offenbach – sowie die kreisfreien Städte Offenbach und Wiesbaden. Ziel der Gigabitregion FRM ist unter anderem, die Region durch einen beschleunigten und kosteneffizienten Glasfaserausbau möglichst eigenwirtschaftlich zu erschließen sowie ein zentraler regionaler Ansprechpartner und Unterstützer für Kommunen und Privatwirtschaft zu sein. (jb)

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