Heusenstamm schaltet Beleuchtung wieder an

Raus aus dem Stromsparmodus, Scheinwerfer an – zumindest ein bisschen: So jedenfalls kann man den jüngsten Beschluss des Heusenstammer Magistrats zusammenfassen.
Heusenstamm – Damit wird es in Heusenstamm nach Sonnenuntergang wieder heimelig hell, nachdem die Bundesregierung im vergangenen September zwei Verordnungen für kurz- und mittelfristige Energiesparmaßnahmen, die sogenannte Energiesicherungsverordnung, beschlossen hatte. Darin enthalten: konkrete Energiesparmaßnahmen sowohl für die zurückliegende Heizperiode sowie für den kommenden Winter. Ziel der Verordnung war es, eine Notsituation bei der Energieversorgung über die Wintermonate zu vermeiden.
Ein Punkt der Energiesicherungsverordnung ist das Beleuchtungsverbot von öffentlichen Gebäuden. Und davon gibt es in Heusenstamm eine ganze Menge. Denn neben dem Schloss als sogenanntes Nichtwohngebäude waren bislang auch Baudenkmäler von dem Verbot betroffen. Und auch auf der Straße wurde es seit September noch dunkler als in den vorherigen Wintern. So wurde die Stärke der Straßenbeleuchtung in verkehrsarmen Zeiten zwischen 20 und 7 Uhr reduziert (wir berichteten).
Doch damit ist jetzt Schluss, zumindest mit den meisten Maßnahmen. Laut Magistratsbeschluss werden die öffentlichen Gebäude im Heusenstammer Stadtgebiet wieder bis 22 Uhr beleuchtet. Beleuchtete Gebäude trügen nicht nur positiv zum Sicherheitsempfinden der Bürger bei, sie seien auch fürs Stadtbild wichtig, argumentiert Bürgermeister Steffen Ball (CDU). „Unsere Schätze sollen schließlich sichtbar sein.“
Bei den Heusenstammern kommt das offenbar gut an: „Es wurde ja auch Zeit, dass da endlich was passiert“, schreibt eine Heusenstammerin in den Sozialen Medien. Und weiter: „An manchen Stellen war es mir in den vergangenen Monaten viel zu dunkel. Das hat ja auch etwas mit Sicherheitsempfinden zu tun...“ Ein anderer ist ganz auf Steffen Balls Linie: „Wir haben so schöne Gebäude, die stilvoll beleuchtet noch besser zur Geltung kommen. Schön, dass die Leute das nun wieder zu sehen bekommen.“
Doch auch wenn die Heusenstammer Wahrzeichen ab sofort wieder in altem Glanz erstrahlen, stellt Bürgermeister Steffen Ball klar: Der Magistrat wolle „weiterhin so viel Energie wie möglich sparen“ und prüfe daher „verschiedene Maßnahmen zur dauerhaften Senkung unseres Energieverbrauchs“.
Wohl effektivstes Mittel der Wahl wird die Umstellung herkömmlicher Leuchtquellen auf stromsparende LED-Technik sein. Dafür sollen die entsprechenden Mittel im Haushalt 2024 eingestellt werden, so Ball. Daneben solle die in der Krise verlängerte Nachtschaltung mit reduzierter Straßenbeleuchtungsstärke von 20 bis 7 Uhr beibehalten werden. Damit spart die Stadt drei Stunden Strom ein im Vergleich zur Zeit vor der Energiekrise.
Während die Schlossbeleuchtung bereits wieder eingeschaltet ist und allabendlich die Heusenstammer erfreut, folgen die übrigen öffentlichen Gebäude und Denkmäler nach und nach.
„Wegen der längeren Abschaltzeit sind vereinzelt Reparaturen an den Anlagen, beispielsweise wegen des Eindringens von Wasser, notwendig“, erklärt Bauhofleiter und Elektromeister Michael Brand. Das könne zu zeitlichen Verzögerungen führen. Die Brunnenanlagen in Heusenstamm und Rembrücken sind dagegen bereits wieder in Betrieb. (Christian Reinartz)