Neu gegründeter Förderverein will den Torbau wieder nutzbar machen

Ideen gibt es viele. Fest steht allerdings bislang vor allem eines: Der Torbau am Eingang zu Heusenstamms Altstadt ist einzigartig und ein Alleinstellungsmerkmal der Schlossstadt. Ihn zu bewahren und wieder nutzbar zu machen, haben sich die Gründer eines neuen Vereins zur Aufgabe gemacht. Der Förderverein Torbau Heusenstamm will Konzepte erarbeiten und Geld sammeln, damit dieses wertvolle Gebäude wieder den Bürgern der Stadt zur Verfügung stehen kann.
Heusenstamm – Seit 1998 ist der Torbau „aus bautechnischen Gründen“, wie es heißt, nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Zudem hat Jonas Gerhardinger aus Regensburg, der das Tor vor drei Jahren für seine Masterarbeit im Fach „Historische Bauforschung“ gründlich untersucht hat, Schäden festgestellt, die es zu beheben gilt. Schädlinge seien fast überall im Holz und das Dach sei undicht, hatte Gerhardinger gewarnt. Doch auch dafür benötigt man Geld.
Solches zu sammeln unter anderem zur Förderung der Restaurierung, der inneren Neugestaltung und Pflege des Torbaus haben engagierte Heusenstammer nun auf Initiative von Rudolf Fauerbach jenen Förderverein gegründet. Freilich will der Verein auch dafür sorgen, dass der Bau belebt wird. „Das Tor soll ein kulturelles Zentrum werden“, hatte Rudolf Fauerbach dafür geworben, einen solchen Verein aus der Taufe zu heben.
Mehr als 20 Bürgerinnen und Bürger hatten sich nun dazu zusammengefunden. Sie beschlossen eine Satzung, mit der – neben den üblichen Regularien – vor allem die Ziele der neuen Institution festgelegt wurden. Außerdem wählten die Gründungsmitglieder den ersten Vorstand.

Vorsitzender ist Rudolf Fauerbach, der von Dr. Erik von Knorre vertreten wird. Zum Schatzmeister wählte die Versammlung Ralf Drewing, Schriftführerin ist Elisabeth Ball. Zu Beisitzern wurden Hans-Erich Sietzy und Claudia Bechthold bestimmt. Außerdem gehören der Bürgermeister – Halil Öztas – und der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins – Dr. Roland Krebs – durch ihr Amt dem Vorstand an. Kassenprüfer wurde Michael Feiler.
Dass der Bürgermeister dem Vorstand angehört, liegt schon darin begründet, dass der Torbau der Stadt gehört. Im Jahr 1853 hatte die gräfliche Familie der Schönborns das Gebäude der Gemeinde geschenkt. In der Urkunde vom 9. August 1853 wurde dabei festgelegt, dass sich die Gemeinde von jenem Jahr an verpflichtet, den Bau und das daran befindliche Wappen sowie die Wachstube und die damals darin existierende Hirtenwohnung instand zu halten.
Zu den Ideen, wie der Torbau genutzt werden könnte, zählt die Nutzung als Ausstellungsraum. Auch kleine Lesungen könnten darin stattfinden oder kleinere Konzerte. Vereinen könnte man Räume zur Verfügung stellen oder Firmen, die Sitzungen darin veranstalten wollen. Und in den oberen Räumen könnte eine Wohnung entstehen, in die zum Beispiel ein Stadtschreiber oder ein Stadtmusikant für eine festzulegende Zeit einzieht, schwebt Rudolf Fauerbach vor. Fest steht, dass der Torbau zunächst saniert werden muss. Und dafür wollen die Mitglieder des neuen Fördervereins eifrig Geld sammeln.
Wer Interesse an der Institution hat oder Mitglied werden möchte, kann sich an den Vorsitzenden Rudolf Fauerbach wenden. Dieser ist erreichbar unter z 06104 4082900 oder per Mail an Rudolf.Fauerbach@t-online.de. (Von Claudia Bechthold)