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Große Kulturschätze verbunden: Ausstellung „Bibel & Brot“ mit Aquarellen von Edith Hemberger

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Farbig illuminiert wird der Innenraum der Kirche St. Cäcilia, wie schon bei der Eröffnung auch zur Finissage am Donnerstag, 7. Oktober.
Farbig illuminiert wird der Innenraum der Kirche St. Cäcilia, wie schon bei der Eröffnung auch zur Finissage am Donnerstag, 7. Oktober. © P

„Bibel & Brot“ verbinden die Menschen seit zweitausend Jahren. „Zusammen Brot zu essen, stiftet Gemeinschaft“, unterstreicht Edith Hemberger derzeit mit ihren Bildern in der Kirche St. Cäcilia die Botschaft Jesu Christi. „Das gilt bis heute, ob beim Abendmahl oder beim Abendbrot“, sagt die Heusenstammer Künstlerin und verbindet mit ihren Aquarellen Gedanken und kleine Aktionen.

Heusenstamm – Für ihre „Ausstellung zum Mitmachen“ hat die Kommunikationsdesignerin aus der Bibel zitiert, angelehnt an die Zitatstellen für das aktuelle Jahr, und die Verse kommentiert. Zu den Texten passt jeweils ein Bild, das sie in der Balthasar-Neumann-Kirche aufgehängt hat. „Die Kraft der Stille“, nennt sie etwa das Motiv, bei dem der Gottessohn im Sonnenaufgang einsam auf einem kahlen Hügel steht.

„Jesus hilft, heilt, hört zu, erträgt, tröstet, packt an“., ist auf einer Karte zu lesen. „Den ganzen Tag werden Menschen zu ihm gebracht, denen es nicht gut geht und die sich Hilfe erhoffen.“ Das koste auch Jesus Kraft. „Bevor der neue Tag anbricht, betreibt er Burnout-Prophylaxe und nimmt sich Zeit für sich selbst, betet“, formuliert dies die Heusenstammerin: „Er weiß um die Kraft der Stille.“

Das durch seine Farbtöne ausdrucksstarke Bild mit dem Sonnengelb zwischen Berg und dunklem Himmel ist leicht auszumachen. Auch die „Nummer 1“, das Pfingstereignis. Dazu heißt es, Gott schicke den Menschen seinen Geist in Gestalt vom Feuerzungen, um sie für seine Botschaft zu begeistern. „Ich hatte während der Lockdowns viel Zeit, das Konzept zu entwickeln“, blickt Edith Hemberger zurück.

„Die Bibel ist einer der größten Kulturschätze, die wir haben“, erklärt die überzeugte Christin. Und gewann für ihr Projekt ein Stipendium der Hessischen Kulturstiftung, berichtet sie. „Jedes Bild und jeder Text spiegelt meine persönlichen Empfindungen“, sagt sie. Sie ergänzt die Einheiten um ganz praktische Vorschläge zum Thema Brot. Zum Beispiel mit dem Rezept zur Herstellung von Sauerteig als Grundlage für einen Brotteig über fünf Tage und vier Arbeitsschritte, den schon die alten Ägypter kannten. „Das Wissen der Menschen über das Brotbacken geht heutzutage immer mehr verloren“, befürchtet Edith Hemberger. Die Anleitungen gibt’ in kleinen Tütchen, aber auch über einen QR-Code unter den Bildern.

„Brot kommt 250 mal in der Bibel vor“, hat sie recherchiert, das Lebensmittel sei also schon sehr lange eine Selbstverständlichkeit. „Wir sollten einmal darüber nachdenken, uns damit beschäftigen“, regt sie an.

„Bibel & Brot – zwei Kulturschätze, ein Kunstprojekt“ lädt noch bis Donnerstag, 7. Oktober, in die St. Cäcilia-Kirche an der Schlossstraße ein, die täglich außerhalb der Gottesdienstzeiten von 9 bis 18 Uhr geöffnet ist.

Am Donnerstag, 7. Oktober, stehen die Kirchentüren dann von 19 bis 21 Uhr weit auf, der Kirchenraum wird bei meditativer Musik farbig illuminiert sein. Wie schon während der gesamten Ausstellungen können sich Besucher dann beim Betreten des Gotteshauses einen verschlossenen Umschlag mit einem Bibelzitat nehmen. Der Text ist in einem der ausgestellten Aquarelle visualisiert. Wer glaubt, das passende Bild gefunden zu haben, darf den Umschlag öffnen. Darin befinden sich jenes Bild als Postkarte und ein Textimpuls zu Bibel & Brot. (Von Michael Prochnow)

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