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„Haben Rechnung sofort storniert“: Inhaber der Linden-Apotheke weist Kritik an Parkplatzüberwachung zurück

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Von: Joshua Bär

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Alexander Riest, Inhaber der Linden-Apotheke in Heusenstamm hat Parkplätze für seine Kunden gemietet.
Damit seine Kunden wissen, dass sie bei einer Zahlungsaufforderung des Überwachungsunternehmens Parktimes in der Linden-Apotheke einen Nachweis über ihren Aufenthalt bekommen, hat Inhaber Alexander Riest Hinweisschilder aufgehängt. © bär/p

Nach dem Ärger um den Parkplatz vor einer Apotheke in Heusenstamm, ist der Inhaber um Vermittlung bemüht. Seinen Kunden droht kein Bußgeld.

Heusenstamm - Versöhnliches Ende nach Parkplatzärger an der Linden-Apotheke. Nachdem die Hanauer Parkplatzüberwachungsfirma Parktimes Kundin Barbara Koch aufgefordert hatte, wegen angeblich widerrechtlichen Parkens eine Vertragsstrafe von 38,90 Euro zu zahlen, hat Apotheken-Inhaber Alexander Riest die Rechnung storniert.

„Ich kenne Frau Koch persönlich und sie hat mir telefonisch versichert, an diesem Tag in der Apotheke gewesen zu sein“, sagt Riest. Er habe die von Parktimes erhobene Rechnung nach dem Gespräch sofort storniert. Mit dem Unternehmen habe Riest eine Vereinbarung getroffen, nach der er fälschlich ausgestellte Rechnungen selbst zurücknehmen darf. „Wenn Kunden ein solches Schreiben erhalten, können sie zu mir kommen und wir sehen nach, ob sie an besagten Tag bei uns in der Apotheke waren“. Dazu genüge ein Blick in den Computer, denn die Einkäufe werden digital erfasst. Sollte die Strafe fälschlicherweise erhoben worden sein, werde sie umgehend zurückgezogen.

Nach Parkplatz-Ärger in Heusenstamm: Stellplätze extra für Kunden angemietet

Die Kritik an der Parkplatzüberwachung weist Riest vehement zurück: „Die Mitarbeiter von Parktimes arbeiten sehr gewissenhaft. Uns ist kein Fall bekannt, bei dem ein Kunde ungerechtfertigt 39 Euro an die Firma zahlen musste.“ Mit der Überwachung beauftragt hat das Hanauer Unternehmen die Hausverwaltung des umliegenden Hochhauses, berichtet Riest. Er selbst gehört der dortigen Eigentümergemeinschaft an. Vor rund einem Jahr sei man an die Firma herangetreten, um die privaten Stellflächen auf dem Areal kontrollieren zu lassen. Viele der Plätze seien zuvor von Personen benutzt worden, die statt in der Apotheke in den umliegenden Geschäften und dem Supermarkt gekauft hätten, berichtet Riest. „Wir haben die Parkplätze extra für unsere Kunden angemietet.“ Rund 100 Euro zahlt der Apotheker dafür im Monat.

Ein Schild weist Kunden der Linden-Apotheke in Heusenstamm darauf hin, dass sie Rechnungen der Firma Parktimes dort stornieren lassen können.
Ein Schild weist Kunden der Linden-Apotheke in Heusenstamm darauf hin, dass sie Rechnungen der Firma Parktimes dort stornieren lassen können. © Privat

Jahrelang habe Riest Zettel unter die Scheibenwischer der Falschparker geklemmt und so die Fahrer gebeten, die Stellflächen nicht während der Öffnungszeiten zu belegen – vergebens. Seitdem Parktimes die Plätze überwacht, sei dies deutlich besser geworden, meint Riest. Nun seien von den neun Parkplätzen sogar während der Stoßzeiten welche frei.

Parkplatz-Ärger vor Linden-Apotheke in Heusenstamm: Einkauf nebenan weiter möglich

Die Resonanz seiner Kunden sei ebenfalls positiv. „Sie freuen sich, dass wir freie Parkplätze direkt vor unserem Geschäft haben.“ Vor allem Menschen, die älter oder schlecht zu Fuß sind, seien dankbar, so nah an der Apotheke parken zu können. Kunden, die nach dem Besuch noch in der Alten Linde einkaufen möchten, haben indes keine Konsequenzen zu fürchten, wenn sie ihr Auto für diese Zeit weiterhin vor der Apotheke parkten. „Wir entsprechen diesem Wunsch grundsätzlich“, sagt der Inhaber. Die Mitarbeiter fragten in solchen Fällen noch nach dem Auto-Kennzeichen, um so eine mögliche Vertragsstrafe durch Parktimes zu verhindert.

Damit weiterer Parkärger ausbleibt, hat Riest nun Hinweisschilder an seiner Ladenfront angebracht. Diese informieren die Kunden darüber, dass sie sich bei Erhalt eines Bescheides der Firma Parktimes an das Apotheken-Personal wenden können, um die Rechnung – falls diese unberechtigt ist – zu stornieren. „Der Fall von Frau Koch hat uns gezeigt, dass diese Möglichkeit noch nicht allen bewusst ist.“ Riest wolle zudem mit dem Inhaber des Überwachungsunternehmens sprechen, damit dieser einen entsprechenden Hinweis auf seine Bescheide druckt. Riest versichert: „Wenn sie einen solchen Brief bekommen und an dem Tag bei uns waren, stornieren wir die Rechnung.“ (Von Joshua Bär)

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