Mini-Markt „teo“ erzeugt gemischte Gefühle bei Einwohnern in Heusenstamm
Gemischte Reaktionen bei den Einwohnern über die Planungen, einen „teo“ Mini-Markt des Anbieters Tegut in Rembrücken zu bauen. Wir haben nachgefragt.
Heusenstamm – Mit dem digitalen Kleinst-Markt „tegut ... teo“ erhalten die Menschen in Stadtteil Rembrücken voraussichtlich ab November einen neuen Nahversorger. Doch brauchen die Menschen in Heusenstamm überhaupt eine weitere Alternative oder sind sie mit dem Angebot bereits zufrieden? Unsere Redaktion hat sich bei Anwohnern umgehört.
Ingrid Ullrich wohnt in der Nähe von St. Cäcilia. Auf die Neueröffnung des „teo“ in Rembrücken angesprochen, sagt sie, dass sie dort nicht einkaufen gehen werde. Der Rewe sei viel näher und biete zudem eine bessere Parkmöglichkeit. „Ich gehe zu Fuß einkaufen und bin darauf angewiesen, dass das Geschäft für mich gut zu erreichen ist.“ Ihr gefalle zudem nicht, dass im Markt nur digital eingekauft werden kann. Für die Menschen in Rembrücken sei der „teo“ allerdings eine tolle Sache, da sie kaum Einkaufsmöglichkeiten haben, sagt Ullrich. Ein neues Geschäft hätte sie auch in Heusenstamm gern – wenn auch keinen weiteren Supermarkt: „Ich wünsche mir eine Drogerie, bei uns gibt es leider weit und breit keine.“

Vincenzo Zonfenolino, Mitarbeiter im Restaurant , wird den „teo“ ebenfalls nicht besuchen. Für ihn hat Heusenstamm bereits ausreichend Nahversorger. „Beim Rewe kann ich von 10 bis 22 Uhr einkaufen gehen, das genügt mir.“ Außerdem sei ihm die Anfahrt zu weit. Sein Arbeitskollege Mehmet Ataman schließt sich dieser Meinung an. „Wir haben hier Einkaufsmöglichkeiten direkt um die Ecke, da kann ich auch leicht zu Fuß mit einem Ziehwagen hinlaufen.
„teo“ in Rembrücken: Neben Ablehnung auch viel Zuspruch
Für Ursula Kestawitz ist es dagegen längst überfällig, dass Rembrücken einen Einkaufsladen bekommt. „Ich freue mich für die Anwohner“, sagt Kestawitz, die ebenfalls im „alten Ort“ wohnt. „Sie mussten lange auf einen Versorgungsmarkt warten.“ Sie selbst werde das Angebot jedoch nicht nutzen. Ihr sei der Weg zu weit. Sie ist sich allerdings sicher, dass der Markt von den Rembrückern gut angenommen wird. Dort ist das Stimmungsbild eindeutig: Die Anwohner freuen sich auf den neuen Nahversorger. Der kleine und beschauliche Ortskern mit einer Sparkasse und einem Bäcker lässt erahnen, wie sehr sich die Rembrücker einen Markt wünschen.
Anwohnerin Ruth Heunisch ist froh, bald in ihrer Nähe einkaufen zu können. Vor allem für ältere Menschen sei es sehr schwer, sich ausreichend zu versorgen, gerade für diejenigen, die kein Auto mehr fahren können und nicht gut zu Fuß sind. „Es wird endlich Zeit für einen Supermarkt, auch wenn alles digital sein soll, werde ich ihn auf jeden Fall nutzen.“
„teo“ in Rembrücken: Auch Menschen von benachbarten Orten würden Angebot annehmen
Coralie Hinz aus Hainhausen ist derselben Meinung. Sie wohnt zusammen mit ihrem Sohn in einem Neubaugebiet an der Grenze zu Rembrücken und fährt öfters mit dem Rad in den Stadtteil, um beim dortigen Bäcker ihre Brötchen zu kaufen. Sobald der „teo“ geöffnet ist, werde sie sie das Angebot nutzen: „Ich werde keinen Großeinkauf machen, da das Sortiment ja überschaubar sein soll und der Rewe in der Nähe ist, aber für kleine Besorgungen kann man mal vorbeischauen.“ (stru)