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Heusenstamm startet Anreizprogramm zur Entsiegelung privater Flächen

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Von: Joshua Bär

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Weniger Steine, mehr Pflanzen: Mit ihrem Anreizprogramm fördert die Stadt Heusenstamm Grundstückbesitzer bei der Entsiegelung ihrer privaten Flächen.
Weniger Steine, mehr Pflanzen: Mit ihrem Anreizprogramm fördert die Stadt Heusenstamm Grundstückbesitzer bei der Entsiegelung ihrer privaten Flächen. © Oppenländer

Auf den privaten Grundstücken in Heusenstamms „alten“ und „neuen alten“ Ort sollen bald mehr Bäume, Büsche oder Blumen stehen und so die Lebens- und Umweltbedingungen in der Schlossstadt verbessern. Das im November 2020 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene dazugehörige Anreizprogramm ist nun offiziell gestartet.

Heusenstamm – Die heißen Tage des Jahres stehen bevor, die Temperaturen klettern heute auch in der Schlossstadt auf mehr als 30 Grad. Da staut sich die Hitze nicht nur in Autos oder Wohnungen, auch die vielen Pflastersteine in der Altstadt speichern die Wärme und erhitzen so ihr Umfeld. Denn ein großer Teil der Altstadt ist versiegelt, dementsprechend fehlten Pflanzen, die ihre Umwelt kühlten, erläutert Dietmut Shaw Leiterin des Fachdiensts Stadtplanung. Damit sich dies bald ändert, können Grundstückbesitzer nun kleinere Bau-, Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen in der sogenannten Kernstadt fördern lassen.

„Das Anreizprogramm richtet sich an Grundstückseigentümer, deren Grundstücke und Immobilien im räumlichen Geltungsbereich der Gestaltungssatzung sind“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Die dazugehörigen Gebiete reichen vom Neuen Weg bis zur Paulstraße und von der Eisenbahnstraße bis zum Wiesenbornweg inklusive Verlängerung entlang der Bieberaue. Der Bereich „Kernstadt – Schlossanlage“ bezieht die Bebauung vom Neuen Weg bis zur Ringstraße sowie von der Eisenbahnstraße bis zur verlängerten Schlossstraße/Wiesenbornweg/Bieberaue ein, teilt die Stadt weiter mit.

Das Anreizprogramm besteht dabei aus zwei Fördermethoden. Zum einen können die Immobilienbesitzer Geld für die Entsiegelung und Begrünung ihres Grundstückes, zum Beispiel im Hof oder auf dem Dach, erhalten, also wenn sie dort Bäume oder Büsche anpflanzen möchten.

Die zweite Förderung gilt im Rahmen der Erhaltungssatzung von 2015 und unterstützt Eigentümer, wenn diese die Fassade der historischen Gebäude erneuert möchten. So sei eine Förderung unter anderem dann möglich, „wenn die Besitzer ihre Kunststoffläden gegen Klappläden oder die Kunststofffenster gegen Holzfenster austauschen“, sagt Shaw. Die Eigentümer würden ihre Häuser also wieder näher an den Originalzustand umbauen, „aber natürlich nach den modernsten und klimafreundlichsten Standards“, betont die Fachdienstleiterin. Die Förderhöchstgrenze liege pro privater Fläche bei 20 000 Euro, Grundlage für die Förderung sei ein Stadtumbauvertrag zwischen der Stadt Heusenstamm und dem Eigentümer, der die geplanten Umbauten nicht vor Vertragsabschluss beginnen darf, sagt Shaw. Das Geld kommt allerdings nicht von der Stadt, sondern direkt von Land. Dieses hatte die Schlossstadt schon 2017 in ihr Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ aufgenommen.

Die Anträge wiederum müssen Interessierte beim städtischen Bauamt einreichen. Folgendes muss darin enthalten sein: Die konkreten Bauvorhaben, sowie drei Kostenvoranschläge von Fachfirmen. Die Stadt fördere dann den günstigsten Vorschlag – mit bis zu 85 Prozent.

Doch warum startet die Stadt das Förderprogramm in einer Zeit, in der sowohl das Material wie auch das Personal knapp ist? Die Stadt wisse natürlich um die Probleme in der Baubranche, betont Shaw, da die Förderung jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung steht, habe sich die Stadt entschieden, das Programm zeitnah zu starten, „damit die Eigentümer Zeit haben, diese zu beantragen“.

Grundstücksbesitzer, die ihre privaten Flächen mit der Förderung des Landes entsiegeln oder begrünen wollen, schon konkrete Projekte haben oder Ideen abklären möchten, wendet sich an den Fachdienst Stadtplanung und Bauverwaltung im Rathaus: Dietmut Shaw, 06104 607-1310.

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