Unterricht in den Ferien: 35 ARG-Schüler holen Stoff im Sommercamp nach

Die Türen und Fenster sind offen, die Schülerinnen und Schüler sitzen weit voneinander getrennt in den Klassenräumen des Adolf-Reichwein-Gymnasiums (ARG) und büffeln Mathe, Deutsch und Englisch. Nichts Ungewöhnliches, wenn nicht gerade noch Sommerferien wären. Das Heusenstammer Gymnasium veranstaltet – wie auch schon im vergangenen Jahr – ein Sommercamp. Ziel dabei ist es, die durch die Corona-Pandemie entstandenen Defizite in den Hauptfächern aufzuarbeiten.
Heusenstamm – „Die Herausforderung bei so einem zusätzlichen Angebot ist natürlich, die Schülerinnen und Schüler aus dem Ferienmodus zu holen“, sagt Lehrer Andrés Geweniger. Der 38-Jährige unterrichtet Englisch und Sport am Adolf-Reichwein-Gymnasium. Erstmals hatte die Schule das Sommercamp im vergangenen Jahr veranstaltet. Damals war der Andrang in der Schülerschaft noch größer: 117 Schüler nutzten das Angebot zum Nachholen des Unterrichtsstoffes. Dieses Jahr sind es lediglich 35 aus den Jahrgangsstufen fünf bis acht. Unterrichtet werden sie neben Geweniger von zwei weiteren Lehrkräften und einer Referendarin in den Fächern Mathe, Deutsch und Englisch aufgeteilt in drei Klassenräume. Der Stoff wird in insgesamt sieben Lerneinheiten vermittelt. Auch die Dauer hat sich verkürzt: Waren es im vergangenen Jahr noch zwei Wochen, über die das Sommercamp ging, sind es in diesem Jahr lediglich vier Tage. Täglich von neun bis 14.30 Uhr findet es statt. „Ziel ist es, dass die Lücken, die durch Corona entstanden sind, aufgearbeitet werden“, sagt Geweniger. Die Schüler konnten sich für das Camp freiwillig anmelden. Für einige sei das auch nötig, da es gerade für die Jüngeren schwierig sei, dem Unterricht online zu folgen, betont Geweniger. Nach den Sommerferien beginnt für alle ein neuer Abschnitt in einer höheren Jahrgangsstufe. Da sind gute Grundlagen, gerade in den Hauptfächern, wichtig. Die Corona-Lage gerade zu Anfang des Jahres machte es nötig, dass die Schülerinnen und Schüler im sogenannten Wechselunterricht den Schulstoff vermittelt bekamen. Ein Teil der Klasse ging ganz regulär zur Schule, während der andere Teil online unterrichtet wurde.
„Wir wollen sie mit dem Angebot fit für den Schulstart am Montag machen“, sagt Geweniger. Das soll dabei in entspannter Atmosphäre und ohne Noten geschehen. Doch das Sommercamp des Reichwein-Gymnasiums wäre kein Sommercamp, wenn nur Pauken und Büffeln auf dem Plan steht. Die Lehrer haben wieder einen Kühlschrank mit Getränken und auch reichlich frisches Obst organisiert. Zusätzlich haben die Schülerinnen und Schülermittags Zeit, sich mit Spielen und Sport auch körperlich auszulasten. (Von Lukas Reus)