Vierte Grundschule am Frankfurter Weg wird ganzheitlich geplant

„Zweizügig plus“ nennt Landrat Oliver Quilling das Planungskonzept für die vierte Grundschule, die am Frankfurter Weg auf dem Dreieck zwischen Polizeistation, Wohnhäusern und Offenbacher Straße errichtet werden soll (wir berichteten). Das bedeute, dass im ersten Schritt etwa 200 Kinder in das Gebäude einziehen sollen, also zwei Klassen à 25 Kinder je Jahrgang.
Heusenstamm – Während einer Videokonferenz der Heusenstammer CDU mit dem Landrat, zu dem die Vorsitzende Heide Schwab und der designierte Bürgermeister Steffen Ball eingeladen hatten, beantwortete Oliver Quilling vor allem Fragen zum Thema Schule. Dabei standen die Planungen für das jüngste Projekt im Vordergrund. Noch in diesem Jahr soll übrigens mit den Arbeiten begonnen werden.
Schon jetzt plane man das Gebäude „mit Puffer“, erläuterte Quilling weiter. Das bedeute, dass man sie später auch 2,5-zügig und bei Bedarf sogar dreizügig einrichten könne.
Völlig neu sei nach den Ausführungen des Landrats die Ausrichtung der Schule für eine Ganztagsbetreuung. Bisher seien Unterricht und Betreuung völlig getrennt – mit der Folge, dass die einen Räume vormittags weitgehend leer stehen und die anderen nachmittags. Für die neue Heusenstammer Schule werde dies aber – als erste im Kreis Offenbach – aus einem Stück geplant. „Die Räume werden multifunktional zu nutzen sein, die Trennung zwischen Schule und Betreuung wird aufgehoben“, betonte Oliver Quilling. Das biete eine noch höhere Aufenthaltsqualität, ergänzte er. Eine weitere Schule nach diesem Modell soll in Langen entstehen.
Ein solches Konzept müsse freilich dann auch von der Schulgemeinschaft gelebt werden, betonte der CDU-Politiker weiter: „Ich denke, dass wir diese Trennung in den nächsten Jahren überwinden werden. Das wird sich immer mehr verlieren.“ Zudem eröffne ein solches Konzept auch andere Möglichkeiten, etwa wenn man montags mit den Kindern weicher in die Woche starte und freitags ebenso „soft“ ins Wochenende gehe.

Die Gesamtkosten für den Neubau werden auf rund 22,4 Millionen Euro geschätzt, davon entfallen auf den Kreis etwa 19,5 Millionen Euro. Mit der Stadt Heusenstamm will sich der Kreis darauf einigen, dass diese zwei Drittel der Kosten für die Betreuungsräume, also rund 2,9 Millionen Euro, übernimmt. Erste Schüler sollen nach bisheriger Planung zum Schuljahr 2023/24 dort einziehen können. Die Folgekosten der Betreuung werde der Kreis übernehmen.
Integriert in den dreigeschossigen Neubau werden auch eine Ein-Feld-Sporthalle sowie Möglichkeiten zur Bewegung für die Kinder auf dem Außengelände.
Und zum Thema Corona berichtete der Landrat, dass der Kreis jetzt UV-Luftreiniger für jene Klassenräume bestellen werde, die nicht quergelüftet werden könnten. Nach den Herbstferien, hoffe er, kommen erste Geräte. (Von Claudia Bechthold)