Wassersparen angesagt: Heusenstamm will Rasen und Wiesen nicht mehr gießen
Heusenstamm will Wasser sparen. Die Stadt schränkt die Bewässerung von Grünanlagen ein. Manche Grünflächen bekommen aber eine Sonderbehandlung.
Heusenstamm – Die anhaltend hohen Temperaturen und der ausbleibende Regen wirken sich auch auf Heusenstamm aus. Anfang August appellierte der Magistrat an die Bürger, Trinkwasser einzusparen. Nun hat er beschlossen, die Bewässerung der städtischen Grünanlagen auf ein Minimum zu reduzieren. „Wir haben eine Dürre, daher müssen wir Wasser sparen“, begründet Bürgermeister Steffen Ball.
Laut dem Rathauschef hat der Magistrat in seiner vergangenen Sitzung entschieden, sämtliche Brunnen in der Stadt abzustellen. Zudem werden die öffentlichen Rasen- und Wiesenflächen nicht mehr bewässert. Reduziert wird laut Ball die Bewässerung von Blumenkübeln und -beeten. Diese erfolgt demnach nur noch einmal in der Woche.
Wassersparen in Heusenstamm: Blumen bekommen Sonderbehandlung
Im Schlossgarten wird ebenfalls Wasser gespart. „Darüber haben wir im Magistrat lange diskutiert, immerhin ist das Schloss das Herz der Stadt und dort finden viele Hochzeiten statt.“ Dennoch werde auch dort die Bewässerung auf ein „notwendiges Minimum heruntergefahren“. Heißt: Die Blumen werden bevorzugt behandelt. Auch Bäume in öffentlichen Raum, sowie die Buchskübel in der Schlossstraße und am Bahnhofsplatz werden nur noch gezielt bewässert. Ausgenommen sind junge Bäumen.

Auch die Sportplätze werden laut Bürgermeister künftig nur bei Bedarf bewässert. Dabei legt der Rathauschef wert darauf, dass die Plätze auch weiterhin für den Spielbetrieb genutzt werden können. Dies gelte auch für den Rasenplatz des Stadions am Sportzentrum Martinsee. „Es muss weiter möglich sein, Sport auszuüben und zudem ist uns wichtig, das der Rasen nicht stumpf wird und somit das Verletzungsrisiko steigt.“ Außerdem sei es für die Stadt viel teurer, wenn der Rasen aufgrund fehlender Bewässerung ausgetauscht werden müsse. Einen genauen Bewässerungsplan werde es aber nicht geben. Der Magistrat verlasse sich auf die Fachkompetenz der Mitarbeiter, sagt Ball.
Heusenstamm: Weitere Maßnahmen zum Wassersparen in der Prüfung
Der Magistrat hat darüber hinaus beschlossen, weitere Maßnahmen zu prüfen. Diese sollen – je nach Ergebnis – kurz- oder mittelfristig umgesetzt werden. So möchte die Stadt unter anderem Tropfschläuche installieren. Sie sollen die Beete und Flächen auch in der Nacht bewässern. Ebenso will die Stadt Zisternen anschaffen, um Regenwasser zu speichern. „Wir müssen nun prüfen, wo diese Maßnahmen umsetzbar sind und was sie kosten“, erläutert Ball. Mittelfristig schwebt dem Bürgermeister ebenso vor, Sensoren in den Grünflächen einzusetzen, die Anzeigen, wann gewässert werden muss.
Dabei helfe auch eine gezieltere Auswahl des zu pflanzenden Grüns. Daher werde bei der Auswahl künftig darauf geachtet, standortgerechte heimische Gehölze und Stauden zu verwenden, „die weniger Wasser verbrauchen“. Geprüft werde zudem, ob geklärtes Abwasser aus der Kläranlage zur Bewässerung öffentlicher Flächen genutzt werden könne. (Von Joshua Bär)
Zuvor hat der Magistrat bereits die Bürger von Heusenstamm zum Wassersparen aufgerufen. Private Gärten sollen bereits nicht mit Trinkwasser gegossen werden.